Es ist passiert. Die Krise ist da. Egal, ob es sich dabei um eine finanzielle, eine zwischenmenschliche, eine gesundheitliche, eine Krise mit dir selbst oder um eine Krise mit Gott handelt – der folgende Impuls gilt genau dafür.
Es ist ein simpler Tipp, den du so oder so ähnlich vielleicht schon mal gehört haben könntest. Doch nur weil man etwas Gutes hört, wird es nicht zu einer guten Realität in deinem Leben. Dazu ist eben auch die Umsetzung des guten Impulses notwendig!
Genau dazu soll dich mein heutiger Blogbeitrag ermutigen: Nicht nur zuzuhören und zu nicken, sondern diesen Tipp tatsächlich in die Realität umzusetzen, um dann auch die guten Früchte daraus tatsächlich zu erleben!
Ich persönlich neige dazu, mich in meinen Krisenzeiten einzuigeln. Plakativ gesagt: Lieber weine ich nächtelang allein in meinem Zimmer, als dass ich auf die Idee käme, jemandem von meinem Problem zu erzählen und um Hilfe zu bitten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es tatsächlich ziemlich vielen von uns genau so ergeht.
Bitte versteh mich nicht falsch: Es ist vollkommen gesund und richtig, seinen Tränen mal freien Lauf zu lassen und Zeiten für sich allein zu brauchen! Absolut! Aber: Wenn ich eines in meinen, wenn auch noch jungen, 24 Lebensjahren gelernt habe, dann, dass ein großer Segen daraus erwächst, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, die mir angeboten wird.
Diese Hilfe beginnt mit den Freunden, die Gott an meine Seite gestellt hat, geht weiter zu geistlichen Verantwortlichen und Leiter/innen in meiner Gemeinde, und findet sich ebenso in professionellen Angeboten wie dem Bereich der Seelsorge oder Therapie.
Manchmal sieht diese Hilfe praktisch aus. Manchmal geht es bei dieser Hilfe um eine geistliche Begleitung, die einen langen inneren Heilungsprozess begleiten wird.
Weißt du was? Wenn jemand gern Gewicht verlieren möchte, dann kommt diese Person wahrscheinlich nicht auf die Idee, einfach mal kurz zu beten, dass er oder sie die 10 oder 20 kg verlieren möge. Nein, wir versuchen, auf unsere Ernährung zu achten und Sport zu treiben, um das Ziel zu erreichen. Wir müssen dafür aktiv werden.
Ich wundere mich, dass wir (ich beziehe mich selbst da ebenso ein) bei vielen anderen Anliegen, wie dem eines gebrochenen Herzens, glauben, dass ein einfaches Gebet alles verändert, anstatt uns zusätzlich aktiv (professionelle) Hilfe zu suchen, um dieses Problem zu lösen und in einen Heilungsprozess zu starten.
Ich glaube zutiefst, dass Gebet Durchbruch schenkt. Doch ich glaube ebenso, dass Gott dir und mir eine gewisse Eigenverantwortung gegeben hat, die wir nutzen dürfen. Mal wieder gilt hier das bewährte Sprichwort: „Gott kann nur ein fahrendes Schiff lenken.“
In diesem Blogbeitrag muss ich mich natürlich kurzhalten. Und dennoch möchte ich dir als Ermutigung aus meinem eigenen Leben von einem wirklichen Durchbruch erzählen, der sich genau in diesem Bereich abgespielt hat:
Ich habe lange unterschätzt, wie sehr mich insbesondere Ereignisse aus meiner Kindheit noch bis heute in allen meinen Entscheidungen negativ beeinflussen können. Unter anderem haben sie auch mein Gottesbild ganz schön zum Schlechten verzerrt. Immer wieder hörte ich davon, dass Freunde von mir begeistert von ihren Erlebnissen in der Seelsorge berichteten. Doch ich selbst musste (leider) erst noch mal richtig hart auf den Boden der Tatsachen fallen und mich in einer schlimmen inneren Krise den Pastoren meiner Gemeinde gegenüber öffnen, bis diese mir sagten: „Annemieke, bitte, nimm Seelsorge in Anspruch. Da wirst du die Hilfe bekommen, die du brauchst.“
Was tat ich also endlich? Noch bevor ich nach Hause fuhr, direkt auf dem Parkplatz meiner Gemeinde, rief ich bei einer Seelsorge-Praxis in meiner Nähe an und machte den Termin für ein Erstgespräch aus. Jetzt oder nie. Ich wusste, ich wollte nicht mehr warten. Ich wollte meinen Schmerz endlich angehen und loswerden. Ich wollte mir nicht mehr selbst im Weg stehen. Ich selbst konnte mir nicht mehr helfen. Und auch meine Freunde und Pastoren waren überfordert.
Seitdem nutze ich alle 2 bis 3 Wochen das Angebot einer professionellen, christlichen Seelsorge. Bereits nach einem halben Jahr konnte ich persönlich sehr große Resultate erkennen. Und ich sehe sie bis heute. Ich bin immer noch mitten in meinem Heilungsprozess.
Wozu rate ich dir? Bete weiter. Sprich mit Freunden und anderen Menschen, die es gut mit dir meinen. Öffne dich und lass andere für dich beten. Und zusätzlich lege ich dir einfach aus eigener Erfahrung ans Herz: Probier’s mal mit Seelsorge aus. Egal, was auch immer deine persönliche Krise sein mag. Google einfach mal, welche Angebote es in deiner Nähe gibt. Oder frag in deiner Gemeinde nach einem Seelsorge-Angebot.
Ich selbst durfte bereits einige andere Menschen aus meinem Umfeld zur Seelsorge ermutigen und darf auch bei ihnen live miterleben, welch ein „Gamechanger“ diese Gespräche für sie sind! Wenn eine außenstehende und professionell geschulte Person mit dir über Themen spricht, kann das echt auf einem anderen Level helfen.
Gott hat Menschen nicht umsonst für die Seelsorge begabt. Nutze doch diese Ressource, die er dir damit gegeben hat.
Seelsorge ist nicht die letzte Hilfe in Krisenzeiten, sondern kann tatsächlich auch deine erste Hilfe für Krisen sein!
Wenn du noch mehr zum Thema Seelsorge und zu meinen persönlichen Erlebnissen damit hören oder einfach Fragen dazu loswerden willst, dann schreib mir gerne eine E-Mail an annemieke@stayonfire.de
Ich freue mich, von dir zu hören. 🙂
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