„Was hättest du, liebe Mieke, gern eher gewusst? Welche Wahrheit hätte dir geholfen, wenn du sie schon in dieser früheren Situation geglaubt bzw. gewusst hättest?“
In meinem Kopf rattert es. Ich will gern einen krassen, neuen, originellen Gedanken raushauen. Einen Gedanken, den du noch nie gehört hast. Und doch wird mir selbst immer mehr und mehr klar, dass es im Grunde diese eine so simpel erscheinende Wahrheit gibt, deren Erkenntnis mein Leben revolutioniert hat. Und es ist die folgende:
„Gott ist mein guter Vater.“
In diesem Moment, da ich diesen Text schreibe, bin ich seit über 7 Jahren mit Jesus Christus unterwegs. Immerhin fast ein Drittel meines bisherigen Lebens! Und von Beginn meiner Glaubensreise an habe ich diese Worte immer wieder gehört: „Gott ist dein Vater. Und er meint es gut mit dir!“ (Die biblische Grundlage zu dieser wirklich bahnbrechenden Wahrheit findest du übrigens an einigen Stellen in der Bibel, z. B. in Römer 8.)
Auch für mich ist diese biblische und grundlegende Wahrheit keine Neuheit. Doch bis eine Wahrheit vom Kopf ins Herz rutscht …, oh ja, das kann wirklich Jahre dauern! Erst wenn sie dann im Herzen angekommen ist, verändert sie wirklich meine Entscheidungen, meine Lebensrealität, mein ganzes Denken und Handeln. Ich habe diese Wahrheit, dass Gott mein guter Vater ist, erst vor einigen Wochen verstanden. Und ich bin da bestimmt immer noch auf dem Weg, mein Leben mehr und mehr durch diese wundervolle Wahrheit verändern zu lassen.
Mein Gebet für dich ist, dass dieser Blogbeitrag einfach deine Ermutigung sein wird, Gott als deinen guten Vater mehr und mehr kennenzulernen. Oh, wenn du nur wüsstest, wie einmalig es ist, Gott als guten Vater anzuerkennen. Das wünsche ich uns allen von Herzen!
Ein wichtiger Schritt dahin ist dieser:
Ich selbst habe einen leiblichen Vater, der mich liebt. Ja, ich bin von ihm gewollt. Ich bin ein Wunschkind. Und ich weiß, dass das ein absolutes Privileg ist.
Weil ich von meinem Vater eben nicht besonders starke Ablehnung erlebt habe und mein Vater auch nicht unsere Familie verlassen hat oder Ähnliches, habe ich immer geglaubt, dass ich keine großartige „Vaterwunde“ mit mir herumtrage. Was meine ich damit? Eine „Vaterwunde“ kann der Erkenntnis im Weg stehen, dass Gott tatsächlich dein guter Vater ist.
Denn, ob du das möchtest oder nicht: Da Gott in der Bibel (auch zurecht) als „Vater“ oder sogar „Papa“ bezeichnet wird, überträgst du deine Erfahrungen, deine Vorstellungen und deine eventuellen Traumata, die du bezüglich deines eigenen Vaters vielleicht erlebt hast, auf Gott.
Die Sache ist die: Jede/r von uns, wirklich jede/r hat solch eine „Vaterwunde“! Bei dem einen ist sie offensichtlicher. Bei der anderen Person (wie bei mir) liegt sie versteckter.
„Mein Vater ist doch ein guter Vater. Meine Kindheit war doch ganz gut.“ Ja, das mag sein. Aber: Da Gott perfekt ist und weil er eben Gott und kein Mensch ist, wird Gott niemals so sein wie dein leiblicher Vater, und dein leiblicher Vater wird niemals so sein, wie Gott als Vater es ist!
Dein leiblicher Vater kann nicht perfekt gewesen sein. Und wenn es auch nur kleine Fehlerchen waren – Gott hat diese nicht!
Wenn du nicht glauben kannst, dass Gott es gut dir meint, wenn du dir seiner Liebe für dich nicht sicher bist, dann reflektiere mal: Was hat dein leiblicher Vater vielleicht doch nicht komplett richtig gemacht? Wo gibt es Differenzen zwischen euch? Für was musste er sich bei dir mal entschuldigen? Schreib’s auf. Mir hat das geholfen zu begreifen, dass Gott nichts davon ist. Mir wurde bewusst, dass ich aber genau diese Dinge, die ich da gerade aufgeschrieben habe, leider sehr wohl auf Gott übertrage.
Im Grunde sind es Lügen, die ich über Gott glaube und die mir im Weg stehen, um Gott als guten Vater zu erkennen.
Und wenn ich Gott nicht als meinen guten Vater erkenne, dann vertraue ich ihm nicht.
Und dann bleibe ich stehen. Dann bin ich frustriert. Dann zweifele ich alles an.
Und so ging’s mir immer wieder. Bis ich mehr und mehr und zum ersten Mal wohl so richtig begriff: „Gott ist wirklich mein guter Vater. Mein perfekter Vater. Mein Vater, der wirklich alles gut mit mir meint!“
Nichts funktioniert, ohne Gott dabei einzubeziehen. Also bete zu ihm, dass er mit dir diese Liste schreibt. Bitte ihn um Vergebung, gib ihm diese Lügen ab. Bitte ihn, dass er diese Lücke, die diese Lügen dann in deinem Herzen hinterlassen, mit seiner Wahrheit füllt.
Gott meint es so perfekt und absolut vollkommen gut mit dir.
Gott ist ehrlich, einzig und allein er ist wirklich dein guter Vater.
„Denn der Geist Gottes, den ihr empfangen habt, führt euch nicht in eine neue Sklaverei, in der ihr wieder Angst haben müsstet. Er hat euch vielmehr zu Gottes Söhnen und Töchtern gemacht. Jetzt können wir zu Gott kommen und zu ihm sagen: »Abba, lieber Vater!«“ (Römer 8:15)
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