Als ich Nina geheiratet habe, hatten wir uns seit einem Jahr und zehn Monaten gekannt.
Sie war 23 und ich 24 Jahre jung.
Durchaus eine steile Angelegenheit, würde ich sagen.
Wenn man so früh heiratet, bekommt man meist zwei Meinungen zu hören. Die einen sagen: „Na ja, wenn’s passt, warum nicht!?“ Die anderen sagen besorgt: „Wollt ihr euch nicht lieber noch ein bisschen Zeit nehmen?“
Ich bin mir nicht sicher, wie viele Leute nur aus Höflichkeit das erste gesagt, dabei aber eigentlich das zweite gedacht haben. Nun ja, wie dem auch sei. Was feststeht, ist Folgendes: Früh zu heiraten, ist nicht der Mainstream. Ganz im Gegenteil. Es wird eher skeptisch hinterfragt.
Wir leben in einer Zeit, in der unfassbar viele Ehen bereits nach kurzer Zeit wieder auseinanderbrechen. Nicht selten wird als Grund angeführt, dass es zwischenmenschlich einfach nicht mehr gepasst hat. Zu verschieden. Zu verletzend. Einfach zu schwierig. Es ging nicht mehr. „Am Ende haben wir uns nur noch gestritten.“
Kein Wunder, dass gesagt wird, dass man sich beim Kennenlernen mehr Zeit nehmen sollte. Auch in christlichen Eheratgebern, die Nina und ich gelesen haben, wurde immer wieder empfohlen, sich mehr Zeit zu lassen. Dabei wurde ebenfalls von dem Punkt her argumentiert, dass unfassbar viele Ehe wieder auseinanderbrechen.
Mit anderen Worten: Eine der größten Ursachen für die zahlreichen Trennungen ist, dass sich die meisten Partner einfach zu wenig Zeit genommen hatten, um sich kennenzulernen.
Doch ist das wirklich so? Stimmt diese These? Ich bin mir da nicht so sicher.
Vielleicht lehne ich mich damit etwas aus dem Fenster, doch ich möchte dich an dieser Stelle herausfordern. Kann es sein, dass die größte Ursache woanders liegt?
Warum wurden vor einigen Jahrzehnten wesentlich weniger Ehen geschieden als heute (Klicke hier, um dir die Quelle anzuschauen)? Weil die Leute mehr Zeit hatten, einander kennenzulernen? Sicher nicht. Weil Ehe einen höheren sozialen Stellenwert in der Gesellschaft besaß? Sicherlich ein Grund. Doch gibt es noch einen weiteren Grund, der entscheidend ist? Ja, den gibt es. Weil Menschen anders über Ehe und Verbindlichkeit gedacht haben. Das glaube ich.

Quelle: https://www.visualstatements.net/visuals/visualstatements/warum-oma-und-opa-immer-noch-zusammen-sind-weil-sie-kaputte-dinge-repariert-haben-anstatt-sie-wegzuwerfen/
Wir leben in einer Generation, die Selbstverwirklichung großschreibt. Und so wird auch der Partner zum Sprungbrett der eigenen Selbstverwirklichung. Es geht oft weniger um die Liebe für den Partner als vielmehr um die Frage, ob mein Partner mich noch näher an meine Ziele bringt. Schließlich stehen uns alle Türen offen.
Die lieblose Frage, ob sich nicht doch noch jemand Besseres findet, wird größer.
Der Ethik-Professor Stanley Hauerwas von der Duke University schreibt zu diesem Thema ganz passend: „Ein absolutes Gift für die Ehe ist die Ethik der Selbstverwirklichung, die davon ausgeht, dass Ehe und Familie in erster Linie unserer persönlichen Erfüllung dienen, dass wir sie brauchen, um „ganz“ und glücklich zu werden. Irgendwo, so glauben wir, wartet genau der richtige Partner auf uns; wir müssen nur die Augen offen halten.“
Wir fangen an, unsere Verbindlichkeit für unsere Selbstverwirklichung zu opfern. In der Angst, etwas zu verpassen, verpassen wir alles. Wir geben auf und suchen neu.
Doch ist das wirklich Liebe? Dietrich Bonhoeffer hat einmal gesagt: „Liebe will nichts von dem anderen, sie will alles für den anderen.“
Diese Worte gehören zu meinen absoluten Lieblingszitaten. Sie treffen und berühren mein Herz. Sie lassen mich aufwachen und neu über meine Ehe nachdenken.
Also nochmal zusammengefasst. Was möchte ich sagen?
1. Wir sind geprägt von dem Streben nach Selbstverwirklichung.
2. Wir sehen Ehe häufig als Ideal und Sprungbrett für uns selbst.
3. Wir suchen deshalb den einen richtigen Partner und werden enttäuscht.
4. Wir zweifeln, geben auf und suchen neu.
5. Wir opfern unsere Verbindlichkeit für unsere Selbstverwirklichung.
6. Während wir uns im Kreis drehen, vergessen wir, was Liebe wirklich bedeutet.
7. Wir bleiben ewig Single und warten auf den einen Traumpartner.
8. Herzlichen Glückwunsch.
Wenn dich diese Zusammenfassung provoziert, dann habe ich mein Ziel erreicht. Vielleicht ist sie etwas schwarz-weiß. Vielleicht auch etwas zu direkt. Vielleicht muss man differenzieren. Ja, mag sein – doch ich schreibe bewusst so direkt, um diesen Punkt herüberzubringen.
Ich selbst bin ein Kind meiner Zeit und bin geprägt von diesen Vorstellungen. Doch irgendwann auf meinem Weg, durfte ich für mich etwas verstehen.
Ich suche nicht die eine Richtige. Vielmehr wird die Frau, für die ich mich entschieden habe, zu der einen Richtigen. Ich möchte kämpfen, hoffen, vergeben, aufstehen und lieben, weil ich mich dazu entschieden habe. Weil ich meine Frau und Gott ehren möchte. Das ist der Grund, dass ich so früh geheiratet habe. Wieso sollte ich also noch warten?
Als Nina und ich entdeckten, dass wir die gleichen Einstellungen zu Glauben, Familie, Gemeinde, Geld usw. besitzen, konnten wir uns Schritt für Schritt auf die Ehe vorbereiten. Wir waren uns sicher. Wir hatten uns entschieden.
Heute sind wir verheiratet und glücklich. Nun ja, das ist sicherlich nicht schwer zu sagen, nach fünf Monaten Eheleben.* Doch ich trage den festen Glauben in meinem Herzen, dass Gott es gut machen wird. Er ist der Mittelpunkt unserer Ehe, Ihm möchten wir gemeinsam vertrauen.
Wird es immer einfach werden? Sicher nicht. Werden wir an unsere Grenzen kommen? Ich denke schon. 😉 Werden wir hinfallen? Auf jeden Fall. Doch bei all dem möchte ich mich an meine Entscheidung für Nina erinnern. Ich möchte nicht leichtfertig mit Gottes Idee von Ehe umgehen.
Es kann gut sein, dass mir einige der Leser diese Worte nach fünf Monaten Eheleben nur schwer abnehmen können. Das ist okay und ich kann’s verstehen. Zugleich möchte ich mit diesen Worten ein Statement für die Ehe setzen.
Bitte verstehe mich nicht falsch. Dieser Blogbeitrag soll dich nicht dazu ermutigen, unkluge und übereilte Entscheidungen zu treffen. Niemals! Wenn das bei dir so angekommen ist, dann lies den Beitrag nochmal. Mir geht es um überlegte und verbindliche Entscheidungen, die wirklich tragen.
Die Ehe wird immer ihre Herausforderungen mit sich bringen, doch es lohnt sich, sie zu starten. Es lohnt sich, für sie zu kämpfen.
*(Repost: Erste Veröffentlichung am 07.02.2019)
22 Comments
Kristine
Dein Beitrag ist wirklich ermutigend und stellt wunderbar verschiedene Perspektiven dar. Wenn es euch Gott ins Herz gesetzt hat. Bleibt dabei. Es ist richtig so. Nicht alles was der menschlichen Logik entspringt stimmt überein mit der göttlichen. Euch eine gesegnete Ehe! 🙂
Lui
Dieser Beitrag ist so ermutigend! So viele Leute verstehen es einfach nicht warum “in unseren Kreisen“, wie sie sagen, oft so früh geheiratet wird. Und die meisten halten es für Naiv! Du hast dich echt schön ausgedrückt und es zum Punkt gebracht! Gott kann und will uns helfen gesunde Ehen zu führen. Ehen die ihn verherrlichen und andere zum nachdenken bringen sollen.
❤ Macht weiter so!
Markus Hermann
Danke für deinen genialen Beitrag. Früh zu heiraten bedeutet nicht gleich naiv zu sein und wer mit dem Mainstream läuft hat nicht automatisch Erfolg.
Kann man innerhalb einiger Monate Beziehung bereits wissen, ob es sich lohnt zu heiraten oder muss es ein Prüfstand von mehreren Jahren sein und dann noch am besten ein bestimmtes Lebenslater? Lass mich nur sagen: Einige haben innerhalb wenigen Monaten bereits einen inneren Frieden für diese Entscheidung, während andere nach mehreren Jahren Beziehung sich immer noch unschlüssig sind.
Hier spielen ganz andere Faktoren eine entscheidende Rolle. Aber bitte, ließt den Text.
HUT AB
cathleen
deine these, dass ehen früher weniger geschieden wurden, „weil menschen anders über ehe und verbindlichkeit gedacht haben“, finde ich ein bisschen zu kurz gegriffen.
ich glaube eher, dass scheidung „früher“ (von welcher zeit reden wir hier überhaupt konkret?) gesellschaftlich weniger anerkannt war als heute und es für alle beteiligten komplizierter war.
das ist meiner meinung auch der hauptgrund, warum in der bibel steht, dass man sich nicht scheiden lassen sollte – damals war die gesellschaftsstruktur so aufgebaut, dass frauen von ihren männern abhängig waren und eine scheidung ihren ruin bedeutet hätte.
nicht dass scheidung heute einfach wäre. mir ist sehr bewusst, dass trennung immer weh tut (ob man jetzt verheiratet war oder nicht), und wenn kinder im spiel sind, wird es nochmal schwieriger.
und manche menschen trennen sich womöglich vorschnell, ohne sich nochmal eine chance zur „reparatur“ zu geben.
ich finde es aber auch zu einfach, zu sagen, scheidung ist nur schlecht und früher war alles besser.
nur weil die scheidungsrate früher kleiner war, heißt das ja noch lange nicht, dass menschen früher glücklicher verheiratet waren.
ich denke, es ist eine aktuelle herausforderung, mit konflikten gut umzugehen – ohne davor wegzurennen, aber auch ohne sie zu verdrängen.
und manchmal ist es eben auch gut und angebracht, sich zu trennen. wenn man sich bewusst dafür entscheidet.
mir wäre es wichtig, dass wir lernen, bewusst ja und bewusst nein zu sagen.
ich finde es schwierig, dass du menschen vorwirfst, sie würden einander nicht wirklich lieben und sich gegenseitig dazu benutzen, ihre eigenen ziele zu verfolgen und sich selbst zu verwirklichen.
ich finde es gut, wenn menschen sich gedanken darüber machen, was sie wollen und was nicht.
dass hat meiner meinung nach weniger damit zu tun, dass „da noch jemand besseres sein könnte“, sondern mehr mit bewusstsein.
wir möchten bewusste entscheidungen treffen, statt uns von erwartungserwartungen steuern zu lassen.
das braucht allerdings tatsächlich mehr zeit und braucht womöglich auch die ein oder andere trennung.
wenn ich die generation meiner eltern und großeltern sehe, habe ich den eindruck, dass damals ganz viel mit erwartungen zu tun hatte, die man erfüllen wollte oder musste. erwartungen von der gesellschaft oder den eltern und vor allem auch in christlichen kreisen.
deshalb würde ich dieses „früher“ nicht immer nur gut heißen.
heute spüre ich viel mehr freiheit in der liebe – es gibt immer noch erwartungen, mit denen ich umgehen muss, aber ich fühle mich freier in der wahl, wen ich wann und ob überhaupt heirate. das sehe ich erstmal als eine positive und gesunde entwicklung.
klar müssen wir mit dieser freiheit umgehen lernen, aber das traue ich uns auch zu.
dass es dabei immer wieder zu verletzungen kommt, ist normal und war früher bestimmt nicht weniger, nur vielleicht heimlicher der fall.
dem bonhoeffer-zitat kann ich trotzdem zustimmen.
allerdings wird aus deinem aufsatz für mich nicht die frage beantwortet, warum du so früh geheiratet hast.
liebe grüße 🙂
Eva Schaefer
Richtig stark und wahr! Ich hoffe, dass sich viele Leute den Artikel durchlesen und anfangen bewusster und mit mehr/ den richtigen Intentionen Beziehungen einzugehen.
Danke fürs Teilen! Alles gute euch Zweien!
Matze
Kann dir nach 5 Ehejahren auch nur zustimmen.
Ich liebe meine Frau mehr als vor 2 Jahren und das liegt nicht an der größeren Anzahl von Schmetterlingen im Bauch, sondern an der wachsenden Bedeutung, die wir unserer Ehe schenken.
Und bin voll bei dir, mit der Ansicht, dass viele Leute Ehe bzw. den Partner als „machmichglücklich-Person“ sehen… hat auch dann für mich weniger mit Liebe zu tun als mit verkapptem Egoismus…
Auf jeden Fall ist Ehe etwas Schönes und Bewahrenswertes!
Hanna Krestel
Hallo Ihr Zwei, erst Mal Gottes Segen für euren gemeinsamen Lebensweg. Ich finde es nicht nur Mutig sondern einfach richtig und biblisch wie ihr zwei gehandelt habt.
Kann euch nur ermutigen und aus eigener Erfahrung berichten dass es wunderschön ist jung zu heiraten und das sage ich nach 20 Jahren Ehe. Mein Mann war damals 26 und ich knapp 21 Jahre alt. Und ja es gibt Höhen und Tiefen und wenn euch Kinder geschenkt werden gibt’s noch einige Herausforderungen, aber wir sagen immer: Niemand hat gesagt dass es einfach wird, aber gemeinsam und mit Gott auf unserer Seite schaffen wir es. Ja es ist nicht nur ein “ Wir schaffen das“ so ein abarbeiten . Ich kann wirklich aus Überzeugung sagen wir lieben uns immer noch oder sogar noch mehr als am Anfang. Werdet und bleibt immer beste Freunde, Geliebte und Vertraute, betet gemeinsam, lasst die Sonne nie über eurem Zorn untergehen. Bin mir sicher dass Gott dann eure Ehe und Liebe segnen und erhalten wird.
Unbekannte Grüße
Hanna
Monika
Du hast recht. Wir sind heute 45 Jahre verheiratet. Vergeben und immer wieder neu ja zueinander sagen, auch in schwierigen Zeiten! Man kann sich selbst verändern, den Anderen eben nicht.
Alles Gute für Euch
Rebekka
total gut! Danke für deinen Mut und deine Klarheit! Ich durfte leider nicht so früh heiraten wie du, aber wir denken und erleben es, wie Du es beschreibst- und wir sind jetzt fast sieben Jahre unterwegs! Es ändert sich nochmal sehr viel, wenn man Kinder bekommt und ich würde empfehlen, DAMIT zu warten, bis man sich eingespielt hat und eine eigene Kultur entwickeln konnte; “was machen wir wie, was mögen wir/nicht, wie geh’n wir mit Schwiegereltern um, wer sind wir als Ehepaar, wohin wollen wir uns als Familie hin entwickeln“ zb. Aber auch hier habt ihr Gott als Dritten in eurem Bunde und wenn ihr miteinander stark und in Ihm bleibt, wird eure Reise wunderbar! Be blessed!
Mattias Sawadsky
Ich war 20 Jahre alt, als ich meine Frau geheiratet habe, die zwei Monate nach unserer Eheschließung ebenfalls 20 Jahre alt wurde. Mittlerweile werden wir beide 27. Unüberlegt? Nein. Riskant? Nein. Denn die vorherige Abstimmung der Ansichten über Familienleben, Kindererziehung, Geld, Glaube und Gemeinde haben uns die nötige Sicherheit gegeben. Ich sehe es ganz genau so wie du, mein werter Freund
Starker Beitrag Thaddäus.
Oliver
Sehr starker Blogeintrag!
Ich stimme dir bei all deinen Punkten zu und finde du hast sie sehr gut rübergebracht, aber mir stellt sich eine Frage.
Inwiefern gilt diese Verbindlichkeit auch für eine Beziehung? Oder anders gefragt, warum ist man überhaupt noch vor der Ehe zusammen (etwas überspitzt formuliert)? Treffe ich meine Entscheidung nicht schon, wenn ich mit meinem Partner zusammen komme und halte ab dem Zeitpunkt an dieser Entscheidung fest? Ab dann kann ja theoretisch alles auf einen zu kommen und man kann jedes Problem mit der von dir benannten Verbindlichkeit, Hoffen, Beten, Vertrauen auf Änderung weg reden. Also was ist der Sinn, Vorteil oder was auch immer, von dem Konstrukt der Beziehung?
Vielen Dank für deine Antwort und liebe Grüße 🙂
Carl
Vieles in dem Beitrag ist richtig und wichtig. Dennoch fehlt einen wesentlichen und sehr wichtigen Punkt. Verstehe die Zeit vor der Ehe als Zeit der Prüfung und der Reifung. Nimm es vor, diese Zeit bis zur Eheschließung intensiv zu nutzen. Seid bereit, im Sinne von 1. Kor 7:38, die Hochzeit auch zu lassen, wenn es euch nur überhaupt möglich ist. Erwarte nicht, dass etwas schief gehen muss! Lasst euch bis zur Ehe auch deshalb unberührt! 22 Monaten sind nicht zu kurz, um sich für einander zu entscheiden. Es gilt anders herum: Vielmehr fallen Paare heutzutage viel zu schnell in einer sexuellen Beziehung miteinander, ohne genügend Zeit zur Prüfung und Reifung zu nehmen. Fakten werden geschaffen, und die Ehe wird am Ende zu einer Formalität degradiert. Kein Sex vor der Ehe war einst und bleibt immer noch der beste Garant, dass die Ehe in sich als heilig bewahrt wird.
Edith Leistner
Hallo Taddäus Schindler,
ich habe deinen Beitrag gelesen und finde ihn sehr provokant, aber richtig. Und natürlich gibt es auch schon wieder Gegenwind, wie in den obigen Kommentaren zu lesen ist.
Deshalb frage ich mich manchmal, ob es Menschen gibt, die beziehungsfähiger sind als andere. Schließlich war Paulus auch ledig (ob Single oder geschieden steht nirgendwo in der Bibel) und Petrus verheiratet. Und ob das eine richtiger ist als das andere steht auch nirgendwo.
Das wichtigste ist die persönliche Liebesbeziehung zu unserem Schöpfergott. Wenn diese intakt ist, wirkt sich das auf alles andere aus. Deshalb rate ich auch jedem der mich fragt (und das tun nicht sehr viele, weil sie es nicht hören wollen), dass zuerst die innige Liebe zum Schöpfergott kommt und dann der Nächste und dann ich. (Frei übersetzt aus der Bibel aus Lukas 10 Vers 27)
Wie das geht mit der Liebe, das steht eben da im Text auch beschrieben. Also: Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Jetzt muss man es nur noch tun. (Matthäus 7, 24)
P.S. Ich will trotzdem nicht verschweigen, dass mein Mann und ich fast 30 Jahre verheiratet sind (wir waren beide 24 Jahre alt) und uns Jahr für Jahr mehr lieben.
Zweifler
Na wnnigstens könnt ihr dann ohne schlechtes Gewissen knattern.
Lisa
Voll stark und echt wahr.. aber mir echt ein Rätsel wie man dieses Denkmuster in den Menschen und auch in sich selber bricht.. es ist so stark in unserer Gesellschaft verankert so zu leben :-/ und oft hab ich selber das Gefühl es ist gar nicht mehr anders möglich.
Tobi
An sich ist das schon alles sicher richtig, aber dann schreibst du nur so nebenbei „Als Nina und ich entdeckten, dass wir die gleichen Einstellungen zu Glauben, Familie, Gemeinde, Geld usw. besitzen…“ – Also hast du ja eigentlich überhaupt keine Selbstverwirklichung aufgeben! Du hattest einfach nur Glück, dass sich nach und nach heraus gestellt hat, dass deine Freundin in den wichtigen Lebensfragen die gleichen Ziele hat. Klar ist es dann einfach zu Heiraten und von „kämpfen“ und „Verbindlichkeit“ zu reden. An sich erfüllt ihr euch aber lediglich gegenseitig eure Ziele, die ihr schon immer hattet (was natürlich schön ist). Bei den meisten Paaren ist so eine Übereinstimmung aber nicht gegeben. Und dann wartet man halt und heiratet spät oder gar nicht…
Füge doch noch einen Absatz ein, in dem du konkret benennst, was du oder deine Frau aufgegeben hast für eure Ehe. Erst dann wird der Artikel glaubhaft.
B.
Tobi, Ich denke, dass die Antwort auf deine Frage bereits in dem Zitat von Bonhoeffer steckt: „…Liebe will alles für den anderen!“. Das einzige, was man sich erspart, wenn man jung heiratet und lange zusammen ist, ist es, sich ein eigenes Luftschloss aufzubauen, bei dem eine Ehe/Partnerschaft stört und dieses loszulassen. Von vornherein jedoch eine gemeinsame Planung und Zielsetzung zu erstellen und dies auf lange Zeit, auf Jahrzehnte so auszuleben, dass man immer wieder zueinander findet, den eigenen Stolz, der die individuelle Befriedigung zum Ziel hat und der sich immer wieder einschleichen möchte, unter die Füße zu bekommen und abzugeben, weil man sich für ein Gemeinsam (Partner + Kinder) entschieden hat und dies mit aller Konsequenz in den Vordergrund stellt. Dafür muss man ein hohes Maß an Verbindlichkeit und Konsequenz leben können – was an sich bereits ein hohes Maß an Aufgabe bedeutet.
Zweifler
An sich ist es ja schon ein Frechheit, sich über andere Leute zu stellen und zu entscheiden, warum sie sich trennen.
Aber viele Christen haben die Weisheit halt gefunden und die anderen eben nicht…
Thaddäus Schindler
Danke für jeden Kommentar. Ich habe alle mit Freude gelesen und möchte mich ebenfalls für das konstruktive Feedback bedanken. Leider sind die Fragen häufig zu komplex, um sie in einem kurzen Kommentar gut beantworten zu können. Mit Sicherheit war das aber noch nicht der letzte Blogbeitrag über dieses Thema. All die Fragen versuche ich im Hinterkopf zu behalten. Ich bin echt geflasht von den ganzen Rückmeldungen. Ihr seid großartig! Liebe Grüße Thaddäus. 🙂
Ben & Damaris
Same here. Befinden uns im 11. Ehejahr, haben mit 22 respektive 24 Jahren geheiratet und bereuen keine Minute. Weiter so, Gott zur Ehre!
Becca
Klasse Beitrag! Mein Mann und ich haben uns nach 6 Monaten verlobt und ebenfalls nach knapp 2 Jahren geheiratet. Eine Beziehung und eine Ehe sind nicht dafür da, damit Du glücklich bist! Es ist wundervoll, erfüllend, schwierig, schön, belebend, aber vor allem, immer wieder eine Entscheidung. Die Entscheidung dich selbst nicht für so wichtig zu halten, deinen Partner zu lieben, auch wenn dir gerade nicht danach ist, ihn wertzuschätzen und ihn auf dem Weg zu unterstützen der Mann/ die Frau zu werden, welche Gott schon längst in ihm/ ihr sieht!
Trefft eure Entscheidung mit Gott, aber wenn ihr sie getroffen habt, dann steht auch dazu, egal ob ihr auf Wolke sieben schwebt, oder alles zusammenbrechen will. Das ist Ehe, das ist Liebe!
Danke Thaddäus, dass du dieses Thema aufgegriffen und so schön mit deiner eigenen Geschichte untermalt hast!
Thaddäus Schindler
Danke Becca für dein tollen Kommentar! 🙂