Kennst du diesen Moment? Leute erzählen, wie großartig ihr Gebetsleben läuft, während bei dir nur eine gewisse Art von Scham aufkommt. Bin ich wirklich der Einzige, bei dem es nicht läuft?
Nun, ich möchte dir eine weitere Frage stellen. Warum läuft dein Gebetsleben nicht? Vielleicht aus dem einfachen Grund, dass du nie deinen persönlichen Zugang zu Gott gefunden hast.
Ich möchte dir im Folgenden 7 Zugänge zeigen, wie ganz unterschiedliche Menschen ihren Zugang zu Gott finden. Dieses wertvolle Wissen habe ich aus dem Buch „Mutig führen“ von Bill Hybels.
Der beziehungsorientierte Zugang
Menschen mit diesem Zugang fühlen sich Gott am nächsten in Gemeinschaft. Wenn sie alleine beten und Bibel lesen, gleicht das dem Versuch, Hausaufgaben zu machen. Das Ergebnis ist pure Frustration. Dagegen lieben sie es, in Gruppen zu beten, sich auszutauschen und gemeinsam zu wachsen.
Die Annahme, es sei nur derjenige geistlich, welcher es schafft, eine längere Zeit allein mit Jesus zu verbringen, kommt meist von denen, die es schaffen. Doch ist das richtig? Die Apostelgeschichte ist geprägt vom gemeinschaftlichen Gebet.
Der intellektuelle Zugang
Lee Strobel (Buchautor) musste dem christlichen Glauben erst einmal 2 Jahre auf den Grund gehen, bevor er wirklich glauben konnte. Wissenschaftliche Texte und anspruchsvolle Bücher gehörten zu seiner Nahrung.
Menschen mit diesem Zugang suchen die Substanz. Die Oberfläche reicht ihnen nicht aus. Sie fühlen sich häufig schuldig, da sie Dinge hinterfragen. Dabei sind sie gerade auf dem Weg, eine tiefere Dimension zu erreichen.
Sie lieben es, ihre stille Zeit mit einem Bibelkommentar zu verbringen. Wenn der Verstand etwas Neues begriffen hat, fühlen sie sich Gott am nächsten.
Der dienende Zugang
Wie der Name schon sagt, fühlen sich diese Menschen Gott am nächsten, wenn sie ihren Mitmenschen einfach etwas Gutes tun können.
Hier geht es weniger ums trockene Denken, als vielmehr um das einfache Dienen. In ihrem persönlichen Gebetsleben beten sie voller Leidenschaft für andere Menschen.
Der kontemplative Zugang
Der Terminkalender wird achtsam bewacht. Eine betäubende Geschäftigkeit ist für sie eine der stärksten Bedrohungen. Menschen mit diesem Zugang lieben es, in der Stille über Gott nachzudenken.
Ihre Kapazität für Gebet und Anbetung ist einzigartig. Ihre Wahrnehmung für Gottes Gegenwart fast schon zu beneiden.
Dabei fällt es ihnen jedoch schwer, zu akzeptieren, dass nicht jeder diesen Zugang besitzt. Sie fühlen sich häufig nicht im Einklang mit dem Rest der Gemeinde.
Der aktive Zugang
Höchstform. Tempo. Fortschritt. Niemand macht ihnen Druck und doch hören sie nicht auf, Dinge zu schaffen. Wenn sie abends im Bett liegen und auf einen effektiven Tag für Gottes Reich zurückblicken, fühlen sie sich Gott am nächsten.
Sie lieben es, ihr Gebetsleben zu dokumentieren, Ergebnisse zu sehen und im Gebet spürbar zu wachsen. Das Häkchen auf der to-do-Liste ist ihr bester Freund. Ja, manche von ihnen haken selbst die Stille Zeit ab. Verrückt und doch gut.
Der Zugang über die Schöpfung
Die einen sehen einen Felsen, die anderen sehen Gottes Souveränität. Die einen sehen einen wilden Fluss, die anderen sehen Gottes Verheißung einer nie versiegenden Quelle.
Die Natur dient ihnen als Quelle der Inspiration. Sie lieben es, ihre Gebetszeit während eines idyllischen Spazierganges zu machen.
Der Zugang über Anbetung
Der letzte Zugang ist geprägt von einer starken Sehnsucht. Menschen mit diesem Zugang reicht stumpfes Wissen nicht aus.
Gottes spürbare Gegenwart ist ihr größter Schatz. YouTube, Spotify oder das eigene Instrument sind ihre Hilfsmittel. Wie König David liegt ihnen ein neues Lied zur Ehre Gottes auf den Lippen.
Wie könnte dein nächster Schritt aussehen
Identifiziere deinen persönlichen Zugang. Experimentiere mit deiner Gebetszeit und passe sie deinem Zugang (evtl. auch deinen Zugängen) an. Versuche, dich nicht zu vergleichen, sondern schätze deinen Zugang und den deiner Mitmenschen wert. Wenn du deinen Zugang gefunden hast, hilf anderen dabei, ihren zu finden.
7 Comments
Lena
Hey Thaddäus,
finde eure Reihe zum Gebetsleben echt klasse und cool 🙂
Aber was wenn man sich in allen 7 Beispielen irgendwie nicht sieht? Gibt’s einen Trick wie ich testen kann wo ich am ehesten rein passe?
Liebe Grüße
Thaddäus Schindler
Hey Lena,
vielen Dank für deinen Kommentar! 🙂
Natürlich hat diese Liste kein Anspruch auf absolute Vollständigkeit. Deshalb kann es durchaus sein, dass du persönlich auch einen Zugang findest, der sich nicht in dieser Liste wiederfindet.
Hier ein paar Fragen, die dir vielleicht helfen, ihn zu finden:
– In welchen Momenten, hattest du deine stärksten Erlebnisse mit Gott?
– Wie schätzen dich deine Freunde ein? Frage sie einfach mal.
– Macht es für dich Sinn, verschiedene Zugänge zu kombinieren?
Du brauchst die Fragen nicht hier beantworten.
Denk einfach mal drüber nach.
Hoffentlich hat es dir etwas geholfen.
Liebe Grüße
Dein STAYONFIRE Team
Lisa
Hab zugegebener Maßen erst zum ersten Mal einen Artikel gelesen obwohl ich dich schon länger kenne aber er hat mich echt zum Schmunzeln gebracht, mich SEHR ERMUTIGT und du hast einen sehr sehr tollen Schreibstil, auf den ich ein bisschen neidisch bin 😉 😀 Mach unbedingt weiter!
Thaddäus Schindler
Vielen Dank Lisa!
Mario
Hey Thaddäus,
vielen Dank für deinen Dienst! Ich denke du bist für viele Menschen ein echter Segen! 🙂
Ich habe gerade zwei Artikel von dir gelesen und finde die echt gut, mach weiter so und lass dich von Gott leiten!
Herzliche Grüße und nen wundervollen 4. Advent.
Be Blessed
Mario
Thaddäus Schindler
Dankeschön Mario, du hast mich ermutigt!
Gute Vorsätze für 2017 – Mach das Beste aus deinem Jahr! – ewiglichtkind.de
[…] bei Worship-Songs? Thaddäus Schindler hat diese und weitere Zugänge zu Gott vor kurzem auf STAY ON FIRE vorgestellt (365steps in einem ihrer letzten Magazine übrigens auch!) – lies’ doch mal rein! […]