Vor kurzem stellte mir ein Freund eine gut gemeinte Frage: „Kann es sein, dass du dich häufig mit anderen vergleichst?
Je länger ich über diese Frage nachdachte, desto mehr musste ich sie mit „Ja” beantworten. Ich bin Kind meiner Zeit und kenne das ständige Vergleichen mit anderen auch von mir selbst. Sei es virtuell auf Social Media oder auch sonst im Alltag.
Wir kamen über folgenden Vers ins Gespräch:
„Jeder achte genau auf sein eigenes Leben und Handeln, ohne sich mit anderen zu vergleichen.” (Galater 6:4)
Wow! Eine klare Aussage. Aber wieso ist es Gott wichtig, dass wir uns nicht vergleichen? Weil er Besseres für dich und mich bereithält.
An anderer Stelle finden wir eine Geschichte zum Thema (Matthäus 20:1 ff.). Ein Besitzer stellt an einem Morgen einige Leute ein, die auf seinem Weinberg arbeiten sollen. Er vereinbart mit ihnen den Lohn. Während sie bereits arbeiten, stellt der Besitzer noch weitere Arbeiter ein. Am Ende des Tages bekommt jeder denselben Betrag ausgezahlt. Egal, ob er bereits morgens oder erst später am Tag mit der Arbeit begonnen hat.
„Da beschwerten sie sich beim Grundbesitzer: Die Leute, die du zuletzt eingestellt hast, haben nur eine Stunde gearbeitet, und du zahlst ihnen dasselbe wie uns. Dabei haben wir uns den ganzen Tag in der brennenden Sonne abgerackert!” (V. 11+12)
Die ersten Arbeiter waren zufrieden mit ihrem vereinbarten Tageslohn. Erst als sie auf den Lohn der anderen geschaut haben, meinten sie, selbst zu wenig bekommen zu haben. Ihr Mangel wurde ihnen bewusst. Die Folge: Sie konnten sich nicht mehr richtig über das freuen, was sie selbst hatten. Schlagartig waren sie unzufrieden und undankbar.
Ja, erst wenn ich einen Mangel entdecke, kann ich ihn verbessern. Und Vergleiche mit anderen mögen uns zur Veränderung drängen. Schneller, besser, höher, weiter.
Doch hinterfragen wir wirklich unsere Motivation dahinter? Tun wir es für jemand anderen, für ein paar Likes mehr, für anerkennende Blicke oder auch nur für uns? Um so zu sein wie eine andere Person? Jedes Mal, wenn wir uns vergleichen, ziehen wir Motivation aus folgendem Urteil: „Die Person ist besser. Ich bin schlechter.” Jedes Mal verurteilen wir uns selbst, nicht gut genug zu sein, und schöpfen aus diesem negativen Selbstbild unseren Ansporn. Doch wer sagt uns, dass wir überhaupt dafür gemacht wurden, dasselbe zu erreichen wie die andere Person? Dass wir jemals dazu imstande sein werden?
Gott hat uns sein Wort gegeben. Nicht, um uns zu verurteilen – sondern, um uns zu helfen! So wertvoll sind wir für ihn. Seine Worte sprechen in unser Leben, decken Schwächen auf, die wir ohne sein Sprechen vielleicht nie erkannt hätten. Hier dürfen wir Motivation aus folgendem Zuspruch ziehen: „Du kannst besser sein, als du denkst. Gott ist für dich.” Und zusätzlich: „Mit keinem Scheitern verlierst du an Wert.”
Hinter jeder unserer Schwächen, die uns die Bibel zeigt, steckt die Motivation des uns liebenden Gottes: Uns in unser Potential zu führen. Uns mehr und mehr zu seinem Ebenbild zu formen. Zu seinem göttlichen Ebenbild.
Wir wollen Fortschritt? Das ist Fortschritt. Dieser Fortschritt kommt niemals durch das Vergleichen. Sondern dadurch, dass wir uns von unserem Schöpfer selbst sagen lassen, was für uns persönlich noch alles möglich ist.
Wo hat der Vergleich mit anderen Menschen bei dir zum Stillstand geführt? Vielleicht sogar zu Narben?
Geh den nächsten Schritt und mache im Gespräch mit Gott fest, dass du dich nicht mehr vergleichen möchtest. Gott liebt es, uns zu verändern.
Leave a reply