Immer produktiv sein – wie gerne wäre ich das!
Doch auch, wenn ich mich bemühe, meine Aufgaben gut zu machen, ständig erreichbar bin und mein Terminkalender strukturiert ist, komme ich mir oft unproduktiv vor.
Wenn Menschen mich fragen, wie es mir gerade geht, ist meine Antwort: „Es ist ein bisschen viel gerade.“
Vielleicht ist das auch manchmal deine Antwort.
Wie kommt dieses „ein bisschen viel“ zustande? Hinter diesem „ein bisschen viel“ steckt oft Manches, was wirklich zu viel ist. Denn einer der größten Faktoren für solch ein hohes Stresslevel ist, dass ich mir folgende Frage nicht gestellt habe:
“Verfolgt das den Traum, den Gott für mich hat?”
Ich gebe zu, es ist eine Frage, die leichter gestellt als beantwortet ist. Aber das macht sie nicht weniger relevant! Sie ist ein Schlüssel für mehr Produktivität in deinem Alltag, weil sie wertvolle Prioritäten setzt.
Jedem von uns hat Gott eine individuelle Berufung gegeben. Ja, Gott träumt für dich und schreibt dir seine Lebensträume ins Herz. (Wenn du dazu mehr erfahren möchtest, lies gerne zunächst diesen Blogbeitrag von uns)
Nehmen wir an, du würdest nur die Aufgaben, Herausforderungen und Gedanken haben, die den Traum Gottes für dein Leben zum Ziel haben – du hättest nicht unbedingt weniger zu tun. Also behaupte ich nicht, dass der Traum Gottes leicht für dich ist! Aber: Nichts ist produktiver als all das, was dich Gott und seinem Plan für dein Leben näherbringt!
Deine Antwort würde lauten: „Es ist ein bisschen viel Produktives gerade, aber ich weiß, dass es zielführend ist.“
Zwei Bereiche deines Alltags, die Zeit in Anspruch nehmen und zu nichts Produktivem führen, möchte ich dir vorstellen. Du kannst sie getrost aus deinem Tagesablauf streichen. Denn sie verfolgen auf keinen Fall das, was Gott für dich und dein Leben bereithält:
1. Deine Menschenfurcht
Wie oft bemerke ich, dass ich mich dazu gedrängt fühle „Ja“ zu einer Aufgabe zu sagen. Nicht etwa, weil ich merke, dass sie jetzt für mich dran ist, sondern vielmehr, weil ich mich dazu gedrängt fühle. Dafür kann die fragende Person aber oftmals nichts! Meine eigene Harmoniebedürftigkeit versetzt mich in die Lage, die Person bloß nicht enttäuschen zu wollen. Ich habe Angst vor der Reaktion dieses Menschen. Auch wenn diese sich nur in seinen Gedanken abspielen mag.
Vielmehr sollte ich mir die Frage stellen: „Verfolgt diese Aufgabe den Traum, den Gott für mein Leben hat?“ Nicht jede Aufgabe ist deine, nur weil Leute dich fragen.
Gleichzeitig kenne ich es auch, dass ich umgekehrt Angst vor dem „Nein“ einer Person habe. Wenn du deiner Berufung folgst, wirst du merken, dass sie alleine nicht realisierbar ist. Gott hat uns Menschen als „Teamworker“ geschaffen! Wir funktionieren in Ergänzung. Egal, ob du eine Person um Hilfe und Unterstützung bitten oder du dich z. B. bewerben möchtest – Furcht vor einem „Nein“ oder einer Absage ist immer ein schlechter Ratgeber! Außerdem geht beim Fürchten super viel Zeit drauf – rundum unproduktiv.
„Wer das Urteil der Menschen fürchtet, gerät in ihre Abhängigkeit; wer dem Herrn vertraut, ist gelassen und sicher.“ (Sprüche 29:25)
2. Deine Gedankenkreise
Ein mindestens genauso zerstörerischer Ratgeber sind deine eigenen Gedankenkreise, besser als Sorgen bekannt. Die Gedanken kreisen und wenn ich nicht (z. B. durch den Wecker am Morgen) unterbrochen werden würde, gäbe es kein Ende. Komischerweise glaube ich häufig, dass diese Überlegungen, was alles wie werden könnte, etwas Produktives bringen würden!
Weit gefehlt, denn:
„Der Mensch macht viele Pläne, aber es geschieht, was der Herr will.“ (Sprüche 19:21)
Es ist nicht wichtig, was ich mir selbst zusammendenke – erst recht nicht, wenn es um Sorgen geht. Nicht jede Herausforderung ist deine, nur weil sie sich vor dir aufbaut.
Bringen dich deine Gedanken zur Verzweiflung? Zweifeln sie an dir, aber vor allem an Gottes Kraft? Dann sind sie zerstörerisch und damit absolut unproduktiv! Vielmehr solltest du sie demjenigen überlassen, der wirklich etwas bewegen kann! Nämlich Gott selbst. Du musst nicht alles regeln, bedenken und kalkulieren, was rein theoretisch auf dich zukommen könnte. Das ist Gottes Aufgabe:
„Ladet all eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5:7)
Menschenfurcht und Sorgen zu bekämpfen, schaffst du nicht alleine. Und das ist auch nicht das Ziel. Gott hilft uns in unseren Schwachheiten und er möchte dich verändern. Das musst du nicht aus dir selbst heraus tun. Und Gottes Liebe für dich ist niemals von deiner Produktivität abhängig.
Lass Gott für dich kämpfen. Es ist nicht deine Aufgabe, Dinge zu bewältigen, die nicht für dich gedacht sind.
Gehe den nächsten Schritt und:
- Schreib dir die Aufgaben deines Alltags auf. Nun bitte Gott, dass er dir zeigt, inwiefern sie deiner Berufung dienen. Welche sind zielführend? Welche solltest du evtl. infrage stellen?
- Lebe deinen Alltag im Bewusstsein, dass Menschenfurcht und deine eigenen Gedankenkreise nicht zielführend, sondern hinderlich sind. Bitte Gott, dass er dir hilft, beides zu erkennen und hinauszuwerfen.
2 Comments
Aaron
Danke liebe Annemieke für diesen unfassbar guten Beitrag! Die ersten beiden Bibelverse passen gerade so gut in mein Leben! Ich werde aus deinem Beitrag eine kleine Andacht basteln und den Leuten in meiner Smallgroup zeigen. Gott segne dich!
Annemieke Müller
Lieber Aaron, vielen Dank! Deine Rückmeldung freut mich sehr zu lesen!
Und wie cool, dass du diese Gedanken in deine Smallgroup weitergibst! Gott segne dich und einfach eure gesamte Gruppe!