„Was für immer bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei. Aber am größten von ihnen ist die Liebe.“
Sicherlich kennst du diesen Vers aus dem 1. Korintherbrief von Paulus gut genug. Die Liebe wird in all ihren Facetten beleuchtet und als grundlegende Eigenschaft verstanden, auf der sich das weitere, menschliche Verhalten aufzubauen hat. Nachdem Paulus zuvor auf die verschiedenen geistlichen Gaben eingegangen ist, befasst er sich im Kapitel 13 durchweg damit, dass allein die Liebe all dies übertrifft und all die aufgeführten Gaben ohne sie unbrauchbar wären. Auch wenn ich diese Haltung zur Liebe vollkommen teile, so möchte ich meine Gedanken heute doch auf den Aspekt der Hoffnung legen – welcher ebenfalls einen entscheidenden Aspekt ausmacht.
Interessant finde ich, dass die NGU-Übersetzung in Vers 7 eine Charaktereigenschaft der Liebe in der Hoffnung findet – und ebenso im Glauben: „Alles erträgt sie, in jeder Lage glaubt sie, immer hofft sie, allem hält sie stand.“
Ohne Glauben und Hoffnung wäre die Liebe demnach nicht möglich. Für mich bedeutet dies konkret: Mein Glaube sowie die Hoffnung müssen sich meinerseits entwickeln, damit ich erst im nächsten Schritt dazu komme, diese Liebe zu verwirklichen, die Paulus aufzeigt. Wie angesprochen, so möchte ich heute vor allem die Hoffnung in den Vordergrund stellen; so sieh es mir doch bitte nach, wenn ich den Aspekt des Glaubens an dieser Stelle nicht weiter betrachte.
Wie entwickle ich denn nun aber die Hoffnung? Wie bleibe ich an dieser Hoffnung dran, dass sich eine Situation nicht exakt erneut so abspielt, wie ich sie bereits unendliche Male erlebt habe? Wie kann ich ewig und immer hoffen?
Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass die Antwort auf diese Fragen das Leben selbst ist. Hoffnung verbreitet und entwickelt sich durch das Leben. Indem ich beschließe, das Leben anzugehen, welches mir gegeben wurde. Folgendes Zitat von Oscar Wilde habe ich mir in meine Bibel geschrieben: „Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt – die meisten Menschen existieren nur.“
Nimmst du das Leben mit all seinen Facetten und Gefühlen an, oder existierst du lediglich und hast dir zum täglichen Ziel gesetzt, von A nach B zu kommen? Ich denke, es braucht diese verschiedenen Gefühlslagen, die das Leben für uns bereithält, damit wir nicht nur starr existieren, sondern Verhaltensweisen weiterentwickeln, die uns voranbringen. Die Überlegung dahinter breche ich mal so für dich herunter: Hoffnung verbreite ich durch das Leben, indem ich dieses wahrlich bejahe, für meinen Mitmenschen einstehe, diese Mitmenschen ermutige und gemeinsam mit ihnen das Leben angehe. In allen Hochs und Tiefs. Und dies resultiert am Ende doch genau in der Liebe.
Schaue doch mal besonders in dieser speziellen Zeit, in der viele Menschen vergessen haben, welche schönen Aspekte das Leben bereithalten kann, wie du Hoffnung aktiv umsetzen kannst. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle viel mehr Hoffnung geben können, wenn wir stärker fokussieren, was das Leben ausmacht.
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