Aufstehen. Erblühen. Wachsen und gedeihen. Vorankommen. Den Blick geradeaus gerichtet. Hoffnungsvoll.
Hinfallen. Rückschritt. Verblühen. Allein und unsicher. Rückblickend. Hoffnungslos.
Wenn du selbst an Neuanfang denkst, welche dieser aufgezeigten Seiten nimmst du ein? Bist du positiv gestimmt, voller Freude auf das Neue ausgerichtet, oder siehst du lediglich das, was zurückgelassen werden muss und nicht erhalten werden kann? Haderst du vielleicht sogar mit der gefällten Entscheidung und denkst ununterbrochen darüber nach, was du für diesen Neubeginn letzten Endes aufgeben wirst? Fällt es dir so schwer, eine Entscheidung für den anstehenden Neubeginn zu treffen? Betrübt dich beizeiten deine Sicht auf das Eigentliche; das, was als neue Etappe für dein Leben ansteht?
Jeder Neuanfang bringt seine (persönlichen) Herausforderungen mit sich. Dinge, die nun der Vergangenheit zugeschrieben werden müssen; Menschen, die zurückgelassen werden; Orte und Tätigkeiten, die sich ändern. Und ja, ständig kann ich auf all dies schauen und mir Fragen stellen. Aber lass mich ehrlich sein – verpassen wir dadurch nicht das Beste?! Nämlich die Chance, weiterhin zu wachsen, vorwärts zu gehen und Gott nochmal ganz neu mein Leben hinzugeben, um nur einiges hierbei zu nennen.
Ich gebe dir recht: Neuanfang kostet. Ist ungewiss. Mit Risiken verbunden. Erfordert Mut, sehr oft sogar über meine menschlichen Grenzen hinaus. Die Unterstützung anderer ist essenziell, ebenso wie ein gutes Timing und die Kunst, im richtigen Moment den Kurs zu wechseln.
Auch wenn ich bereits selbst einige Male neu angefangen habe – in einer anderen Stadt und bei einem anderen Job, ich weiß, dass immer ein Stück Herz und Sein von mir zurückgeblieben ist. Das ist niemals einfach und doch bleibt mir eines: wissen zu dürfen, dass mit jedem Neubeginn meine Beziehung zu Gott ein Stück weit gewachsen ist, weil es immer wieder darum ging, Ihm zu vertrauen. Ihm zu vertrauen, dass ich bei dem, was zurückgelassen wird, so viel mehr erwarten darf und sich neue Möglichkeiten und Lebenswege ergeben.
Und doch bleibt es paradox: ich denke, grundsätzlich hat jeder von uns den Drang, nach etwas Neuem zu suchen, seien es kleinere oder größere Schritte. Demgegenüber stehen so oft wir selbst, da wir den allerletzten Schritt ins Neue überwiegend nicht eingehen wollen oder können. Ist dies wahrhaftig all die Mühe wert?
Weißt du, was mir bei diesem Punkt geholfen hat? Dass Gott und Seine Handlungen in sich selbst ebenfalls paradox erscheinen und somit nicht bis ins kleinste Detail erklärt werden können oder aber eine Erklärung benötigen. Er ist Mensch geworden – für dich und mich, obwohl Er Gott ist. Er ist gestorben, hat zurückgelassen, aufgegeben, Schmerz empfunden, obwohl Er Gott ist. Er hat die geliebt, die ausgestoßen und verpönt waren, wobei Er es nie gemusst hätte.
Zum Neuanfang gehören diese beiden doch so vermeintlich paradox wirkenden Seiten, von denen ich zu Anfang sprach. Ich möchte dir keine Illusionen machen. Es existiert sicherlich kein unfehlbarer Masterplan für einen Neuanfang. Allerdings dürfen wir durch diesen Prozess lernen, dass Neuanfang an jedem einzelnen Tag geschieht. Mit jedem Schritt als eine Entscheidung hin zu Gott.
Gewinnen werde ich; sei es, dass ich die Perspektive für einen aufblühenden Neuanfang einnehme oder aber über meine eigenen Grenzen hinauswachse und lerne.
Ja, Neuanfang kostet, ist paradox, doch am Ende steht mein persönlicher Gewinn, eben dann, wenn ich dadurch näher zu Gott komme.
Als abschließenden Gedanken hierzu möchte ich dir folgende Idee mitgeben: Was, wenn ein kleiner Pfad zum Weg und dieser Weg zur Straße, weit und langgezogen, wird, auf der du entlang wanderst zum Neubeginn? Dies wird jedes Mal geschehen, wenn dein Wille, zu gewinnen, über der Angst, zu verlieren, steht und du so deinen persönlichen Gewinn des Neuanfangs mit Gott festmachst. Nun freue ich mich, von deinem Neuanfang und deinen nächsten Schritten zu hören.
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