Manchmal verlaufen Wege anders. Anders, als ich mir es gewünscht, vorgestellt und geplant hatte. Wie aus dem Nichts. Und doch auch vorhersehbar.
Dann beginnt die Leere, da die geliebte Person fehlt. Schmerz kommt auf und versucht, das Herz zu füllen. Und ich – immer wieder versuche ich, zu reflektieren, wie es so weit kommen konnte.
Entfremdung. Die Suche nach Erklärungen und Verantwortung setzt ein. Hätte ich es nicht längst sehen und mir selbst eingestehen müssen?! Und, was nun …?
Eine gewisse Hoffnung auf die positive Wende bleibt bestehen, aber nur so lange, bis ich wieder ehrlich zu mir bin, dass dieser Weg nicht weiterführend ist.
Angekommen an diesem Punkt muss ich mir zudem eingestehen, dass mein Selbstwert nach einer gewissen Zeit in diesem Verarbeitungsprozess leidet. Die Beziehung endet und ich fange an, Erklärungen, die ausblieben, auf mein vermeintlich doch so „schlechtes“ Selbst abzuschieben.
Die Spirale setzt sich in Gang, und damit das eigentliche Trauerspiel: Ich verkenne meinen wirklichen, eigentlichen Wert. Das, was mich ausmacht. Eine Person voller fabelhafter Eigenschaften mit einem wunderbaren Herzen und von Gott liebevoll geschaffen. Dies alles ist mit einem Moment gestorben.
Tränen fließen, doch die wahrhaftige Trauer zeigt sich in Gottes Herzen, da bin ich mir gewiss. Der, der dich so wertvoll gemacht hat und dir einen Namen gegeben hat – Ihm bricht es am meisten das Herz, wenn er sieht, dass du deinen eigenen Wert nicht kennst, nie verinnerlicht hast und dir so schnell ausreden lässt.
Verletzungen werden geschehen, und ja, oftmals kann eine offene Kommunikation mit dem (potenziellen) Partner einiges an Unverständnis und Schmerz aufheben. Allerdings wird die Verminderung des eigenen Selbstwertgefühls oder die des Anderen niemals ein Ausweg aus dem Schmerz sein.
„Worte haben Macht, sie können über Leben und Tod entscheiden.“ (Sprüche 18:21)
Ich habe es in der Hand – Leben oder Tod. Es klingt hart, und doch ist es wahr. Die Entscheidung liegt oftmals bei mir selbst. Trotz Trauer und Trennungsschmerz dürfen Worte und Handlungen nie dazu führen, sich den eigenen Wert absprechen zu lassen; niemals darf ich dorthin kommen, anzuzweifeln, dass ich geliebt bin und geliebt werden kann.
Ebenso wenig darf ich dem Anderen seinen Wert nehmen und ihn für sein Verhalten verurteilen – erinnere dich: Worte haben Macht und entscheiden über Leben und Tod. Demnach geht es im Kern darum, Leben zuzusprechen oder den Tod, ebenso dem Anderen, mitzugeben. Die Verantwortung ist meine.
Wenn ich weiterhin so ehrlich zu dir sein darf: Nie würde ich solch eine Geringschätzung über meine Person aussprechen, wenn mir stärker bewusst wäre, dass Gott all diese Worte mitanhört. Die Wahrheit aber ist, dass Er mich hört; in jedem Moment, bei jedem Selbstzweifel und Angriff auf meine Person. Gott hört und trauert.
Die Wahrheit ist aber ebenso, dass ich geliebt bin zu jeder Zeit und so bist du es!
Beziehungen enden, und auch, wenn die Gründe so unterschiedlich sein mögen, lass dir dabei bitte niemals deinen Wert nehmen!
Denn dann kann es mein Gebet werden, langsam zu begreifen, dass die Liebe dazu da ist, zu heilen und nicht zu verletzen.
Und zwar Heilung für mich und den Anderen. Einfach deswegen, weil du wertvoll genug bist, um geliebt zu sein.
(Repost: Erste Veröffentlichung am 14.02.2019)
5 Comments
Hanna
Genau das was ich gebraucht habe. Danke für diese Worte
Mona Kleinfeld
Liebe Hanna, das freut mich sehr zu lesen! Wünsche dir, dass du diese Worte für dich jederzeit annehmen kannst und behälst.
Sara
Danke für eure tolle und ermutigende Arbeit, liebes Stay On Fire – Team! Das ist genau das, was mich in den letzten Wochen beschäftigt hat.
Mona Kleinfeld
Liebe Sara, schön, wenn dich dieser Beitrag ein wenig mit ermutigen konnte. Alles, alles Liebe Dir 🙂
Miriam
Sehr gute Message!