Hey, ich bin Mona, 27 Jahre alt und nach einiger Zeit im Ausland in Madrid wohne ich nun bereits seit zwei Jahren in München. Manch einer sagt, eine gewisse Verrücktheit und positive Grundstimmung gehören zu mir, betonen möchte ich aber sicherlich die Reise- und Abenteuerlust.
So oder so ähnlich kann es aussehen, wenn du mich bittest, meine Person in zwei kurzen Sätzen zu beschreiben. Sicherlich kommt es hierbei sehr stark auf den Kontext an, also ob ich mich z. B. in einem Bewerbungsgespräch befinde, zu dir als gutem Freund oder aber einem Fremden spreche. Wirfst du einen vertieften Blick auf meine Beschreibung, wird deutlich, dass diese aus Fakten wie z. B. meinem Alter und Wohnort, Einschätzungen von anderen Leuten sowie am Ende meiner eigenen Sichtweise besteht. All dies lässt sich natürlich immer weiter ausführen und fokussieren, aber doch, denke ich, sind es drei Aspekte, welche sich schlussendlich bestimmen lassen, sobald mir Identität in den Sinn kommt. Der Mensch, der ich bin, formt sich aus dem zuvor Erlebten und einem gewissen Fremd- und Selbstbild.
Doch wieso habe ich dir ausgerechnet diese besagten, oben aufgezeigten Attribute meiner Person vorgestellt? Genauso gut hätte ich meine berufliche Tätigkeit, den Fakt, dass ich kein Einzelkind bin, oder die Tatsache, dass ich ein wenig ordnungsverliebt bin, erwähnen können. Ich denke, je knapper die eigenen Merkmale gehalten werden müssen, umso mehr liegt der Fokus auf dem, was das eigene Leben explizit ausmacht, wovon es sich abgrenzt und worüber totale Begeisterung herrscht. Das vollkommene Bild des Gegenübers bildet sich dann im weiteren (Gesprächs-)Verlauf und setzt sich aus allen Eindrücken zusammen.
Erst letztens war ich erstaunt, in einem Gespräch mit einem guten Freund, wie schnell dieser eine gewisse Verhaltensweise bei mir ausfindig gemacht hatte, die mir selbst nicht so sehr bewusst war. Zugleich konnte er aber auch einige meiner Handlungen nicht klar deuten, da ihm weiteres Wissen über meine Person und meine Erfahrungen gefehlt hatten.
Würde meine Mama oder beste Freundin diese kurze Merkmalsbeschreibung meiner Person angehen, so käme sicherlich etwas vollkommen Anderes heraus, als ich es dir oben aus meiner Perspektive aufgeführt habe. Denn auch sie haben viele Momente mit mir geteilt, allerdings nicht alle. Und du als mein Leser wirst mich ebenfalls nur bis zu einem gewissen Maße kennen und mich dementsprechend klassifizieren.
Wenn ich diese Gedanken nun weiterdenke und auf meine Beziehung zu Gott schaue, so merke ich, dass es mir viel zu oft noch schwerfällt, mich aus seiner Perspektive zu sehen. So viele Male betont Er, dass ich gerettet, geliebt, erlöst und sein Kind bin. Allerdings kenne ich mich doch, und damit meine Schwächen, Fehler und Merkmale, die zu meiner Person gehören und mich beschreiben.
Aber lass mich dir eines sagen – Gott ist wohl der Einzige, der dich anschaut, über dich nachsinnt und dabei einfach nur deinen Namen nennt. Kein Merkmal, keine Beschreibungen oder sonstige Attribute. Einfach Mona. Einfach seine Tochter, sein geliebtes Kind. Er sucht mich, und nicht die Dinge, die mich beschreiben. Mehr braucht es für Ihn nicht.
Ich wünsche dir für diese Woche, dass du dies als Wahrheit mitnimmst und all die Merkmale loslassen kannst, die du dir selbst zugeschrieben hast oder andere dir gesagt haben. Sprich mal deinen Namen laut aus und danke Gott, dass Er nur dich allein im Blick hat. Geliebt und wunderbar geschaffen.
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Eine Freundin
Ein wenig Ordnungsliebend…Ich denke nur daran wie sie ihre Bücher und Tassen sortiert, manche würden die einfach irgendwie hinstellen…