Ein weiteres Mal. Talfahrt. Runter, statt herauf. Gefühlt am Boden angekommen, und trotzdem fühlt es sich so an, als würde es immer weiter bergab gehen. Ich spreche von diesen Zeiten voller Sorgen. Wo Sorgen sich anstauen, nicht mehr aufhören und einen schlichtweg einnehmen. Jeder von uns kennt diese Momente. Versuche also bitte nicht, mir das Gegenteil vorzumachen.
Ich bin mir sicher, dass, wenn man ehrlich ,,Wie geht‘s dir?“ fragt, dies einiges zu Tage bringen würde, was sonst versteckt in einem schlummert. Begründet durch Scham, durch Angst, durch Ungewissheit, wie es weitergehen soll. Sorgen bestimmen unser Leben, und werden dies auch immer wieder tun. Sie gehören wohl zum Lebensalltag dazu.
Jedoch, und hierauf möchte ich mit meinen Gedanken hinaus, wird es stets darum gehen, welche Antwort du den aufkommenden Sorgen entgegenbringst. Deine Reaktion wird darüber entscheiden, ob du Ausdauer aufbringst oder in den Sorgen untergehst.
Es ist ganz normal und befreiend, wenn du weinst, wütend bist oder aber mit Gott ringst und deine Sichtweise vorbringst. Einmal mehr, wenn sich Unverständnis breit macht. Allerdings bringt mich die Frage nach dem „Warum“ an einem gewissen Punkt nicht mehr weiter. Gott ist Gott, und nicht etwa ich bin es. Solche Momente, wenn wir dies spüren, brauchen wir immer wieder neu. Es verdeutlicht unsere Abhängigkeit von Gott. Womit ich erneut bei der Perspektive angekommen bin, welche es an den Tag zu legen gilt, wenn es heißt „bei mir geht es bergab“. Niemals werde ich es schaffen, aus diesem Sorgen-Kreislauf zu entkommen, wenn ich mich tiefer in den Sorgen vergrabe. Hier muss ein Umdenken geschehen und sicherlich, es ist nicht leicht. Jedes Wort, welches ich hier mit dir teile, ist das Ergebnis eigener und langjähriger Erfahrungen.
Zudem ist das größte Problem bei all dem, dass wir, sobald (neue) Sorgen in unser Leben treffen, uns zu stark um uns selbst kreisen. Der Fokus liegt auf meinen Sorgen und nichts anderes erhascht meinen Blick. Das Resultat ist einfach: Meine Person zerfällt weiter in die Bruchstücke, welche Sorgen in mir anrichten. In diesem Zustand bin ich unfähig, Jesus mein kaputtes Ich zu geben, der aus den Bruchteilen wieder etwas Ganzes formen kann. Ich schaue jedoch verbissen auf das, was kaputt gegangen ist, wo ich ein weiteres Mal verletzt wurde, ja, wie man mich (fälschlicherweise) behandelte. Es wird jedes Mal eine Herausforderung sein, mich von solch einem Standpunkt abzuwenden und Gott alles zu geben – meinen Schmerz, meine Sorgen und meinen Lobpreis. Damit ich es durch die Talfahrt schaffe, ist genau dieser Perspektivwechsel notwendig.
Ich liebe das Buch Prediger. Schaue ich mir das dritte Kapitel an, so wird klar, dass jedes Ereignis seine Berechtigung in meinem Leben hat. Weil dadurch das Leben vollständig wird und ich lerne, mich weiterzuentwickeln.
Für alles gibt es eine bestimmte Stunde. Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit: […] Zeit fürs Weinen und Zeit fürs Lachen, Zeit fürs Klagen und Zeit fürs Tanzen […] (vgl. Prediger 3:1+4 Elberfelder).
Hast du heute bereits getanzt, und zwar als Antwort auf deine Sorgen?!
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