Von Kirche zu Kirche. Konsumieren hier, konsumieren dort. Dem Lebensgefühl entgegen. Im Herzen dieser Hype. Abhängigkeit in Form von Verbindlichkeit? Nein, danke. Was zählt, ist die Freiheit, das Neue zu erleben.
Wir leben in Zeiten der Veränderung. Kirche ist nicht mehr das, was es einmal war. Die Management-Bewegung macht aus einigen Kirchen ganze Unternehmen, dessen Anliegen es ist, eine bekannte „Marke“ zu werden, die erfolgreich Jesu Missionsbefehl auslebt.
Übertrieben? Vielleicht etwas. Biblisch? Gute Frage. Doch viel wichtiger ist die Frage, was wir daraus machen. Wir ziehen in Großstädte und erfreuen uns an dem Überangebot an Kirchen. Sehr viele Christen sind mit ihrer Church nur solange zufrieden, bis sie eine bessere gefunden haben.
Ich feier‘ Hillsong, ICF und Co. Sie bringen Menschen effektiv nach Hause und führen sie in eine persönliche Beziehung mit Jesus Christus. Doch was machen wir Christen damit? Church-Hopping ist für viele kein Fremdbegriff mehr. Ich habe das Gefühl, dass mit steigendem Angebot die Verbindlichkeit zunehmend abnimmt.
Doch wenn ich mir den Menschen mit seinen Bedürfnissen anschaue, dann erkenne ich sehr schnell, dass Gott den Menschen für die verbindliche Mitarbeit in der Kirche geschaffen hat. Der Mensch wie auch die Kirche sind Ideen Gottes, die wie Topf und Deckel zusammenpassen. Du wirst erstaunt sein.
Es ist kein Geheimnis, dass jeder Mensch Bedürfnisse besitzt, die ihn antreiben und motivieren. Ich möchte im Folgenden einen kurzen Abschnitt aus dem Buch „Totmotiviert“ zitieren.
„Jeder Mensch braucht eine Aufgabe, das gibt unserem Leben Sinn. Jeder von uns will außerdem das Gefühl haben, Leistung zu erbringen und etwas bewegen zu können. Es geht dabei nicht nur um uns selbst, sondern auch um den Beitrag, den wir bewusst oder auch unbewusst für andere leisten wollen. Eine große Motivation ist es, das Gefühl zu haben wirklich nützlich zu sein. Es ist ein großer emotionaler Antreiber, zu einer Gemeinschaft zu gehören, mit der gemeinsam etwas für andere erreicht werden kann.“ (Steffen Kirchner, aus „Totmotiviert“)
Als ich zum ersten Mal diese Zeilen las, dachte ich, dass Steffen Kircher Menschen motivieren möchte, sich aktiv und verbindlich in eine Kirche einzubringen. Doch Fehlanzeige. Er beschreibt ganz objektiv, was Menschen im Leben antreibt.
Die Bedürfnisse, die Gott in dein Herz gelegt hat, finden ihre Erfüllung in der Kirche, die Gott selbst ins Leben gerufen hat. Deshalb wird dein Church-Hopping-Plan nicht ganz aufgehen. Denn er hat uns für sein Haus geschaffen. Für die Aufgabe, Menschen zu lieben und ihnen den Weg nach Hause zu zeigen – direkt in Gottes Arme! Dabei verfolgen wir dieses Ziel nicht allein, sondern gehen gemeinsam voran. Jeder gehört dazu und ist damit ein Teil vom Gesamten. Mich begeistert diese Vorstellung. Sie ist die Erfüllung unserer Bedürfnisse.
Umsetzung für deinen Alltag
Triff eine verbindliche Entscheidung, zu welcher lokalen Kirche du gehören möchtest. Connecte dich durch eine Kleingruppe und beginne, aktiv deine Zeit, Energie und einen Teil deiner Finanzen zu investieren. Bau‘ eine gesunde Bindung auf und erlebe die Prozesse innerhalb der Kirche. Sei präsent, wenn kein anderer präsent ist.
Nach einiger Zeit wirst du nicht mehr wegen deiner unpersönlichen Pro-Kontra-Liste in die Kirche gehen, sondern aufgrund einer sozialen Bindung, die du aufgebaut hast. Diese besteht aus Erlebnissen, Beziehungen und Verbindlichkeiten.
Gleichzeitig bringt diese Zugehörigkeit eine starke Motivation mit sich. Deine Bedürfnisse finden in Gottes Idee von Kirche ihre Erfüllung. Du lebst für das, wofür du geschaffen worden bist. Willkommen zu Hause.
2 Comments
Peter
„Biblisch? Gute Frage. Doch viel wichtiger ist die Frage…“
Ob etwas biblisch ist oder nicht, ist doch die wichtigste aller Fragen, oder? Und in der Bibel steht doch genau beschrieben, dass man in seiner Heimat Gemeinde bleiben soll. Das sollte man an dieser Stelle auch erwähnen. Denn „Gehorsam ist wichtiger als Opfer“
Ansonsten guter Artikel!
Thaddäus Schindler
Hey Peter, vielen Dank für dein Feedback. Ob es biblisch ist, bezog sich auf den Gedanken, seine Gemeinde ähnlich wie eine Marke aufzubauen.
Wir sind also einer Meinung. Dir einen schönen Nachmittag.