Kannst du es sehen? Kannst du es spüren? Ist es real?
LICHT! Sein Licht. Gottes Realität in dieser Welt. In deinem Leben?
Heute am Ende dieses Jahres?! Ein erneut ungewisses Jahr!
Wie hell ist es momentan in dir, in deinem Leben, in deinem Herzen? Was empfindest du, wenn du auf die letzten 12 Monate zurückblickst? Woran denkst du dann?
Was denke ich?
Am Ende des Jahres kaufe ich mir immer ein politisches Magazin, das das Jahr rückblickend analysiert und noch mal Revue passieren lässt. So auch vor ein paar Wochen. Ich fand die Lektüre diesmal wirklich hart. Kaum eine gute Nachricht zu finden.
Die Pandemie geht weiter. Fronten verhärten sich. Sturm extremer Republikaner auf das Kapitol in Washington. Lockdown Nummer 2 für nicht systemrelevante Arbeitsgruppen und Familien. Home Office und medizinische Masken werden Pflicht. Militärputsch in Myanmar. Hamas und Israel beschießen sich tagelang mit Raketen. Frachter-Blockade im Suezkanal. Hochwasser-Katastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz. Afghanistan-Desaster in Kabul und anderen Städten. Waldbrände. Vulkanausbrüche. Tornados. 3G. 2G. 2G+.
Um nur ein paar der mich bedrückenden Schlagzeilen von 2021 zu nennen.
Damit sind noch nicht einmal die ganz persönlichen, individuellen Herausforderungen und Sorgen abgedeckt. Nicht nur die Betten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser sind voll, sondern auch die Stühle bei Psychologen, Therapeuten und Seelsorgern sind besetzt.
Als Hauptstadtbewohnerin nehme ich die gesellschaftlichen, politischen und emotionalen Spannungen recht spürbar war, als Pastorin die Unsicherheiten und Notstände der Menschen in der Kirche, aber auch um mich herum.
Gerade haben wir Weihnachten gefeiert. Gott wurde Mensch. Ganz anders als erwartet.
Gott kam in diese Welt und kaum jemand begrüßt ihn.
Gott kam in unsere Welt, ganz unscheinbar, unbemerkt, inkognito als Baby.
Vielleicht ist Gott in dieser Zeit genau so auch für dich. Unauffällig. Unbedeutend. Irgendwie schon noch da, aber nur noch gerade so zu erkennen. Wenn man ganz genau hinschaut. Wenn man ihn bewusst sucht, sich wie die Weisen und Hirten aufmacht, um ihn zu finden.
700 Jahre vor Jesu Geburt in Bethlehem schrieb Jesaja prophetische Worte auf, die wir sehr wahrscheinlich auch an dem diesjährigen Heiligabend schon gehört oder irgendwo gelesen haben:
Denn uns wurde ein Kind geboren, uns wurde ein Sohn geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. Er heißt: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst. Jesaja 9:5
Ein Kind und starker Gott zugleich. Beides. Nicht nur das eine oder das andere.
Was sagt diese Ankunft Gottes in unserer Welt über ihn aus? Was möchte Gott dadurch kommunizieren?
Er macht sich verletzlich. Er geht unseren Weg vom Anfang bis zum Ende. Er wartet 9 Monate in einem Uterus und wächst heran. Er macht sich abhängig von menschlicher Hilfe. Gott kommt ZU UNS durch eine VON UNS, durch den Mutterleib einer demütigen, bereitwilligen, dienenden, jungfräulichen Teenagerin namens Maria.
Das sind gute Nachrichten für mich! Das sind gute Nachrichten, auch für dich!
Jesus ist für mich Immanuel – Gott mit uns. Nicht, weil er das akute Leid in dieser Welt beendet, die individuelle und allgemeine Not hier und heute für uns auslöscht, was er ja offensichtlich nicht tut, sondern weil er DURCH SIE hindurchgeht, als Kind, als Teenager, als erwachsener Mann, als Mensch, wie wir.
Das ist Licht! Das ist dieses Licht, wovon der Evangelist Johannes schreibt:
In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht der Menschen. Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können.
Weißt du, Gott ist unser Leid nicht gleichgültig. Gott ist deine persönliche Not nicht gleichgültig. Gott war und ist auch heute noch von ihrer Existenz in dieser Welt so sehr bewegt, dass er in unsere Welt kam, sich selbst in die Dunkelheit begab, jegliche Form von Leid annahm und dadurch hindurchging.
KÖNNTE ES SEIN, dass wir Gottes Präsenz in unserer Welt am Ende dieses und zu Beginn eines neuen Jahres deutlicher spüren und erfahren, wenn wir bereit sind, uns vor ihm und auch voreinander verletzbar zu machen. Wenn wir uns ehrlich, menschlich und nah vor Gott und unseren Mitmenschen zeigen?
KÖNNTE ES SEIN, dass wir Gott im Jahr 2022 sichtbarer und eindeutiger erleben, wenn er für uns ist, wird und bleibt, was er zu sein behauptet? Kind und starker Gott zugleich!
KÖNNTE ES SEIN, dass sein Licht wieder stärker in unserer Welt leuchtet, wenn er nicht nur in einer Teenagerin, sondern auch in uns geboren wird, in uns zu leuchten beginnt? Wenn wir Teil seiner Geschichte, seines Weges in dieser Welt werden, sind und auch bleiben. Ganz egal, was uns die nächsten 12 Monate erwartet! Sein Licht in unserer Welt ist und wird bleiben!
Mich bewegt momentan viel in meinem Herzen und Kopf. Ich habe Fragen und ja, auch Sorgen. Doch ich habe mich entschieden zu bleiben. Sein Licht in meinem Leben nicht erlöschen zu lassen. Vielleicht ist es unauffällig. Vielleicht auch unscheinbar. Aber AN! Das macht den Unterschied. Das macht einen Unterschied!
Siehst du es noch? Wenn nicht, dann mach auch du dein Licht, sein Licht in dir an!
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