Der Sommer rückt näher. Der Körper kommt mehr zum Vorschein. Aber auch die eigenen Problemzonen und Komplexe. Der Wahn, sich jetzt vor dem Urlaub noch schnell ein paar Pfunde runterzuhungern oder sich auf dem Fahrrad abzustrampeln, beginnt, bevor man sich letztendlich wieder in dicken Winterklamotten zu Hause auf der Couch mit jeder Menge Schokolade verkriechen kann.
Ich arbeite seit einigen Jahren als Trainerin in einem Premium-Gesundheitscenter und darf dieses Phänomen Jahr für Jahr hautnah miterleben. Doch es fällt auf, dass der Fitnessmarkt wächst und sich immer mehr Menschen (nicht nur im Sommer) mit dem Thema „Gesunder Lebensstil“ auseinandersetzen.
Auch bei Social Media finden wir etliche Beiträge zu gesundem Essen oder Influencern, die ihre neuen Workouts präsentieren. Doch ich habe mich gefragt, aus welcher Motivation heraus die meisten Leute dies heutzutage machen. Geht es ihnen in erster Linie wirklich um einen gesunden Lebensstil? Oder doch mehr darum, die meisten Klicks zu haben, Aufmerksamkeit zu erregen? Oder tun sie das, weil sie gemerkt haben, dass sie mit ihrer Vorliebe für fettiges Essen nicht mehr dem „gesellschaftlichen Maßstab“ entsprechen? Auf jeden Fall macht plötzlich jeder Sport, isst Avocados ohne Ende und lässt jeden daran teilhaben.
Ja, als Fitnesstrainerin finde ich es großartig, dass immer mehr Menschen anfangen, Fitness zu treiben und ihre Ernährung zu überdenken. Ich bin auch zutiefst davon überzeugt, dass es Gott nicht egal ist, wie wir uns ernähren, wie wir unseren Körper behandeln oder wieviel wir uns bewegen.
Doch ich glaube, viele Menschen tun all dies aus einer anderen Motivation heraus, als Gott es sich wünscht. Sie möchten anderen gefallen. Sie möchten irgendwo reinpassen, dazugehören. Sie tun dies vielleicht auch, weil sie sich nicht lieben, nicht aufhören können, sich zu vergleichen, und sich schließlich von Grund auf verändern wollen.
Gott ist keiner, der darauf Wert legt, dass wir sportlich muskulös aussehen, jeden Tag #healthyfood posten oder uns in knapper Sportbekleidung im Fitnessstudio präsentieren.
Aber Er hat dir deinen Körper geschenkt! Er hat ihn sich detailliert ausgedacht und möchte, dass du auf ihn Acht gibst, dich um ihn kümmerst und ihn pflegst. Er möchte, dass du dich wohlfühlst und dich liebst; so, wie du bist. Und dabei spielt es für Gott auch keine Rolle, ob du 5 oder 10 kg mehr auf den Rippen hast.
David bringt in Psalm 139 ab Vers 13 so wundervoll auf den Punkt, wie Gott uns aus Liebe geschaffen hat: „Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich! Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen. Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen. Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben – noch bevor einer von ihnen begann! Wie überwältigend sind deine Gedanken für mich, o Gott, es sind so unfassbar viele!“
Gott hat deinen Körper wundervoll und einzigartig geschaffen und liebt jedes Detail an dir. Für Gott ist es relevant, wie du mit deinem Körper umgehst. Er trauert, wenn du deinem Körper und somit dir selbst schadest. Und dabei ist es kein Geheimnis, dass dauerhafte ungesunde Ernährung, ständige Alkoholexzesse sowie mangelnde Bewegung deiner Gesundheit und deiner Zukunft erheblich schaden können (die Betonung liegt auf „dauerhaft“ und „ständig“).
Durch solch einen Lebensstil erhöhst du das Risiko, an Gelenk- und Knochenbeschwerden, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes o. Ä. zu leiden. Deine Selbstständigkeit und auch deine kognitive Leistungsfähigkeit würde im Laufe deines Alters abnehmen, deine Anzahl an Medikamenten zunehmen. Dein Körper würde Stück für Stück verkümmern. Du denkst, ich übertreibe?
In meinem Beruf habe ich überwiegend mit Menschen zu tun, denen es genauso geht. Die erst angefangen haben, über einen gesünderen Lebensstil nachzudenken, als bereits eine der obigen Risiken aufgetreten ist. Die sich schon ihr ganzes Leben lang von Arzt zu Arzt schleppen, sich mit Medikamenten vollstopfen lassen und nie darüber nachgedacht haben, dass sie selbst die Ursache ihrer Erkrankung sein könnten. Wenn sie dann zu uns kommen, darf ich sie begleiten, hin in einen gesünderen Lebensstil, sie im Thema Ernährung beraten und ihnen mit einem individuell angepassten Training zeigen, wie sie ihren Körper stärken und Beschwerden lindern können.
Ich möchte dich heute ermutigen, das Geschenk, welches Gott dir mit deinem Körper gemacht hat, zu ehren. In Korinther 6 heißt es auch, dass unser Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in uns wohnt und den uns Gott gegeben hat. Er hat dir eine Aufgabe gegeben, er hat einen Plan mit deinem Leben. Nimm dir deinen Glauben zur Motivation, einen gesunden Lebensstil zu verfolgen. Lerne deinen Körper wirklich lieben. Durch überwiegend gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung kannst du deine Lebensqualität und dein Wohlfühlbefinden steigern, das Krankheitsrisiko senken und auch im hohen Alter noch fit sein. Und du kannst Gott mit deinem ganzen Körper preisen und loben, ihm danken, tanzen, seine Botschaft verbreiten, Energie und Lebensfreude versprühen.
Im nächsten Blogbeitrag gebe ich dir einige praktische Punkte mit, die dir helfen können, einen gesunden Lebensstil langfristig umzusetzen.
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