Mittlerweile haben wir schon seit über einem halben Jahr die Situation: Corona-Pandemie. Ja, wir alle können das Wort „Corona“ schon nicht mehr hören. Aber ich verrate dir gerne einen Trick, dank dessen ich den Begriff „Corona“ tatsächlich noch ganz gut hören kann:
Zu Beginn der Pandemie herrschte viel Panik in den Herzen der Menschen. Der Prediger und Pastor Tobias Teichen sagte dazu folgendes prägendes Statement: „Das Wort Corona bedeutet Krone. Im Moment hat die Angst die Krone auf. Lasst uns sie wieder Jesus aufziehen.“
Während der gesamten bisherigen Corona-Zeit hat mich diese Aussage begleitet und durfte deshalb zu einer Art Motto werden. Corona hat mir gezeigt, wer oder was eigentlich die Krone in meinem Leben aufhat.
Allem anderen voran sollte im besten Fall Jesus Christus die Krone in meinem Leben aufhaben. Er sollte der König meines Lebens und der König meines Herzens sein. Und, ich bin ehrlich mit dir, in sämtlichen meiner Lebensbereiche durfte ich, insbesondere in der Corona-Zeit, feststellen, dass Jesus hier keineswegs die Krone trug. Vielmehr brachten die Angst, die vermehrten Zeiten der Reflektion und der Lockdown andere Könige und Königinnen meines Herzens ans Tageslicht.
Leider ist Corona noch nicht vorbei und auch wenn es jetzt gerade, da ich diesen Blogbeitrag verfasse, wieder etwas entspannter aussieht (zumindest in Deutschland), wird uns Corona wohl noch einige Zeit begleiten.
Ich lade dich ein, dass gleichzeitig aber ebenso dieses Motto für dich gelten darf: Wer oder was hat in deinem Leben die Krone auf? Und wenn du weißt, wer oder was es ist – gefällt dir das? Ist diese Position gerechtfertigt? Oder solltest du etwas daran ändern?
In diesem Blogbeitrag will ich über eine bestimmte Gruppe an Kronenträgern in meinem Leben sprechen. Und zwar über bestimmte Menschen. Menschen, mit denen ich in toxischen Freundschaften oder Bekanntschaften stehe.
Eventuell erkennst du dich ja tatsächlich in den folgenden Zeilen wieder und es gelingt dir ebenfalls, entsprechende Schritte hinaus aus toxischen Freundschaften und Bekanntschaften zu wagen. Der erste Schritt zur Besserung ist und bleibt immer die eigene Erkenntnis.
Was bedeutet „toxisch“?
Nun ja, diese Freundschaften und Bekanntschaften vergiften mein Leben. Sie säen in meinem Herzen Streit. Sie fordern mich nicht zum Guten, sondern zum Schlechten heraus. Es sind Freundschaften, in denen der andere immer mehr nimmt, als er gibt. Natürlich gibt es hier ganz unterschiedliche Schweregrade und Gründe für das Gift in einer Freundschaft oder Bekanntschaft. Und doch ist es absolut wichtig, sich aus solch toxischen Bindungen herauszulösen. Ein Beispiel: Ich weiß von einer Person, dass diese ein starkes Eifersuchtsproblem in sich trägt. Sie erscheint von Neid gar zerfressen. Anstatt dass sich diese Person mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, überträgt sie diese einfach auf ihr Umfeld. Und lässt es mich und einige andere spüren, indem sie Erfolge von ihren Mitmenschen kleinredet oder hinterm Rücken schlecht über andere spricht. Nach Zeiten mit ihr fühle ich mich traurig, ausgelaugt und nervlich aufgewühlt. Ich begegne ihr grundsätzlich gereizt.
Und warum tragen solche Menschen wie sie vielleicht trotzdem eine Krone in meinem Leben, wenn sie mir nicht guttun?
Der Schlüsselbegriff an dieser Stelle lautet „emotionale Abhängigkeit“. Ich brachte es einfach nicht übers Herz, die entsprechenden Personen auf ihr verletzendes Verhalten mir gegenüber anzusprechen. Ich kam nicht von ihnen los. Sie hatten unrechtmäßig Macht über mich.
Mit diesem kurzen Blogbeitrag möchte ich dir folgenden (kleinen, aber entscheidenden) Impuls mitgeben: Es ist absolut richtig und gesund, diesen Menschen die Krone abzunehmen! Sie gehört ihnen nicht. Die Krone steht ihnen nicht zu. Ihre Meinung ist nicht die maßgebende für dein Leben. Sie entscheiden nicht über dein Herz!
Vielleicht denkst du ebenfalls, du müsstest „Everybody‘s Darling“ sein. Du dürftest deine Kritik gegenüber diesen Menschen nicht äußern oder wärst als guter Christ sogar dazu gezwungen, mit ihnen Zeit zu verbringen. Und genau das stimmt eben nicht! Du und ich sind nicht Gott. Wir bleiben immer Menschen. Wir sind nicht imstande dazu, Menschen zu verändern. Aber wir sind imstande dazu, diesen Menschen ihren richtigen Platz in unserem Leben und in unseren Herzen zuzuweisen und sie eventuell tatsächlich auch aus unseren Leben herauszunehmen. Hierzu ein paar klare Worte aus der Bibel:
„Wer falsch ist, mit dem will ich nichts zu tun haben. Boshafte Menschen sollen mir fernbleiben. Wer heimlich seinen Nächsten verleumdet, den will ich zum Schweigen bringen. Leute mit überheblichem Blick und stolzem Herzen will ich nicht in meiner Nähe dulden. Mein Augenmerk gilt denen im Land, auf die man sich verlassen kann. Solche Menschen sollen um mich sein. Wer einen guten Weg geht, der darf mir dienen. Ein Betrüger jedoch soll nicht bei mir im Haus sitzen; wer Lügen verbreitet, der muss mir aus den Augen gehen!“ (Psalm 101:4-7)
Was kannst du jetzt tun?
- Zum einen natürlich beten! Und zwar dafür, dass Gott dich aus einer toxischen Freundschaft bzw. Bekanntschaft befreit. Das kann er wirklich tun! Ich kann dir an dieser Stelle aus meinem Leben berichten, dass eine Person inmitten der Corona-Zeit selbst erkannt hat, dass sie mir und anderen Menschen überhaupt nicht guttut und an ihrem Herzen arbeiten sollte. Der Kontakt liegt zunächst sehr brach. Und das tut mir persönlich wirklich gut, weil ich nun nicht mehr die wirklich zerstörerischen Worte der entsprechenden Person ertragen muss. Für mich war klar: Ich habe Gott dafür zu danken, dass diese Person selbst Einsicht hatte und, ohne dass ich etwas sagen musste, ihre Krone abgegeben hat.
- Suche ein offenes Gespräch! Ich weiß, dass dieser Schritt vielleicht der schwierigste ist. Und gleichzeitig ist er doch ein sehr heilsamer. Bemühe dich darum, einer toxischen Freundschaft oder Bekanntschaft zu berichten, wie du ihre Wirkung auf dein Leben wahrnimmst. Und dann suche ein faires, offenes und klärendes Gespräch. Vielleicht ist die entsprechende Person ja verständnisvoll und ändert ihr Verhalten? Vielleicht kommt dabei sogar heraus, was der Grund für das toxische Benehmen ist, und eventuell kannst auch du selbst etwas an dieser Lage ändern? In jedem Fall wirst du danach wissen, dass es der richtige Schritt war und du weißt, du hast dein Bestes gegeben.
- Suche dir Rat und Hilfe! Im Laufe der Corona-Zeit habe ich festgestellt, dass nicht nur toxische Beziehungen, sondern auch viele andere Dinge oder Personen Kronen in meinem Leben tragen, die ihnen nicht zustehen. Um daran etwas zu ändern, nehme ich seit einigen Monaten professionelle Seelsorge in Anspruch. Mir hilft dieser Schritt bereits sehr, in meinem Leben aufzuräumen. Die Corona-Zeit durfte neben all den großen Schwierigkeiten zu einer der fruchtbringendsten Zeiten in meinem ganzen bisherigen Leben werden.
Und jetzt frag ich dich: Wer oder was trägt unrechtmäßig eine Krone in deinem Leben? Geh die Schritte und setz die Krone wieder Jesus auf!
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