„Gott will, dass du ein gutes Leben führst.“
Denk mal kurz über den Satz nach. Und dann frag dich: Stimmst du mir zu?
Ich weiß, dass nicht jeder diese Aussage kompromisslos unterschreiben kann. Die Christenheit hat hier ganz unterschiedliche Meinungen. Und doch ist deine Meinung darüber, ob Gott Gutes für dein Leben will, so entscheidend für dein Bild von Gott. Ob du diesem Satz glaubst, hat eine entscheidende Auswirkung auf dein persönliches Glaubensleben. Darauf, wie du betest. Was du von Gott erwartest. Wann du von Gott enttäuscht bist. Es lohnt sich also, etwas mehr darüber nachzudenken, ob Gott ein gutes Leben für dich will oder nicht!
Weißt du, ich bin fest davon überzeugt, dass Gott ein gutes Leben für uns möchte. Doch: Dieses „gut“ ist nicht meine oder deine Definition von „gut“. Es ist Gottes Definition von „gut“.
Aber was heißt denn eigentlich „gut” bei Gott?
Bereits in den ersten Kapiteln der Bibel beurteilt Gott seine Schöpfung mit „gut“. Als dann die Menschen geschaffen waren, blickt Gott auf sein Werk und bewertet es sogar mit einem „sehr gut“ (vgl. 1. Mose 1). Und auch im weiteren Verlauf der Bibel lassen sich Prinzipien für eine „gute Lebensführung“ finden:
Gott will, dass du ein gutes Leben führst. Das bedeutet: Gott will, dass du …
… ein sinnvolles Leben führst:
Wie viele Menschen verzweifeln in ihrem Leben daran, dass sie keinen Sinn in ihrem Dasein sehen? Gott möchte genau das nicht für dein Leben. Er möchte, dass jeder Mensch verstehen darf, woher er kommt, warum er gerade hier ist und wohin er einmal gehen wird. Für die Lebewesen im Schöpfungsbericht, die im perfekten Paradies leben durften, war das selbstverständlich. Für uns Menschen, die wir heute leben, hat sich aber nichts daran geändert. Wir wurden geboren, leben nun und sterben irgendwann, weil Gott sich etwas dabei gedacht hat. So hat Gott zum Beispiel für jeden von uns Aufgaben im Leben vorbereitet (vgl. Epheser 2:10). Wer das erkennen darf, hat den ultimativen Sinn im Leben gefunden. Sinnlosigkeit in einem Leben mit Gott? Fehlanzeige.
… ein freies Leben führst:
Die Menschen im Schöpfungsbericht lebten in Freiheit von jeglichen Abhängigkeiten und Süchten. Dass Gott diese Freiheit für jedes Leben will – daran hat sich nichts geändert. Gott will ein Leben für uns, in dem wir nicht mehr Sklaven von unseren Trieben und Gelüsten bleiben müssen. (vgl. z. B. Römer 8:9-17)
… ein dankbares Leben führst:
Wenn du weißt, woher das Gute in deinem Leben kommt, dann kannst du auch ein Leben voller Dankbarkeit führen. Daher war das für die Menschen im Garten Eden, die in einem so unmissverständlich direkten Kontakt zu Gott standen, keine Schwierigkeit. Und heute? Gott wünscht sich ebenfalls ein Leben voller Dankbarkeit für uns. Er freut sich mit uns, wenn wir uns über seine Gaben freuen. Er wünscht sich unsere Dankbarkeit ihm gegenüber (vgl. z. B. 1. Thessalonicher 5:16-18). Und so nebenbei: Dankbarkeit führt nachweislich zu einer besseren Gesundheit und begünstigt die Heilung von Krankheiten (das kannst du gerne einfach mal googlen).
… ein Leben voller Liebe führst:
Die Menschen im Schöpfungsbericht haben die ganze Zeit in direkter Verbindung mit der Liebe selbst – Gott persönlich – gelebt. Und auch für unser Leben gilt der Wunsch Gottes, dass wir ein Leben voller Liebe leben. Das höchste Gebot der Bibel wird nicht umsonst Liebesgebot genannt: „Ihr sollt Gott von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Hingabe, mit eurem ganzen Verstand und mit all eurer Kraft. Ebenso wichtig ist das andere Gebot: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.“ (Markus 12:29-31) Gott will für dein Leben vor allem Gottesliebe. Und die daraus folgende Nächstenliebe inklusive Selbstliebe. Ein Leben voller Liebe.
… ein Leben mit Grenzen führst:
Richtig gelesen. Tatsächlich bedeutet ein „gutes“ Leben für Gott nicht ein Leben ohne jegliche Limits. Bereits im Schöpfungsbericht der Bibel gab es diese eine Grenze für die Menschen, sie durften die Früchte eines bestimmten Baumes im Garten nicht essen. Die Bibel gibt zahlreiche Grenzen – im Sinne von Gottes Geboten – vor. Diese gilt es, in einem in Gottes Augen „guten“ Leben zu beachten. (vgl. z. B. Johannes 14:23-24 sowie 1. Johannes 5:3-4)
Und noch zwei wichtige Punkte:
- Das, was sich Gott am meisten für dein Leben wünscht, ist diese eine Sache: Dass du Jesus Christus kennenlernst, ihn zum Herrn und Retter deines Lebens machst, damit ein Kind Gottes wirst und in Ewigkeit bei ihm bist. Punkt. Das ist das Allerwichtigste und das Entscheidende, was ein Leben in Gottes Augen grundsätzlich „gut“ macht. (vgl. z. B. Johannes 3:16)
- Gott will nicht, dass du ein leidvolles Leben führst. Im Schöpfungsbericht gab es kein Leiden. Und diesen leidfreien Zustand fand Gott gut, ja, sogar sehr gut. Erst nach dem Sündenfall, also wenn der Schöpfungsbericht beendet ist, tritt das Leiden in diese Welt. Und es begleitet uns bis heute. Das Leiden geht jedoch klar und eindeutig auf das Konto des Widersachers Gottes, des Teufels. Er ist momentan der Fürst dieser Welt. Und dieser Teufel allein will, dass du leidest. (vgl. Johannes 12:31 sowie 2. Korinther 4:4)
Und doch: Leiden gehört zum Leben dazu. Gott will zwar nicht, dass du leidest, doch Gott selbst sagt voraus, dass wir alle dies tun werden. An keiner einzigen Stelle verspricht Gott ein leidfreies Leben. Vielmehr macht Gott innerhalb der Bibel deutlich, dass dies zum Leben gehört. Für „gut“ befindet er es deswegen aber nicht. (vgl. z. B. Lukas 9,23-25; Philipper 3,10 und Matthäus 10,33)
Schlussendlich:
Jesus verspricht: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Johannes 10:10)
Ja, Gott will, dass du ein gutes, erfülltes Leben führst. Insbesondere dann bei ihm in der Ewigkeit – und ebenso bereits hier auf der Erde.
Am Ende dieses Blogbeitrags ist wohl deutlich geworden, dass ein solches Leben in Fülle nicht einen gefüllten Geldbeutel bedeutet. Oder ein sorgloses Leben gefüllt mit Reichtum, Erfolg und Spaß. Vielmehr ist ein solches „Leben in Fülle“ gefüllt mit den Dingen, die Gott für „gut“ befindet. Und dann kann ich durchaus sagen: Gott will, dass wir alle ein gutes Leben führen.
Comment
Gerd und Christine Spranger
Vielen Dank für Ihren interessanten Beitrag. Um diese Frage zu beantworten, müsste man ersteinmal definieren, was aus göttlicher Sicht ein gutes Leben ist. Wahrscheinlich sieht das oftmals anders aus als sich die Menschen ihr eigenes Leben so vorstellen.
Wir alle wünschen uns doch ein gutes Leben und sollten es auch unseren nächsten gönnen. Ein gutes Leben bedeutet für uns, ein selbst bestimmtes, freies und erfülltes Leben zu führen. Das umsetzen zu können setzt voraus, sich selbst gut kennengelernt zu haben und zu wissen, was man vom eigenen Leben erwartet.
Wie muss unser Leben aussehen, damit es zu uns passt? Die eigene Lebensgestaltung ist für viele junge und auch noch ältere Menschen eine echte Herausforderung. Für manche so anstrengend, dass sie es vermeiden, sich Gedanken darüber zu machen.
Und dennoch gibt es doch einige gute Tipps, die jeder für sich mitnehmen kann, wenn er ein gutes Leben führen möchte. Wer sich bewusst ist, dass sein eigenes Denken ausschlaggebend dafür ist, wie er lebt, ist schon ein schönes Stück weiter gekommen. Die eigene Gedankenwelt – wie sie auch immer ist – manifestiert sich in der Lebensrealität.
Wir erleben unser eigenes Leben ganz subjektiv. Unsere Erfahrungswelt ist ausschlaggebend dafür. Wer sich als Opfer sieht, lebt wahrscheinlich wie eines.
Was ist die Quelle für viele Probleme im Leben? Unserer Erfahrung nach ein mangelndes Selbstwertgefühl und uns behindernde, einschränkende Glaubenssätze, die jeder von uns verinnerlicht seit seiner Kindheit. Wer denkt, Arbeit bedeutet immer Stress, kann wenig Spaß dabei entdecken, etwas zu schaffen. Wer denkt, das Leben ist zu hart, wird ebenfalls wenig Leichtigkeit in seinem Dasein finden.
Ein gutes Leben können wir führen, wenn wir uns trauen, auf unsere innere Stimme zu hören und ihr folgen. Denn dann folgen wir unserer eigenen Bestimmung. Diese zu entdecken bringt in die eigene Mitte und lässt das Leben sich sinnvoll anfühlen. Und das ist es, was sich jeder wünscht: Ein sinnvolles, erfülltes Leben zu führen.