Die Frage ist gestellt, das Gespräch geführt, die Bewerbung abgegeben, die Prüfung geschrieben.
Und jetzt?
Der nächste Schritt hört sich dann meistens so an: warten. Es fühlt sich so an, als wäre man in all dem Eifer, weiterzugehen, dazu gedrängt worden, (erstmal) stehen zu bleiben. Und das ist herausfordernd! Die Zeit des Wartens ist nicht leicht zu bewältigen und verleitet sogar zum Aufgeben.
Doch: deine Wartezeit ist nicht die Zeit, um aufzugeben.
Ganz im Gegenteil: Sie birgt ein riesiges Potenzial.
Die Bibel ist voll von Geschichten, die vom Warten berichten. Gott wusste, dass wir Menschen uns damit auch heute noch herumschlagen und es keiner von uns so wirklich beherrscht.
Mit diesem Blogbeitrag möchte ich dir zeigen, wozu deine gefühlt unproduktive Wartezeit gut ist. Und was würde sich besser dafür eignen, als direkt eine der Geschichten aus der Bibel herauszugreifen?
Wir finden sie in Markus, Kapitel 5, ab Vers 21:
Ein Mann namens Jairus geht zu Jesus und bittet ihn, seiner Tochter zu helfen, die im Sterben liegt. Er glaubt daran, dass sie am Leben bleibt, wenn Jesus ihr einfach nur die Hände auflegt.
Und Jesus möchte helfen, doch wird auf seinem Weg zum Haus des Jairus unterbrochen. Dann bekommt Jairus die schockierende Nachricht, dass seine Tochter mittlerweile gestorben ist. Doch Jesus sichert ihm dennoch zu, dass es Hoffnung für das Mädchen gibt. Für Jairus heißt es jetzt: hoffen, bangen, warten.
Wichtig für alles Weitere ist es, das Happy End der Geschichte zu kennen: Die Tochter des Jairus lebt wieder.
Doch was passierte in der Zeit dazwischen, in der Zeit des Wartens?
1. Warten ist die Zeit, um Zweifel aus deinem Weg zu räumen.
Die Leute entmutigten Jairus, indem sie sagten: „Du musst Jesus gar nicht mehr bemühen, deine Tochter ist schon tot.“ (vgl. V. 35). Als Jesus dann trotzdem ins Haus der Tochter geht, lachen sie sogar. Sie spotten und wollen nicht glauben, dass Gott seinen Plan weiterhin verfolgt, auch wenn gerade nichts Sichtbares geschieht.
Die Zeit des Wartens ist geprägt von Zweifeln, die uns bildlich gesprochen auslachen. Es können Menschen sein, die Zweifel in dir streuen, oder es kann auf andere Weise geschehen – eines aber kann ich dir zusichern: Zweifel werden kommen. Der Widersacher Gottes, der Teufel, hat ein Interesse daran, dich gerade in einer verletzbaren Zeit, wie die des Wartens, davon zu überzeugen, dass alles umsonst war. Das ist eine seiner typischen Strategien. Und die gilt es aufzudecken! Dann kannst du sie dir, mithilfe von Gottes Kraft, zunutze machen:
Denn gerade in der Zeit des Wartens darfst du bestimmte Zweifel identifizieren, welche Denkmuster wiederholen sich immer wieder? Zweifel haben es an sich, dass sie Gott, seine Möglichkeiten und seine Treue infrage stellen. Solche Zweifel werden in der Wartezeit besonders deutlich und dann darfst du sie hinausschmeißen. So können sie deinen weiteren Weg nicht behindern. Auch Jesus schickt die Zweifler kurzerhand weg (vgl. V. 40).
2. Warten ist die Zeit, um deinen Glauben zu stärken.
Direkt, als die Zweifler kommen, spricht Jesus zu Jairus: „Fürchte dich nicht, glaube nur.“ (V. 36.). Wer Zweifel aus dem Weg räumen möchte, der braucht diesen starken Glauben. Die Geschichte von Jairus ermutigt mich total, weil sie mir zeigt, dass Jesus unbedingt Zweifel beseitigen möchte. Die Wartezeit ist die Zeit, um mich jetzt, vielleicht mehr denn je, in meinen Glauben zu investieren.
Und ehrlich gesagt, fällt es mir gerade in dieser Zeit, wenn es mir schlechter geht und ich von Zweifeln geplagt bin, leichter, Zeit für das Bibellesen oder einfach ein simples Gespräch im Gebet mit Gott zu finden. Geht es dir nicht auch so? Nutze diesen Motivationsschub!
3. Warten ist die Zeit, um Gottes wahren Plan zu erkennen.
Als Jesus dann am Haus des Jairus ankommt, spricht er: „Das Kind ist nicht tot, es schläft nur.“ (V. 39). Das ist der Satz, der Jairus‘ Herz höherschlagen lässt!
Jesus hatte ihm von Anfang an und dann immer wieder die Zusage gemacht, dass er etwas tun wird. Aber was? Das war nicht wirklich klar.
Gottes Plan ist es nicht, Jairus‘ Tochter auf Anhieb zu heilen. Gottes Plan ist es auch nicht, dass Jairus‘ Tochter in solch jungen Jahren stirbt. Diese beiden Varianten werden während der Wartezeit aufgeworfen, aber dann korrigiert und revidiert.
Denn Gottes Plan ist es, Jairus und seine Tochter als Beispiel für alle Generationen der Christen zu nutzen, um ihnen seinen wunderbaren Charakter zu zeigen und sie zu ermutigen, so wie jetzt gerade. Der Plan hat funktioniert und Jairus darf ihn begreifen: Es scheint so, als sei seine Tochter tot, aber für Jesus „schläft“ sie nur und er weckt sie wieder auf.
Bereit für den nächsten Schritt?
Dann danke Gott doch jetzt schon einmal für all das Produktive und Übernatürliche, was dir deine nächste Wartezeit bringen wird.
2 Comments
Die Geschichte mit Jairus und seiner Tochter hat auf jeden fall Parallelen und ich mag sie auch besonders, da Jairus fest daran glaubt das Jesus was bewirken kann und sich nicht von anderen Umständen beeinflussen lässt. Allerdings ist in dieser Geschichte die Wartezeit vergleichsweise „kurz“ was sie deswegen nicht weniger einfach macht. Aber darauf zu vertrauen wenn nichts passiert und man unwissend ist, ist der Knackpunkt. Manche Wartezeiten sind bei mir Wochen, Monate einige sogar Jahre und in speziellen Wartezeiten habe ich dann nicht immer große Lust die Bibel zu lesen oder zu beten weil ich ja das Gefühl habe das sich nichts ändert.
Genau deshalb ist es umso wichtiger , wie du sagst zu versuchen diese Wartezeit zu nutzen um stärker im glauben zu werden. Gott ist unsere König und er kann vieles tun allerdings müssen wir es auch zulassen und erwarten das er es tut.
Annemieke Müller
Danke dir für deine Bestärkung & Ergänzung! Wie cool!
Gott wird auch deine Wartezeit nutzen und ich wünsche dir genau diese Zuversicht! 🙂