Kennst du das nicht auch?! Wie oft beginne ich den Tag damit, Gott sämtliche Fragen zu stellen, die sich gerade in meinem Leben auftun.
Warum ist dies und jenes passiert? Wohin geht mein weiterer Weg? Wo will Gott mich haben? Warum schaffe ich es nicht, das, was passiert ist, hinter mir zu lassen? Warum blieb mein Wunsch mal wieder unerfüllt …?
Ratlosigkeit macht sich breit. Ehrlich gesagt oft auch Ärger, Unverständnis und eine gewisse „Gut, mir doch egal“-Einstellung.
Und dann denk‘ ich weiter, während ich den Dingen meines Alltages nachgehe. Machen wir uns mit dieser Haltung nicht selbst das kaputt, was den Tag über eigentlich auf uns wartet?
Es ist an der Zeit, ehrlich mit sich selbst zu sein.
Wir starten in den Tag mit all diesen Fragen und Unruhen, sind so überstürzt darin, dass wir Gott gar nicht wirklich Raum und Zeit lassen, mal antworten zu können, und regen uns dann noch auf, dass Antworten fernbleiben.
Wie sollte es auch gelingen?! All meine Energie verschwende ich darauf, so dringend diese Antworten zu bekommen, von denen ich meine, sie seien das Wichtigste überhaupt. Am Ende des Tages aber macht sich erneut Ernüchterung breit. Ich hatte ja nicht mal einen Augenblick, um mögliche Antworten zu erkennen. Oder einfach das „Hier & jetzt“ zu genießen. Richtig, denn meine Fragen standen im Mittelpunkt.
Ich weiß selbst, dass eine solche Haltung nicht immer einfach ist. Allerdings ist es meine tägliche Entscheidung. Besonders dann, wenn wir in Zeiten der Not, Aussichtslosigkeit, Trauer und voller Fragen stehen, darf man ein Zeichen setzen: Gott wissen lassen, dass, wie es auch kommen mag, wir ihm vertrauen. Ein aufkommender Sturm darf Heilung und Entspannung bedeuten.
Glaubst du wirklich, Gott könnte eine vermeintlich falsche Entscheidung, die du getroffen hast, nicht zum Guten drehen?! Schau dir nur mal Abraham, Jona, Jakob, David oder Paulus (hier noch Saulus) an. Es geht nicht um ein Leben ohne Fehlentscheidungen. Vielmehr um die Gewissheit, die du über Gottes Person hast. Den Mut und den Glauben zu haben, Schritte vorwärts zu gehen, obwohl du die Antwort (noch) nicht kennst. Dabei darfst du Fehler machen. Also warte nicht, sondern beginn!
Wenn wir in dieser Gewissheit leben, bin ich mir sicher, dass sich ebenso unsere Fragen ändern.
Ich persönlich will solch ein Leben haben. Es darf eine Reise sein, die uns näher und tiefer zu Gott bringt. In den „Frage-Momenten“ ermutigt mich unter anderem immer wieder folgendes Zitat von Dallas Willard:
„Hiob stellte viele schwerwiegende Fragen in der Zeit seines Leides. Doch als er Gott erkannte, waren Sie einfach nicht mehr wichtig. Sie mussten nicht mehr beantwortet werden. […] Er schwieg nicht deshalb, weil Gott ihn vielleicht eingeschüchtert hätte, vielmehr sah er, wie Gott alle Bedürfnisse in seinem Leben und seiner Seele befriedigte.“
Rede mit Gott. Sag ihm, was dich beschäftigt, und sei dir bewusst, wer er ist. Für immer treu und an deiner Seite (2. Timotheus 2:13). Dies darf in Dankbarkeit und (Vor-)Freude geschehen. Eben dann dürfen Fragen aufhören.
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