Ich zweifle. In den letzten Jahren meines Glaubens stärker als zuvor. Ich stelle Dinge infrage, die für mich früher glasklar waren. In meinem Herzen die Sehnsucht nach kindlichem Glauben. In meinem Kopf die Sehnsucht nach Antworten. Mein Glaube hat sich verändert.
So oder so ähnlich fühle ich mich manchmal. Vielleicht geht es dir ähnlich. Einst „on fire“, aktuell herausgefordert. Im Kampf gegen Zweifel. Wenn es so ist, dann schreibe ich diesen Blogbeitrag auch für dich.
Zweifel können unterschiedlicher Natur sein, verschiedene Themen betreffen. Jeder Zweifel hat seine eigene Geschichte. Vielleicht ermutigen dich meine Gedanken zu diesem Thema.
Ich habe noch nie ernsthaft daran gezweifelt, dass es einen Gott gibt. Die Antwort auf diese Frage ist für mich selbst rational gesehen logisch. Dabei glaube ich sogar, dass es schwieriger ist, gegen eine höhere Intelligenz zu argumentieren als für die Existenz einer solchen Macht. Die Wissenschaft erklärt dir viel, doch kann sie dir auch das tiefe „Warum“, den Sinn und Absichten erklären? Jedes Programm, das geschrieben wird, braucht jemanden, der es schreibt. Davon bin ich überzeugt.
Meine Zweifel betreffen Jesus. Für mich steht und fällt alles mit dieser Person. Es mag Leute geben, die das alles ein bisschen liberaler sehen. Doch für mich wird in diesem Punkt der Glaube schwarz-weiß. Glaube ich, dass Jesus selbst Gottes Sohn und damit Gott selbst ist, dass er als König und Retter auf diese Erde kam, um uns zu heilen? Ja oder nein?
Wenn ich diese Frage mit nein beantworte und Jesus als einen irdischen Moralprediger sehe, ist der christliche Glaube für mich hinfällig. Er bricht in sich zusammen. Wenn Jesus jedoch tatsächlich Gott ist, als Retter und König auf diese Erde kam, dann verändert diese Geschichte mein gesamtes Leben.
Vielleicht magst du an dieser Stelle meine Zweifel nicht nachvollziehen können. „Warum zweifelst du an Jesus? Ist doch glasklar!“ Wenn dem so ist, dann nimm deinen Glauben als ein Geschenk Gottes für dich an. Ich bin mir sicher, dass es jedoch einige gibt, die meine Zweifel nachempfinden können.
Was gibt mir die Gewissheit, dass Jesus wirklich mehr war als nur ein Mensch? Mit Sicherheit gibt es viele gute und schnell zu liefernde Argumente für diese Frage, doch ich möchte den Zweifel erstmal aushalten.
Jesus selbst sagt, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Wird er dann nicht meine Zweifel aushalten können? Sind meine Ängste, dass mir der Glaube „wegschwimmen“ könnte, nicht völlig unberechtigt? Darf ich mich nicht in Jesu Arme fallen lassen, wenn er doch selbst von sich behauptet, die Wahrheit zu sein? Ja, ich möchte es wagen.
Die Thematik um Zweifel ist weitaus komplexer, als ich sie in diesem kurzen Blogbeitrag schildern kann. Doch lass mich dir ehrlich sagen: Ja, ich zweifle auch in meinem Glauben. Und ja, es ist okay, diese Zweifel zuzulassen. Gott sehnt sich nach einem ehrlichen Glauben. Deshalb lass dich fallen und beweg dich in deinen Zweifeln zu Jesus hin, nicht von ihm weg! Sprich mit ihm und Freunden darüber.
Ich möchte glauben, dass Jesus größer als meine Zweifel ist. Er wird mich zur Wahrheit führen. Zu sich selbst. Ich bewege mich auf ihn zu. Er sieht mich. Er sieht dich. Er sieht uns. Halte an deinem Glauben fest. Kämpfe. Suche. Bitte. Klopfe an. Er wird öffnen. Zu seiner Zeit.
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ (Jesus)
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