Langsam ist es wieder so weit: Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Für dich kann es das schönste Jahr bisher gewesen sein. Vielleicht war es aber auch das herausforderndste, oder es war das Jahr, in dem du für dich am meisten in deiner Persönlichkeit wachsen durftest. Auch wenn ich selbst wahrlich kein Fan dieser typischen Jahresend- und -anfangsmotivationen bin, so möchte ich doch an dieser Stelle ein wenig meinen persönlichen Rückblick mit dir teilen.
2019 war bisher eines der bewegendsten Jahre für mich. Viel passierte, was mich einiges an Kraft kostete. Vieles habe ich hinterfragt und derzeit habe ich für viele Dinge weiterhin keine passende und endgültige Lösung ausmachen gekonnt. Ich habe selbst erneut gemerkt, dass man es schaffen kann, einige Rückschläge auszugleichen. Sobald diese aber immer wiederkommen und sich über einen langen Zeitraum erstrecken, bei dem ich kein Ende sehe, zeigt sich einmal mehr, wie ich meinen Glauben und meine Beziehung zu Gott über mein Leben gefestigt habe oder eben nicht.
Meine Erfahrung aus diesem Jahr erinnert mich stark an die Begebenheit mit Elia und seinem Diener (vgl. 1. Könige 18:41-46). Nach einer Zeit der totalen Dürre und Hungersnot im Land, ohne Regen und Hoffnung auf Besserung, verkündet er dem König, dass es regnen wird. Was passiert dann? Elia geht – voller Hoffnung und im Glauben. Er betet. Wartet. Und dies siebenmal, bis sich etwas tut. Diese Zwischenzeit bis zum Wunder ist entscheidend und prägend.
Ich bin von Natur aus der Typ Mensch, welcher diese Art von Gottes Handeln leben will. Bildlich gesprochen: Derzeit ist wahrlich kein Regen zu sehen, aber ich bete und glaube, dass der Regen kommt. Ich bleibe dran, um Größeres sehen zu dürfen. Die Wahrheit ist aber auch, dass mich dieses Verhalten mehrfach viel Energie gekostet hat. Denn oftmals schaffe ich es selbst nicht, bis zum siebten Mal weiterzugehen, sprich: durchzuhalten, bis sich das Wunder zeigt, um hier erneut an die Begebenheit von Elia anzuknüpfen.
Irgendwann auf diesem Weg macht sich Enttäuschung breit. Da ich nichts sehe, keine Bewegung oder Lösung der Situation. All mein Glaube, von dem ich dachte, ich hätte ihn bisher gestärkt, wird mit jedem Mal kleiner und verliert sich ein Stück weit. Selbst, wenn sich eine kleine Hoffnung auftut, wird diese hart zerschmettert, und umso größer ist mein Frust. Ich bemerke, dass sich meine Perspektive wandelt, von dem anfangs so unbeschwerten Glauben hin zu großer Enttäuschung. Exakt an diesem Punkt möchte ich dich ermutigen: Ich denke, dass solche Begebenheiten uns immer und immer wieder neu im Leben begegnen. Es wäre auch schlimm, wenn nicht. Denn dann würde ich nie wieder für das eigentlich Große, ein Wunder, losgehen. Egal, ob dein Jahr bahnbrechend oder kraftraubend war, ermutigen möchte ich dich hiermit: Geh erneut oder geh weiter.
Geh erneut und glaube, dass jedes deiner Gebete dich weiterbringt. Wie gut kenne ich es selbst, wenn dieser eine gewisse Zeitpunkt eintrifft, an dem ich nicht mehr weitergehen möchte und kann. Und doch hat mich dieses Jahr bisher gelehrt, dass meine Antwort darauf lediglich sein darf, dass ich an diesem Punkt erst recht weitermache. Elia soll dabei ein Vorbild sein. Am Ende möchte ich das Wunder und die Lösung von Gott sehen und mir dies nicht selbst nehmen, nur weil ich aufgegeben habe. Wie ich das durchstehe: Nun, fangen wir doch einmal neu an, zu lernen und zu lesen, wer Gott für mich ist, und uns mit seinem Wesen zu beschäftigen.
Geh erneut, für die Wunder in deinem Leben!
Die folgende Bibelstelle aus Hebräer möchte ich dir für diese Woche noch mitgeben:
Wir wollen also voll Zuversicht vor den Thron unseres gnädigen Gottes treten, damit er uns sein Erbarmen schenkt und uns seine Gnade erfahren lässt und wir zur rechten Zeit die Hilfe bekommen, die wir brauchen. (Hebräer 4:16)
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