Ich schaue diese Welt an und frage mich: Weshalb lässt dieser gute Gott all das Leid zu?
Ich schaue in mein eigenes Leben und frage mich: Weshalb lässt dieser gute Gott all mein Leid zu?
Diese Frage quält. Sie ist ein Zweifel, der natürlicherweise erstmal existieren darf. Er darf sein. Wir sollten unsere Zweifel nicht einfach wegschieben – denn davon werden sie nicht kleiner. Dann erst sammeln sie so etwas wie übergroße Mächte und sie holen uns dann doch irgendwann wieder ein, wenn’s im Leben mal wieder schwieriger wird. Und sie bringen uns dann erst recht von Gott und seiner Wahrheit weg.
Deshalb ist dies hier ein Versuch – ich sage bewusst „Versuch“, denn es ist solch eine große und umfassende Frage –, um etwas gegen diesen Zweifel zu halten. Es ist ein Versuch, die allumfassende Güte Gottes und sein persönliches, liebendes Interesse an mir und der Menschheit mit dem überdimensionalen Leid dieser Welt zusammenzubringen. Und es ist ein Versuch, in diesem Spagat nicht den Glauben an Gott zu verlieren.
Diese Impulse gegen den Zweifel sind inspiriert durch folgendes Video:
„Der gute Gott und das Leid Q&A | Dr. Johannes Hartl” https://www.youtube.com/watch?v=xE5DEPTZeIc
Mein Tipp: Schau es dir an! Diese 45 Minuten lohnen sich. Du kannst im Video auch ganz bequem vor- und zurückspulen, zu den Themen eben, die dich besonders interessieren. Das Video ist in drei Abschnitte aufgeteilt und behandelt die Frage „Weshalb lässt dieser gute Gott all das Leid zu?“ noch genauer und deutlich umfassender.
1. Manche Leiden sehen wir im Rückblick anders und wir versöhnen uns mit ihnen.
„Jetzt ergibt alles einen Sinn.“ Welche Probleme waren in deinem Leben notwendig, damit du dort ankommst, wo du jetzt bist? Welche Erfolge, Siege und Chancen sind durch vermeintlich nicht überwindbare Herausforderungen entstanden? Welche Wunder hast du bereits mitten im Leid erlebt? Diese Fragen kannst du nur selbst für dich beantworten. Und wenn du Antworten findest, dann wird es dir ein Stück weit mehr Frieden inmitten deines Zweifels geben. Mit diesem Blick können wir auch den bekannten Bibelvers aus Römer 8, Vers 28 besser einordnen. (Lies ihn gerne nochmal nach.)
Noch etwas: Was wäre aus mir geworden, wenn ich niemals Leid erlebt hätte? Wäre ich nicht total stolz und hochmütig geworden? Würde ich Gott brauchen und kennen? Oder wäre er mir egal? Würde ich wahre Liebe kennen, wenn ich niemals erlebt hätte, dass es auch Rückschläge in Beziehungen gibt?
2. Gott will keine Roboter haben, sondern freie Entscheidungen von seiner Schöpfung.
Jeder Mensch hat etwas zutiefst Böses in sich. Denk einmal darüber nach, ob du wirklich mit ganzem Herzen sagen kannst, dass du (wenn du zu der entsprechenden Zeit in Deutschland gelebt hättest) auf keinen Fall einer der Naziverbrecher geworden wärst. Wenn es nur genügend Druck, Gehirnwäsche und Anreiz gegeben hätte, wärst du nicht vielleicht auch dazu bereit gewesen, solch schreckliche Taten zu tun? Ich bin erschreckt von mir selbst, dass ich das nicht gänzlich ausschließen kann. Du etwa?
Dieses Böse ist da. Es existiert. Und Gott hat sich dazu entschieden, es im Menschen zu belassen. Und er hat uns damit eine Entscheidungsfreiheit gegeben. Er will, dass wir ihn durch unsere eigene und freie Entscheidung lieben. Und diese Entscheidungsfreiheit, die er uns gibt, ist ein Liebesbeweis an uns. Gott will und wird uns nicht zu unserem Glück zwingen! Ob wir diese Entscheidung Gottes rational nachvollziehen können? Das glaube ich nicht. Das geht bei Gott oftmals nicht.
Viel schreckliches Leid auf dieser Welt geschah bzw. geschieht durch das Böse im Menschen, was anderen Menschen wiederum Grausames antat/antut (Naziverbrechen, Konzentrationslager, Kolonialkriege, Sklavenhaltung usw.). Vermutlich ist dieses Leid sogar noch tiefgreifend böser und leidvoller, als es eine Naturkatastrophe jemals sein kann. Ein Orkan, ein Vulkanausbruch oder ein Waldbrand sind nicht „böse“. Ein Mensch jedoch kann es sein.
Wenn es Böses auf dieser Welt nicht gäbe, es kein Leid gäbe, wäre das Aufgeben der eigenen Entscheidungsfreiheit der Preis, den die Menschheit dafür zahlen müsste. Und wir müssten willenlose Roboter Gottes werden. Wahre Liebe, die auf gegenseitiger, freier Entscheidung füreinander (Gott und Mensch) besteht, würde es nicht geben. Klingt das wirklich gut?
3. Die unschuldigste Person, die es jemals gab, gibt und geben wird (Jesus Christus), hat selbst das größte Leid auf sich genommen, um uns zu retten.
Jesus erlitt am Kreuz einen der schlimmsten und demütigsten Tode, die man überhaupt erleiden kann! Er tat es: unschuldig. Für dich und mich, damit wir von unseren bösen Sünden erlöst werden können und für immer bei Gott sind. Dieser Tod Jesu am Kreuz sowie all die Folter und das Leid, was damit einherging, sind Beweis genug, dass Gott sich niemals am Leid der Menschen ergötzt! Er freut sich nicht über unser Leid! Er weiß, was Leid bedeutet. Gott selbst hat es auf sich genommen. Er geht mit uns im Leid und er begegnet uns im Leid (davon erzählen auch zahlreiche Bibelgeschichten wie die von Lazarus und seinen Angehörigen, die um dessen Tod trauern).
So weit erstmal.
Ich hoffe von Herzen, diese Impulse können dir helfen und sind heilsam für dich.
Sei dir sicher: Gott sieht deinen Zweifel. Und er liebt dich – auch wenn du an ihm zweifelst! Und er will dich gleichzeitig von deinem Zweifel befreien:
„Ich glaube, Herr. Hilf meinem Unglauben.“ (Markus 9:24)
Leave a reply