Vor ein paar Tagen habe ich eine Dokumentation bei YouTube gesehen, die mich sehr beeindruckt hat. Die Doku heißt „Defying Gravity“ und es geht um den Turnsport in den USA. Eine Geschichte ist mir richtig im Kopf hängen geblieben, und zwar geht es in einer Folge um eine Turnerin, die bei den Olympischen Spielen 2016 als Auswechselathletin dabei war. Sie trainierte mit ihrem Team, war jederzeit bereit, um einzuspringen, wenn sich jemand verletzen sollte, durfte aber niemals wirklich an einem Wettkampf teilnehmen. Nach dieser Erfahrung möchte sie sich aus dem Profisport zurückziehen, hat aber einige Zeit später das Gefühl, dass sie noch eine Aufgabe und eine offene Rechnung hat. Sie beginnt, wieder zu trainieren, um an den Weltmeisterschaften 2019 teilzunehmen, und wird erneut für das Team ausgewählt – wieder als Auswechselathletin. Aber anstatt darüber frustriert zu sein, reist sie mit, sie trainiert und vor allem feuert sie ihre Teamkolleginnen vom Rand so krass an, dass alle zur Höchstform auflaufen und die Medien sie die Leiterin des Teams nennen, obwohl sie erneut nicht bei einem tatsächlichen Wettkampf antritt. Am Ende bekommt sie gleichermaßen die Goldmedaille für das Team verliehen und sieht sich auch als Teil des Erfolgs.
Mich ermutigt diese Geschichte so krass, weil jemand nicht aufgegeben hat. Sie kämpft, sie feuert an und sie ist eine echte Ermutigerin, auch wenn die Situation für sie augenscheinlich nicht so schön ist. Ich will genauso wie diese Turnerin Hoffnung durch Ermutigung verbreiten, auch wenn die derzeitige Situation vielleicht an meinem Ego kratzt. Ich will verschwenderisch damit sein, andere anzufeuern, und ich will das Beste aus Menschen herausholen. Weil ich so auch unseren Gott erlebe: Er gibt verschwenderisch, er will das Beste aus mir herausholen und er feuert mich kontinuierlich an. Wie viel Hoffnung wir geben können, wenn wir anfangen, die Menschen in unserem Umfeld ganz simpel zu ermutigen! Ich erlebe so oft in meinem Alltag, dass andere das gar nicht kennen. Gerade außerhalb vom christlichen Kontext sind viele es gewohnt, hauptsächlich kritisiert zu werden, und es gibt ja auch dieses Sprichwort „nicht gemeckert ist Lob genug“.
Ich persönlich will an dieser Stelle einen Unterschied machen. Ich will den Menschen um mich herum sagen, dass sie etwas gut gemacht haben oder wofür konkret ich dankbar bin. Ich will mich selbst zurücknehmen und anderen zum Erfolg verhelfen. Wie schön ist es, zu wissen, dass man am Erfolg von jemand anderem Anteil hat. Insbesondere in den aktuellen Zeiten brauchen wir Ermutigung vielleicht mehr denn je. Also fordere ich dich heraus: Bring auch du dort Hoffnung durch Ermutigung, wo du bist. Fang einfach klein an, und du wirst erleben, was das für einen riesigen Unterschied in deinem Umfeld aber auch in deinem eigenen Herzen machen wird. Lass uns gemeinsam eine Kultur prägen, die respekt- und liebevoll ist und das Beste für den anderen sucht. Ich glaube, so können wir Stück für Stück unser Umfeld verändern und Hoffnung verbreiten.
2 Comments
Benjamin
Danke für diesen Artikel!
Er hat mich ziemlich ermutigt! 🙂
Miriam Funck
Vielen Dank! Das ermutigt mich!