Heute feiern wir Gründonnerstag. Wir denken daran, dass Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl gefeiert hat, bevor er starb. Jesus ist sich vollkommen im Klaren darüber, was passieren wird, und dennoch schickt er Petrus und Johannes in die Stadt, um das Passahmahl vorzubereiten, damit sie gemeinsam feiern können. Das Passahfest ist eines der bedeutendsten Feste im jüdischen Glauben. Es erinnert an den Auszug aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei. Das Fest dauert eine ganze Woche und es gibt verschiedene Rituale und Praktiken, auch heute noch. Jesu Tod findet genau in dieser Woche statt.
Bevor Jesus also leiden und sterben muss, achtet er die Gesetze aus der Torah und feiert mit seinem engsten Kreis. In der Bibel in Lukas 22 lesen wir davon. Jesus setzt sich mit seinen Jüngern an einen Tisch, sie brechen das Brot und trinken Wein. Jesus kündigt hier bereits seinen Tod und den damit entstehenden neuen Bund an. Er bereitet seine Freunde auf das vor, was kommen wird. Ich liebe dieses Bild vom letzten Abendmahl. Jesus will mit seinen Freunden ein letztes Mal Gemeinschaft haben, ehe ihm das Schlimmste bevorsteht, was jemals ein Mensch erlitten hat. Er spricht davon, dass er sich danach gesehnt hat, dieses Fest mit ihnen zu feiern. Er liebt jeden einzelnen von ihnen und will sie an seiner Seite haben, sogar Judas, der ihn verraten würde. Jesus zeigt mir mit diesem Abendmahl, dass es gut ist, gemeinsam mit Menschen durch bestimmte Situationen zu gehen. Es ist gut und wichtig, sein Leben mit anderen zu teilen, gemeinsam zu essen und über die eigenen Herausforderungen zu sprechen. Jesus nimmt seine Jünger mit hinein in sein Leiden und auch in das, was ihm bevorsteht. Er bittet um ihre Unterstützung. Wie häufig möchte ich Dinge allein mit mir ausmachen und keine Schwäche zeigen. Aber ich will vom König der Könige lernen und mich verletzlich machen. Ruf doch vielleicht mal deine Freundin, deinen Freund an und teile deine Herausforderungen.
Ich liebe Gründonnerstag aber auch, weil hier deutlich wird, dass Jesus gekommen ist, um das Gesetz zu erfüllen. Er feiert die jüdischen Traditionen, achtet und ehrt sie. In Johannes 19 lesen wir, dass Jesus am Rüsttag gegen 12 Uhr stirbt. Zu dieser Zeit wurden auch die Lämmer für das Passahfest geschlachtet. Er stirbt als das ultimative Passahlamm und erfüllt somit das jüdische Gesetz, in dem nur das Blut eines Lammes die Israeliten vor dem Tod bewahren konnte. Er nimmt all unsere Sünden auf sich und bewahrt uns damit vor dem Tod. Als Jesus stirbt, zerreißt der Vorhang im Tempel und der Weg ins Allerheiligste ist frei. Am Gründonnerstag kündigt er bereits an, dass er sterben und es einen neuen Bund geben wird. Diesen Bund feiern wir jedes Mal, wenn wir das Abendmahl feiern. Jesus macht aus etwas Altem also etwas Neues. Genau so, wie mit unserem Leben.
Ich ermutige dich, dir in den nächsten Tagen bewusst Zeit zu nehmen und das Abendmahl zu feiern. Jesus sagt uns, dass wir dies tun und dabei an sein Opfer denken sollen. Lasst uns die nächsten Tage nutzen, neu darüber nachzudenken, was sein Opfer am Kreuz und sein vergossenes Blut für uns bedeutet: Nämlich, dass wir Leben haben dürfen und Jesus der Anfang und Vollender unseres Glaubens ist.
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