In Jesus weiß ich mich geliebt und angenommen. Und ich weiß, dass es kein Zufall ist, dass es genau mich gibt.
Doch selbst dann, wenn ich das bereits für mich angenommen habe, bleibt mein Hunger nach einem sinnerfüllten Leben im Hier und Jetzt: Was ist der Grund dafür, dass Gott gerade mich zu dieser Zeit auf dieser Erde haben wollte?
Es gibt den allgemeinen, biblischen Grund: Hier auf der Erde ist unser Hauptziel, Menschen das Evangelium von Jesus Christus zu erzählen (vgl. Matthäus 28:18-20). Doch jeder von uns hat darin einen individuellen Platz. Schon in der Bibel erkennen wir: Abraham war nicht David und Petrus war auch nicht Paulus. Schon diese Charaktere waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Sie alle könnten sich nicht gegenseitig ersetzen in dem, was Gott durch sie tun wollte.
Der Figur Esther wird dieser individuelle Sinn in der Bibel sogar direkt zugesprochen: „Wer weiß, ob du nicht gerade für eine Zeit wie diese jetzt Königin geworden bist?“ (Esther 4:14)
Doch wie kamen diese Personen und so viele mehr an ihren Platz? Persönlich habe ich keine Ahnung, wie ich in der Menge an Möglichkeiten die individuellen Orte für mich finden sollte – wenn da nicht die Stimme Gottes wäre.
Durch meine Identität als Kind Gottes bin ich in die Hörweite des ultimativen Hirten gerückt. So sagt Jesus selbst: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir.“ (Johannes 10:27)
Da Jesus nicht mehr leiblich auf dieser Erde ist, können wir mit ihm zwar nicht so reden wie mit einem leibhaftigen Hirten, aber: Gott redet dennoch. Auch heute noch.
Das tut er durch die Bibel, sein Wort. Durch andere Menschen. Aber auch ganz persönlich, nur zu dir.
Manche erklären es so, als sei es ein an dich adressierter Gedanke, der eindeutig nicht von dir selbst, sondern nur von außen kommen kann. Und natürlich liegt es an dir, zu prüfen, ob das, was du meinst von Gott gehört zu haben, auch wirklich von ihm ist. Aber ja, es kann sehr gut sein, dass Gott wirklich zu dir gesprochen hat.
Denn als Gottes Kind hast du den Heiligen Geist bekommen. Dieser Heilige Geist lebt in dir. Und Jesus selbst sagt über den Heiligen Geist:
„Wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, hilft er euch dabei, die Wahrheit vollständig zu erfassen. Denn er redet nicht in seinem eigenen Auftrag, sondern wird nur das sagen, was er hört. Auch was in der Zukunft geschieht, wird er euch verkünden. So wird er meine Herrlichkeit sichtbar machen; denn alles, was er euch zeigt, kommt von mir.“
(Johannes 16:13+14)
Ja, Gott redet heute durch den Heiligen Geist zu uns.
Und warum sollte Gott kein Interesse daran haben, diesen Zugang nicht auch zu nutzen, um dich auf deinen Wegen zu leiten?
Es ist ein absolutes Privileg, sich von der Stimme Gottes führen zu lassen. Denn sie führt dich dorthin, wo du sein sollst. Sie führt dich dorthin, wo dein liebender Schöpfer dich platzieren möchte. Sie gibt dir Sinn, Halt und Ziel.
Gott ist sich nicht zu schade, uns Versprechen zu geben. So hat er es z. B. im Gespräch mit Abraham getan, als dieser Gottes Stimme hörte (vgl. 1. Mose 17:1 ff.). Sei es tatsächlich hörbar über die Ohren, oder eine Stimme, die das Herz erreicht, wenn Gott durch den Heiligen Geist zu dir gesprochen hat, ermutigen dich diese Versprechen, denjenigen Weg zu gehen, auf welchem Gott als dein persönlicher Hirte dich leiten möchte.
Und Gott hat Humor – wenn sich diese Versprechen erfüllen, wirst du es wissen und einfach schmunzeln dürfen. Sie werden Realität, denn er ist der Gott dieser Versprechen. Angefangen bei dem bedeutendsten Versprechen, welches er uns durch Ostern gegeben hat („Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.“, Johannes 3:16), hin zu den individuellen Zusagen an dich.
Mein tiefes Bedürfnis ist es, innerhalb Gottes Plans für mein Leben zu leben. Denn nichts stelle ich mir erfüllender und in schwierigen Phasen tröstlicher vor, als zu wissen, dass ich in Gottes Plan lebe. Und deshalb möchte ich auch dich ermutigen, bewusst auf Gottes Stimme zu hören:
- Nimm dir (neu) vor, sensibel für Gottes Stimme für dich zu sein.
- Nimm dir ein Blatt Papier, einen Stift und 10 Minuten Zeit. Gehe erwartungsvoll ins Gebet. Stelle Gott eine konkrete Frage, wie: „Hast du eine Zusage für mich?“ Dann schreib alles auf, was dein Herz erreicht.
- Bewahre diese Zusagen auf und prüfe sie: Stimmen sie mit den biblischen Aussagen überein? Sprich sie mit einer zweiten Person, einem Vertrauten oder Leiter aus deiner Gemeinde, durch.
2 Comments
Tobias
Vielen Dank für diesen tollen Artikel! Das ist so einfach und klar erklärt. Gefällt mir!
Annemieke Müller
Vielen Dank dir für dein ermutigendes Feedback! Das freut mich, so war das auch gedacht! 🙂