Ich weiß ja nicht, in welcher Zeit du in der Schule warst oder ob du momentan in der Schule bist, zu meiner Schulzeit jedoch war das Internet noch eine recht neue Sache. Damals hatten wir ICQ, MSN und/ oder SchülerVZ anstelle von WhatsApp und Instagram; und YouTube-Videos haben wir oft weit im Vorhinein geöffnet, damit diese schon mal laden und wir sie dann irgendwann „ruckelfrei“ ansehen konnten. Und wenn wir in der Schule Referate erstellen und halten sollten, dann durften wir bloß kein Wikipedia nutzen – vielleicht kennst du das ja. Wikipedia war und ist nämlich keine sogenannte Primärquelle, sondern lediglich eine Sekundärquelle …
In den letzten Wochen begegnete mir persönlich immer wieder diese Thematik – allerdings nicht im Bereich der Bildung, sondern im Bereich des Glaubens. Welche sind meine Quellen? Vermutlich würden viele von uns sofort sagen: „Die Bibel. Gottes Wort an uns.“ So auch ich. Doch während der letzten Wochen habe ich viel hierüber nachgedacht, und mir wurde neu bewusst, dass dies vielleicht gar nicht unbedingt stimmt. Als Jugendlicher fiel mir das Bibellesen nicht schwer, da war ich wohl gesegnet, und ich las über Jahre beharrlich und fast täglich in meiner Bibel. Doch dann kam ein Punkt, an dem mir das Bibellesen schwerer fiel. Auch, weil ich das trügerische Gefühl hatte, die Bibel bereits zu kennen und somit nichts Neues mehr entdecken zu können – grober Unfug übrigens!
Darüber hinaus erschien und erscheint es häufig attraktiver, angenehmer und leichter, Predigten bei YouTube anzusehen, christliche Bücher und Blogbeiträge zu lesen und Podcasts anzuhören. Dagegen ist auch überhaupt nichts einzuwenden, das sind absolut gute und wichtige Dinge – solange wir diese Sekundärquellen nicht zu unseren Primärquellen machen. Und genau das ist bei mir passiert. Oft war es mir wichtiger, Predigten zu hören, anstatt selbst in der Bibel zu lesen. Mein Gedanke dabei war meistens, dass es doch super sei, wenn ich mir christlichen Content reinziehe – egal, in welcher Form. Das war und ist es auch, wenn ich weiterhin Gott selbst als meine primäre Anlaufstelle sehe, durch sein Wort, die Bibel, aber auch durch Zeiten des Gebets und Zeiten des Lobpreises.
Meine persönliche Zeit mit Gott (Gebet, Lobpreis, Bibel etc.) sollte an erster Stelle stehen und durch andere Kanäle (Predigten, Bücher, Blogbeiträge, Podcasts etc.) lediglich ergänzt werden. Und das möchte ich auch dir persönlich ans Herz legen. Insbesondere in unserer aktuellen, sehr bewegten Zeit ist es so wichtig, einen direkten Draht zu unserem himmlischen Vater zu haben.
Vielleicht ist dieses Thema auch deswegen – aufgrund der täglichen Herausforderungen und Einflüsse in dieser sehr bewegten Zeit – so umkämpft, und manchmal gelangen wir dann auch noch in einen negativen Strudel: Schlechtes Gewissen > Aufbäumen > Scheitern > Schlechtes Gewissen > Aufbäumen > Scheitern …
Lass dich nicht entmutigen, sondern lass mich dich hiermit nachhaltig ermutigen! Drei Dinge möchte ich dir noch mitgeben:
1) Fokussiere dich auf Gott, auf Jesus, auf den Heiligen Geist. Er freut sich enorm über gemeinsame Zeit mit dir, auf direkten Kontakt mit dir, auf Beziehung mit dir. Er freut sich auch über Methoden hierfür wie Bibellesepläne etc. Er verurteilt dich jedoch nicht, wenn du mal scheiterst und dein Vorhaben nicht einhalten kannst, sondern er sehnt sich nach wie vor nach dir und Zeit mit dir. Schlechtes Gewissen, Selbstverurteilung, Verlust der Zuversicht und Selbstmitleid, wenn du mal wieder nicht gebetet oder in der Bibel gelesen hast – diese Gefühle kommen nicht von Gott!
2) Für mich persönlich war es ein großer Durchbruch, auf eine Studienbibel umzusteigen und diese zu lesen. Die Kommentare und Querverweise darin haben mir auf bemerkenswerte Art und Weise geholfen, neue Motivation, neues Interesse und abermals Neugier zu entwickeln. Dadurch habe ich das Bibellesen ganz neu entdeckt!
3) Setze deine persönliche Zeit mit Gott an die erste Stelle. Lieber hörst du mit STAYONFIRE auf, um direkt in der Bibel zu lesen und mit Gott zu sprechen, als dass du STAYONFIRE konsumierst und dafür keine Bibel liest.
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