Schneller. Besser. Effizienter. Komplett aufdrehen. Grenzwertig hart an der Grenze. Alles geben. Geschwindigkeit aufnehmen, durchstarten – sich selbst durchsetzen. Vielleicht auch einfach absetzen. Das Leben finden. Und wenn Zeit bleibt, auch leben. Schließlich ist es nicht sonderlich zeitgemäß, Zeit zu haben.
Wir meinen, schnell zu sein. Berechtigt bei der Geschwindigkeit. Offen bleibt die Frage, ob wir ankommen. Vollgas zu geben, schließt nicht aus, alles zu verfehlen.
Ich möchte einen Schritt weitergehen, dich herausfordern und zum Denken auffordern. Dein Sterbebett. Die letzten Momente gehen an dir vorbei. Nicht wirklich greifbar. Gedanken flitzen wie Achterbahnen durch deinen Kopf. Fragen kommen auf. Eine Reflektion beginnt.
Vergleichbar mit einer Leiter, die angelehnt an einer Mauer das Leben darstellt. Sprosse für Sprosse hast du das bewältigt, was wir Leben nennen. Du empfandest es als richtig, die Lebensleiter gerade an dieser Mauer anzulehnen. Verbunden mit einer Einstellung, einer Hoffnung auf Sinn und Erfüllung. Motiviert von dem Unentdeckten, von der Sehnsucht, was wohl hinter der Mauer auf dich warten würde. Und nun bist du mehr oder weniger oben. Du stehst auf der Mauer. Ja, du liegst im Sterbebett. Die Realität wird real. Das Verschwommene klar. Der Schock geht tief.
Alles umsonst. Die Anstrengung für Geschwindigkeit völlig wertlos. Leere. Ja, nichts als Leere. Das ist es, was du fühlst und siehst – da oben auf deiner Mauer, da in deinem Sterbebett. Was brachte all der Einsatz, wenn doch die Mauer falsch war, an welche du deine Lebensleiter anlegt hast?
Ich möchte dieses Bild für unsere Gesellschaft verwenden – für die Illusion, in der wir leben. Eine Illusion von Geschwindigkeit. Wir meinen, Erfolg daran messen zu können, wie wirksam eine Person handelt. Wie schnell und effizient sie eben ist. Dabei wird die Geschwindigkeit oft zum Indikator für das, was wir Erfolg nennen. Die Richtung ist weniger bedeutend. Wir drehen uns um das „Wie“, bevor wir das „Was“ wirklich begriffen haben. Vielleicht kann man einen Schritt weitergehen und die Vermutung anstellen, dass die Beschäftigung unserer Gesellschaft sehr oft nur ein Vorwand ist, um der eigentlichen Frage nach Richtung, Sinn und Bestimmung aus dem Weg zu gehen. Es fühlt sich einfach gut an, Häkchen auf der To-Do-Liste zu setzen und wirksam zu sein. Doch reicht das wirklich aus? Schnell unterwegs zu sein, bedeutet nicht zwangsläufig, auch anzukommen.
Vom Sterbebett zurück in die Gegenwart. Ich möchte dir heute eine persönliche Frage stellen. Welche Richtung verfolgst du? Wo wirst du am Ende deines Lebens ankommen? Auf welcher Mauer wirst du stehen? Bist du verfangen in der Illusion von Geschwindigkeit oder freigesetzt durch die Erkenntnis einer sinnerfüllten Richtung?
Selbst wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, möchte ich dir doch von meiner Richtung erzählen. Sie definiert sich in einer Person. Einer Person, die mein Leben neu gemacht hat. Die meinem Leben eine Richtung gegeben hat. Einen Sinn. Eine Erfüllung. Diese Person ist Jesus Christus. Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass die Beziehung zu Jesus Christus das Beste ist, was mir jemals passiert ist. Denn am Ende meines Lebens werde ich auf der Mauer stehen und wissen, es war die beste Richtung, die ich jemals hätte einschlagen können.
Die Richtung ist wichtiger als die Geschwindigkeit.
Leave a reply