Die ersten zwei Wochen des neuen Jahres sind vorbei. Falls du Vorsätze hattest: wie viele davon hast du schon begraben und wieder einmal ad acta gelegt?
Irgendwie ist das solch ein typisches Januar-Thema, entweder erlebt man es selbst oder man bekommt es irgendwo im Umfeld mit. Der Klassiker unter den Beispielen ist sicherlich das berühmt-berüchtigte Fitnessstudio. Da ich selbst mit Fitnessstudios eher weniger am Hut habe, höre ich mir diesbezüglich eher die Geschichten anderer darüber an, wie voll die Fitnessstudios in den ersten Wochen eines neuen Jahres sind, was sich angeblich spätestens im Februar wieder erledigt hat.
Wie auch immer, unterm Strich lässt sich wohl sagen, dass sich die meisten von uns mit der nachhaltigen Umsetzung von Neujahresvorsätzen eher schwertun.
Ich habe mich gefragt, woran das liegt. Wie kann es sein, dass so viele von uns damit Schwierigkeiten haben?
Ich glaube, dass es dabei zwei ausschlaggebende Punkte gibt.
Erstens ist es die Frage der Motivation. Weshalb nehmen wir uns etwas vor? Ist es unsere intrinsische Motivation, etwas verändern zu wollen, oder ist unsere Motivation dafür eher extrinsischer Natur?
Wenn wir etwas wirklich aus uns selbst heraus ändern möchten, dann ist das eine langfristige und somit nachhaltige Motivation. Ich vergleiche das gerne mit einem Dinkel-Vollkornbrot, welches für eine langanhaltende Sättigung sorgt.
Wenn wir hingegen etwas ändern möchten, weil wir entweder von Personen in unserem Umfeld oder einfach durch die Gesellschaft dazu gedrängt werden, ohne selbst voll und ganz dahinterzustehen, dann ist das keine nachhaltige Motivation, die stattdessen schnell verpufft, wenn wir merken, dass wir uns damit eigentlich gar nicht identifizieren können. Und dabei spielt es keine Rolle, ob der Vorsatz mit Fitness, Essen oder Bibellesen zu tun hat. Das ist für mich dann übrigens eher das Weizen-Toastbrot, das uns nicht lange sättigt.
Zweitens ist es die Frage der Fristigkeit des Ziels bzw. des Vorsatzes.
Einer der größten Fehler ist es, sich gleich das ganz große Ziel vorzunehmen. Solch ein Jahr ist zwar einfach mess- und vergleichbar, weil es so schön mit dem Kalender aufgeht, allerdings ist uns zunächst nur selten bewusst, welch unfassbare Ausdauer es benötigt, einen Vorsatz über ganze zwölf Monate aufrechtzuerhalten und durchzuziehen. Das ist einfach nicht realistisch. Und es birgt zugleich das Potenzial, Enttäuschung über nicht erreichte Ziele zu erleben, was wiederum dazu führt, dass jede Art von Motivation flöten geht. Ganz egal, ob intrinsisch oder extrinsisch.
Wenn du also Bock hast, Vorsätze und Ziele zu machen, was übrigens nicht nur zu Silvester funktioniert, dann rate ich dir, zunächst deine Motivation zu hinterfragen. Wenn du echte Veränderung suchst, dann mach dir deine Ziele zu eigen. Lass dich gerne von deinem Umfeld zu neuen Zielen inspirieren, aber am Ende des Tages musst du selbst hinter ihnen stehen.
Und noch wichtiger ist es, sich kurzfristige Ziele zu setzen. Du kommst viel schneller dazu, deine Ziele zu erreichen, und das wird dich motivieren, weiterzumachen. Du musst dir nicht direkt vornehmen, das ganze Jahr über mehr Sport zu machen, nimm’s dir doch erstmal für den nächsten Monat vor. Die Zielerreichung ist somit in nächster Nähe, wodurch du insgesamt erstmal nicht so lange durchhalten musst. Und wenn du es dann auch noch schaffst, das Ziel zu erreichen, dann kommst du in eine positive Wechselwirkung zwischen neuer Motivation und erneuter Zielerreichung. Schlussendlich kann das einen Lauf bei dir ermöglichen, der dazu führt, dass du am Ende dann sogar das ganz große Ziel erreichst, welches du dir ursprünglich setzen wolltest.
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