Von ganz unten nach ganz oben. Eine Story, die ihresgleichen sucht. Josef ist der Jüngste in seiner Familie, der Liebling des Vaters und der Gehasste unter seinen Brüdern. Er wird von seinen Geschwistern aus Neid als Sklave nach Ägypten verkauft und schafft es, der Stellvertreter des Pharao zu werden.
Man könnte meinen, es läuft bei ihm. Was waren die Faktoren für seinen Aufstieg? Wie hat er es geschafft, in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum seinen Einflussbereich so sprunghaft zu erweitern? Und sollten wir wirklich versuchen, Josef nachzuahmen?
Ich glaube daran, dass wir dazu berufen sind, in unserer Gesellschaft Leiter zu sein. Dabei ist jeder mit einem individuellen Profil beschenkt worden. Nicht jeder wird auf einer großen Bühne stehen und lautstark das Evangelium verkündigen. Ebenso wenig wird nicht jeder im eins zu eins Flüchtlingen helfen, Deutsch zu lernen.
Nach John C. Maxwell bedeutet Leitung, Einfluss zu haben. Demnach haben wir alle mehr oder weniger in unserem Umfeld die Möglichkeit, zu leiten. Allein was wir tun, hat einen direkten Einfluss auf unsere Mitmenschen.
Gott segnete Josef in einem so starken Maß, dass er letztendlich den Hebel besaß, als Stellvertreter des Pharao eine ganze Nation zu beeinflussen. Nun – ganz ehrlich, was steckte hinter diesem Segen? Wie kam es zu diesem steilen Aufstieg? Im Folgenden möchte ich drei Faktoren dafür nennen. Sie funktionieren damals wie heute und helfen uns dabei, unseren Einflussbereich optimal für Gottes Sache zu nutzen.
1. Tüchtigkeit
Josef besaß entscheidende Fertigkeiten in vielerlei Hinsicht. Alles, was er begann, führte er erfolgreich zu Ende. Dabei war es nicht seine Kompetenz, die ihn so erfolgreich machte, sondern Gottes Kraft, die auf seinem Leben lag. Er gab ihm all die Fähigkeiten, die er zu seinem Dienst brauchte. Selbst im Gefängnis übertrug man ihm die Aufsicht über die anderen Gefangenen. Verrückt, wenn man sich überlegt, dass er zu diesem Zeitpunkt selbst ein Gefangener war.
2. Weisheit
Entscheidungen, die wir in der Vergangenheit treffen, haben für gewöhnlich einen großen Einfluss auf unsere Stellung in der Gegenwart. So war es auch in Ägypten, als Josef durch einen Traum des Pharao sieben Jahres des Überflusses und sieben Jahre des Mangels prophezeite.
Sein Vorschlag, wie man nun bestmöglich auf die bevorstehende Hungersnot reagieren könne, war zutiefst von Gottes Weisheit erfüllt und begeisterte den Pharao in vollen Zügen. Als sie dann einen Verantwortlichen für die Umsetzung des Projektes suchten, war die Entscheidung klar.
Als sie beratschlagten, wer für diese Aufgabe ernannt werden sollte, sagte der Pharao: „Wer könnte besser dafür geeignet sein als Josef? Denn er ist ein Mann, der ganz offensichtlich vom Geist Gottes erfüllt ist.“ (1. Mose 41:37-38)
Gottes Weisheit hilft dir dabei, die richtigen Entscheidungen im Alltag zu treffen. Dein Umfeld wird staunen, mit welchem Weitblick du Entscheidungen triffst. Es kann sogar so weit gehen, dass deine Meinung zum Maßstab für die Entscheidung anderer wird. Bete dafür, dass Gott dir seine Weisheit gibt (vgl. Jakobus 1:5).
3. Gottes Gnade
Josefs Aufstieg ist ein Beweis von Gottes Gnade. Je mehr ich die Bibel begreife, desto mehr erkenne ich Gottes Grundsatz, Kaputtes zu ergreifen, um etwas Neues zu schaffen. Josef – der Jüngste seiner Familie – als Sklave nach Ägypten verkauft – wird zum Stellvertreter des Pharao. Man muss nicht lange überlegen, um zu erkennen, dass die Geschichte Gottes Handschrift trägt. Selbst in den tiefsten Momenten seines Leben lag sein Segen auf Josefs Leben. Am Ende seiner Lebensreise konnte Josef seinen Brüdern vergeben, weil er Gottes Gnade in der Geschichte erkannte:
„Ich bin euer Bruder Josef, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Aber macht euch deswegen keine Vorwürfe. Gott selbst hat mich vor euch her geschickt, um euer Leben zu retten.“ (1. Mose 45,4-5)
Wie könnte dein nächster Schritt aussehen?
Diese drei Faktoren können auch dir helfen, deinen Einflussbereich zu erweitern, um Menschen zurück in Gottes Arme zu leiten. Bete regelmäßig für Tüchtigkeit, Weisheit und Gnade und du wirst wie Josef erleben, dass Gott dich zunehmend gebraucht, um seine Sache hier auf Erden voranzubringen. Das ist kein magisches Gebet, sondern viel mehr eine gezielte Hingabe für die richtige Sache.
Starte den Versuch und beginne, regelmäßig genau für diese Dinge zu beten. Dann akzeptiere dein gegebenes Umfeld und mach’ den Unterschied. An deiner Schule, auf deinem Campus oder an deinem Arbeitsplatz. Eine Bühne wirst du dafür nicht brauchen.
4 Comments
Hans
Dope! Regelmäßiges Gebet für Handeln Gottes am eigenem Charakter.. Hammer Input
Thaddäus Schindler
Dankeschön für das starke Feedback!
Christina
Ich hatte heute diesen Gedanken: Demut lässt uns Gottes Gnade erkennen! Und Gott ist es, der uns, nachdem er uns gedemütigt hat, (wieder) erhebt. Im Gegensatz zur Demütigung der Welt; Gott schleift uns, er macht uns Jesus ähnlicher und lässt uns nicht mit leeren Händen zurück.
Dazu dürften wir aber nicht vor ihm und seinem Plan davonlaufen und unser eigenes Ding machen, sondern wir müssen auf ihn warten – tüchtig an dem festhalten, was er uns verheißen hat. Wenn Gott uns demütigt werden wir ihm gehorsam, unsere Beziehung wird inniger als je zuvor, weil Gott uns gegenüber seine Treue beweist. Immer einmal mehr. Bis wir eines Tages vor ihm stehen. 🙂
Hammer Artikel! Hat mir bestätigt, dass der Weg, den ich gerade gehe, der richtige ist. Auch wenn, oder gerade weil es weh tut. Ich rufe zu Gott: Mach mit mir was du willst! Denn was du tust ist gut!
Thaddäus Schindler
Sehr wertvolle Gedanken Christina!