Stundenlang überschlage ich die Seiten und noch viel mehr meine Gedanken. Nur ein Anruf reißt mich aus meinem Lernstress. Ich bin erschöpft und meine, trotzdem immer mehr machen zu müssen. Obwohl ich eigentlich schon wirklich produktiv gewesen bin.
Da merke ich, dass etwas gewaltig schiefläuft.
Seien es einzelne Klausuren oder ganze Prüfungsphasen. Immer wieder finde ich mich an diesem einen Punkt wieder. Vielleicht bist du, wie auch ich es bin, jemand, der sich so manches Mal vom Leistungsdruck überwältigt fühlt.
Um einen gesunden Blick auf die Dinge zu bekommen, ist es gut, zu wissen, was Gott dazu denkt. Ist er von einem bedingungslosen Willen zur Leistung genauso beeindruckt, wie wir Menschen es oft sind?
Folgendes steht fest: Gott wünscht sich unseren Fleiß.
„[…] Verrichtet eure Arbeit aufrichtig und in Ehrfurcht vor Christus, dem Herrn im Himmel. Denkt bei allem daran, dass ihr letztlich für ihn und nicht für die Menschen arbeitet.“
(Kolosser 3:22+23)
Gott wünscht sich auf jeden Fall, dass wir uns um alles bemühen, was er uns anvertraut hat. Dazu gehört auch unsere Bildungsmöglichkeit oder die Beziehungen, in die wir uns investieren. Etwas wirklich Gutes leisten zu wollen, ist eine Wertschätzung gegenüber dem, was Gott uns anvertraut hat.
Doch Gott möchte nicht, dass wir uns überarbeiten.
„Was also hat der Mensch davon, dass er sich abmüht? […] So kam ich zu dem Schluss, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als fröhlich zu sein und das Leben zu genießen. Wenn er zu essen und zu trinken hat und sich über die Früchte seiner Arbeit freuen kann, ist das Gottes Geschenk.“
(Prediger 3:9.12+13)
Der letzte Vers hat mich beeindruckt und zum Nachdenken gebracht. Was für ein schönes Bild:
Gott sieht unsere Anstrengungen, aber er möchte uns Frieden über unsere erbrachten Bemühungen geben.
Neben der Arbeit möchte Gott uns Ruhe schenken. Ja, es ist mir erlaubt, durchzuatmen. Meine Produktivität soll nicht in einer Dauerschleife geschehen. Die Welt lebt es uns als Ideal vor – für Gott ist es nicht das Ideal.
Stattdessen folgende Reihenfolge: Produktivität, Früchte, Ruhe. Und wieder: Produktivität, Früchte, Ruhe. Und so weiter und so fort. Das ist ein göttliches Prinzip.
Für mich bedeutet das konkret: Ich nehme mir vor, diese drei Seiten Vokabeln zu lernen. Ich prüfe, ob mein Lernen Früchte gebracht hat und ich die Vokabeln draufhabe. Danach ist wirklich Ruhe angesagt. Das Lehrbuch wird zugeklappt und ganz weit weggelegt.
Doch wie können wir in diesen Rhythmus von „Produktivität, Früchte, Ruhe“ kommen?
Bei allem lernen wir vom besten Zeitmanager: Gott.
„Für alles gibt es eine bestimmte Stunde. Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit.“ (Prediger 3:1)
Wie genial: Gott gerät nicht in Stress. Er plant Zeiten für Bestimmtes ein. Daran können wir uns ein Beispiel nehmen. Natürlich schreiben wir nicht den Stundenplan für die Abläufe der Welt. Jeder kann aber einen Plan für seine eigene Welt mit ihren Aufgaben schreiben.
Eine To-do-Liste, die dir nicht noch mehr Zeit raubt, sondern dir Zeit schenkt.
Ich möchte dich gerne dazu ermutigen, dir deine Zeit bewusst einzuteilen und nicht einfach mit der Erledigung von Aufgaben loszulegen. Gott hat uns unsere Lebenszeit anvertraut. Es liegt an uns, die Prioritäten richtig zu setzen und Gott nicht aus unserem Leistungspensum auszuschließen.
Bei ihm können wir selbst, wenn alles um uns tobt, Ruhe finden.
Gehe den nächsten Schritt und
- erstelle einen Wochenplan. Plane Freizeit und deine Zeit mit Gott als feste Prioritäten ein. Beides ist mindestens so wichtig wie deine anderen Aufgaben! Unterschätze es nicht, dass du hier neue Kraft tanken wirst.
- bete, bevor du dich an die Aufgaben oder ans Lernen setzt. Gespräch mit Gott setzt den Fokus auf das Wesentliche und lässt dich gelassener an die Dinge herangehen. Es ist ein Privileg, auch deinen Verstand unter den Segen Gottes stellen zu dürfen.
- bete, dass Gott dir das Geschenk gibt, mit getaner Arbeit zufrieden sein zu können.
2 Comments
Samuel Karsten
Sehr starker Artikel!
Ihr macht eine sehr wertvolle Arbeit.
Danke dafür!
Thaddäus Schindler
Dankeschön Samuel! 🙂