Vielleicht erinnerst du dich noch an dein erstes Sparkonto. Wie erwachsen fühlte ich mich, mit meiner Spardose zum Bankschalter zu gehen. Außerdem wurde das Geld von alleine mehr. Es gab einiges an Zinsen.
Heute, nur ein Jahrzehnt später, ist das Gegenteil der Fall.
Die Zinssätze für die Konten werden immer niedriger, die Preise im Laden steigen stärker an. Das heißt: Mit dem gleichen Geld können wir nun deutlich weniger kaufen.
Neben der Zinspolitik gibt es noch zahlreiche weitere Ursachen dafür, plötzlich mit wenig Geld dazustehen. Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Insolvenz der eigenen Firma sind nur einige davon.
Was sagt uns das? Geld bietet vermeintliche Sicherheit, ist im Grunde aber unsicher!
Die Bibel bestätigt uns das:
“Schärfe denen, die es in dieser Welt zu Reichtum gebracht haben, ein, nicht überheblich zu sein und ihre Hoffnung nicht auf etwas so Unbeständiges wie den Reichtum zu setzen.”
(1. Timotheus 6:17)
Geld ist unbeständig.
Aber mal ehrlich: Wenn ich mich noch nicht mal auf meine eigene finanzielle Sicherheit verlassen kann, wieso sollte ich dann auch noch Geld in die Gemeinde investieren?! Eine Freundin braucht plötzlich dringend finanzielle Hilfe. Und dann gibt es ja auch noch den Bettler auf der Straße, an dem ich achtlos vorbeigehe.
Und gehöre ich überhaupt zu den Reichen?
Ja! Denn wenn du ein Dach über dem Kopf, Essen im Kühlschrank und ein Bett hast, bist du reicher als 75 % dieser Welt. Du bist angesprochen, wenn es hier weiter heißt:
“[…] Gott gibt uns alles, was wir brauchen, in reichem Maß und möchte, dass wir Freude daran haben. Ermahne sie, Gutes zu tun, freigebig zu sein und ihren Besitz mit anderen zu teilen.“
(1. Timotheus 6:17-18)
Das ist doch mal eine Ansage. Ein Appell an die eigene Großzügigkeit.
Sind wir ehrlich: bei Geld hört häufig die Freundschaft auf.
Mein verdientes Geld permanent mit anderen zu teilen, fällt mir schwer. Irgendwie gibt es mir doch Sicherheit, ein wenig mehr im Portemonnaie zu haben. Und wer sagt mir, dass ich etwas zurückbekomme für das, was ich gebe?
Diese Aussage im Vers ist entscheidend: Das, was wir haben, hat Gott uns gegeben.
Wenn du täglich deine acht Stunden arbeitest, dann tust du viel dafür, Geld zu bekommen. Aber: Gott ist derjenige, der dich mit deiner Arbeitsstelle beschenkt hat. Denn auch dein Chef kann dir nur deinen Lohn geben, weil er wiederum damit gesegnet wurde, eine Firma zu gründen. Dieses Gedankenspiel kann beliebig weitergesponnen werden. Am Ende steht immer das Ergebnis, dass Gott ursprünglich der Geber des Geldes ist. Von wo auch immer du das Geld persönlich bekommen hast, Gott ist und bleibt der Schöpfer von allem.
Also auf geht’s! Gib großzügig – das Geld gehört schließlich Gott. Spende jeden Monat 10 % deines Geldes an deine Gemeinde, unterstütze mindestens drei wohltätige Organisationen und kaufe regelmäßig auch für deine Nachbarn mit ein!
Nein! Nichts davon ist mein praktischer Schritt für dich.
Denn das alles ist zwar wirklich gut – aber aus eigenem Antrieb heraus nicht zu schaffen.
Mein praktischer Tipp an dich ist simpel: Schau auf Jesus. Gott ist nicht nur unser Geber und Gönner.
Sondern: Jesus war reicher als alle wohlhabenden Christen zusammen. Und was hat er gemacht? Er ist arm geworden. In einem Stall geboren, keine steile Karriere hingelegt, Geld spielte keine Rolle (vgl. 2. Korinther 8:9). Was für ein heftiger Akt der Großzügigkeit. Er ist arm geworden – damit wir reich werden können! Mach dir das bewusst.
Der Blick auf Jesus verändert. Du wirst dankbarer werden für das, was du bekommen hast. Es wird auf lange Sicht dein Antrieb sein, großzügiger zu geben. Dabei geht es nicht nur um Geld! Du kannst großzügig sein mit deiner Zeit, mit deiner Liebe, mit ermutigenden Worten.
Du kannst geben, weil Gott dich reich gemacht hat!
Wir können nur geben, wenn wir auch von ihm nehmen.
2 Comments
Silas Bodenhöfer
Hi 🙂
Danke für die Inputs!!
So Facts wie „dann bist du reicher, als 75% der Menschen auf der Welt“ wirken besser und weniger reißerisch, wenn ihr kurz in Klammern oder am Ende eine Quelle dazuschreibt 🙂
Annemieke Müller
Hey Silas! Danke dir für dein konstruktives Feedback. Wir lernen daraus. 🙂
Diesen Fact habe ich aus dem „The Miniature Earth Projekt“ der Umweltwissenschaftlerin Donella Meadows.