Preiskampf ist inzwischen unser täglicher Begleiter. Sowohl Zeit als auch Geld versuchen wir, fortwährend zu optimieren. Wir haben Sparschweine und Sparpläne, überall gibt es Prämien und Sonderangebote, bei sämtlichen Läden zücken wir unsere PAYBACK Karte, wir laden Apps für Gutscheine herunter und tauschen dafür unsere Daten ein. Ach ja, und bei Tankpreisen hat man immer das Gefühl, es gehe plötzlich um irgendeinen Weltmeistertitel: für gesparte 2 Cent pro Liter fahren wir auch mal einen Umweg von 10 Min., der eigentlich sogar unwirtschaftlicher als die Einsparung ist.
Das Thema Geld begleitet und beschäftigt wahrscheinlich die meisten von uns. Jeden Tag.
Achte mal darauf, an welchen Stellen in deinem Alltag du darauf ausgerichtet bist, Geld zu sparen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit konntest du dich eben in mindestens einem meiner Beispiele wiederfinden. Und das ist auch erstmal vollkommen in Ordnung.
Ich selbst bin im Durchschnitt wohl eher ein sparsamer Mensch. Bevor ich mich entscheide, Geld auszugeben, muss die Entscheidung dafür irgendwo in meinem Kopf erstmal an einer Art Aufsichtsrat vorbeikommen. Ohne bewusste Evaluierung und Begründung wird da ab einem gewissen Einkaufswert nichts einfach so durchgewunken. Und das ist an sich auch gut so, wie ich finde.
Und dennoch, irgendwann habe ich gemerkt, dass ich schon ein wenig knauserig geworden war und Geld eine zu hohe Bedeutung gegeben habe. Ohne Geld kann ich erstmal nichts kaufen, keine Frage, allerdings habe ich mich so sehr darauf gestützt, dass es mir etwas genommen hat, wofür wir Menschen auch bereits auf dieser Welt bestimmt sind: Freiheit.
Zur Freiheit hat Christus uns befreit! Bleibt daher standhaft und lasst euch nicht wieder unter das Joch der Sklaverei zwingen! (Galater 5:1)
Gott hat mich in einigen Situationen meines Lebens herausgefordert, ihm zu vertrauen und Geld wegzugeben. Interessant daran ist, dass Gott gar nicht unbedingt mein Geld benötigt hat. Er hat es zwar für andere, gute Zwecke gebraucht, primär hat es aber in mir bewirkt, dass ich losgelassen habe. Es hat dazu geführt, dass ich mit der Zeit etwas erfahren und erlebt habe, bei dem mir vorher nie bewusst gewesen war, dass es mir fehlte: Freiheit.
Vielleicht sagst du: „Ich habe diese Freiheit auf jeden Fall. Ich bin kein Sklave des Geldes.“ Wenn es so ist, dann finde ich das richtig gut. Nichtsdestoweniger möchte ich dich herausfordern, dies kritisch zu hinterfragen und dann ehrlich zu beantworten. Ich glaube, dass uns häufig nicht bewusst ist, dass Geld uns mehr einnimmt, als wir denken.
In Matthäus 6:25-34 sagt Jesus uns zu, dass unser himmlischer Vater sich um uns kümmern wird. Hier an den Beispielen Nahrung und Kleidung. Und das möchte ich dir heute zusprechen und damit möchte ich dich ermutigen. Insbesondere auch deswegen, weil Gott diesen Prozess schon mit mir durchgemacht hat und ich durch ihn erfahren durfte, wie sich diese Freiheit anfühlt (und wahrscheinlich bin ich auch noch auf dem Weg dorthin).
Gott benötigt dein Geld nicht, sondern er will dich in Freiheit und Unabhängigkeit führen. Ein Instrument hierfür ist, wie wir letzte Woche gelesen haben, beispielsweise der Zehnte, der auf der einen Seite die Kirchen versorgt, auf der anderen Seite aber jedem von uns helfen soll, in finanzielle Unabhängigkeit zu kommen. Er lehrt uns, zu geben, und ist dabei eine gute Übung.
Ich spare übrigens immer noch. Ich wäge immer noch ab, wofür ich wie viel Geld ausgeben möchte und was wirklich wichtig ist. Ich versuche nach wie vor, mit meinem Geld gut umzugehen, und schmeiße es nicht einfach so aus dem Fenster hinaus.
Bewusst geworden ist mir einfach nur, dass ich eine Balance dabei brauche. Die Balance zwischen „ich spare aus wirtschaftlichen Gründen“ und „ich hänge nicht am Geld und kann es weggeben, wenn Gott mich ruft“. Und bei allem dürfen wir uns immer auf unseren himmlischen Vater und seine Versorgung stützen. Wenn er bei uns an erster Stelle steht, dann dürfen wir seine Freiheit und Versorgung erleben.
Leave a reply