Okay, ganz ehrlich, zu Schulzeiten hatte dieser heutige Feiertag für mich eher die Bedeutung von schulfrei, ausschlafen und Freunde auf dem Bolzplatz treffen. Aufgrund des Brückentages stand manchmal vielleicht sogar ein Wochenendurlaub an. So oder so, die Vorfreude war immer unfassbar riesig. Auch heute freue ich mich noch darüber, ausschlafen zu dürfen oder zumindest frei über meine Zeitverwendung entscheiden zu können. Und doch könnte dieser Feiertag noch eine andere, womöglich sogar viel größere Bedeutung haben. Der heutige Feiertag erinnert an Christi Himmelfahrt.
„Nicht lange nachdem er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen in den Himmel aufgehoben und verschwand in einer Wolke.“ (Apg. 1:9)
Moment! Nachdem wer was gesagt hat? Kurz zuvor kündigte Jesus erneut den Heiligen Geist an, mit welchem gemeinsam die Jünger bis an die Enden der Erde von Jesus erzählen würden.
Jesus war gestorben, ist wieder auferstanden, und fuhr dann in den Himmel auf. Zurück zum Vater. Und doch ist er noch bei uns. Durch den Heiligen Geist spricht er zu uns und geht er mit uns. Vom Heiligen Geist wird in der Bibel auch als Berater gesprochen. Er ist ein Geschenk für uns. Aber das kommt erst in 10 Tagen. Kein Pfingsten ohne Christi Himmelfahrt.
Doch wie ging es dabei eigentlich den Jüngern? Für die Jünger muss das damals ganz schön heraus- oder sogar überfordernd gewesen sein. Während einige von uns vielleicht mit Kinderbibel, Gebetswürfel, Andy Latte oder Freddy, der Esel aufgewachsen sind, war für die Jünger alles neu. Sie konnten die Geschichten mit Jesus nicht lesen oder anhören, sondern sie waren gegenwärtig dabei. Wer kennt es auch? Manchmal bringen wir kein Verständnis für deren Unverständnis und scheinbar dumme Fragen auf, manchmal wünschen wir uns aber auch, dass wir selbst wie die Jünger hätten dabei sein dürfen.
So oder so, Jesus hat seine Jünger ständig ordentlich gefordert und angetrieben, denn er wusste, dass es auf sie ankommen würde, ob die gute Botschaft Buxtehude und Timbuktu erreicht. Erst diese verrückten Ereignisse um Karfreitag und Ostern, und dann auch noch diese Himmelfahrt. Irre! Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde den Jüngern wohl klar, dass sie – nach Jesu Missionsauftrag und Ankündigung des Heiligen Geistes – an der Reihe waren, eigenständig Wunder zu tun, von Jesus zu erzählen und seine Liebe weiterzugeben. Und zwar so, dass schließlich wir heutzutage noch davon sprechen.
Ist ja alles ganz nett, aber was bedeutet das für dich und mich heute? Dieses Ereignis kann dir als Erinnerung dienen. Als Erinnerung an die übernatürlichen Fähigkeiten Gottes (Überwindung des Todes, Überwindung von Raum und Zeit, Überwindung der Gravitationskraft ohne technische Hilfsmittel usw.) und auch an seine Liebe. Seine Liebe deswegen, weil er nicht einfach reinhaut und abdüst, sondern den Heiligen Geist als Begleitung schickt. Aber wie gesagt, das kommt noch.
Das Ende Jesu Zeit auf der Erde war die Zusammenkunft mit unserem himmlischen Vater. Das ist der Fokus, auch für uns. Am Ende unserer irdischen Zeit steht die ewige Gemeinschaft mit unserem himmlischen Vater. Geile Motivation, oder? Hier ist deine Erinnerung.
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Godelind Müller
So gut, da ist alles drin: „Ohne Himmelfahrt kein Pfingsten.“ Wie wahr!