[…] Wenn du heute noch mal anfangen könnt’st von vorn
Welchen anderen Weg hätt’st du vielleicht genommen?
Welche Partys ausgelassen und welchen Fehler nicht gemacht?
Ich hab kurz überlegt und dann gesagt
Ich würd’s wieder genauso tun
Genauso, wie es war
Und es wär wieder genauso gut
Genauso, ist doch klar […]
Lass diese Zeilen mal einen Moment auf dich wirken. In diesen Aussagen liegt viel verbogen, meinst du nicht auch? Ich bekenne mich hier nicht als Udo-Lindenberg-Fan, sondern vielmehr als regelmäßiger Tatort-Zuschauer. Diese Zeilen kamen vor Kurzem in einem Lied am Sonntagabend vor, was mich aufhorchen ließ.
Wenn wir ehrlich mit uns selbst sind, leben wir doch viel zu oft noch in der Vergangenheit. In Gedanken daran, was einfach nicht gut lief, in welcher Situation wir uns vermeintlich hätten besser entscheiden sollen. Und ja, auch auf mich persönlich bezogen hätte ich mir so einiges ersparen können bzw. ich würde dies aus meinem Leben streichen, gäbe es die Möglichkeit. Doch dann würde ich am Ende ganz woanders in meinem Leben stehen, als ich es heute für mich sagen kann. Manchmal gilt es zu fallen, um sich danach wieder und noch stärker aufzurichten. Nicht falsch verstehen: Es gibt natürlich einen Unterschied zwischen der Weise, sich bewusst immer wieder selbst in Situationen zu begeben, die mir nicht guttun, und dem natürlichen Verlauf des Lebens mit seinen Höhen und Tiefen.
Lass uns damit beginnen, den Blick nach vorn zu richten, statt immer wieder mit einer Art Selbstverdammnis zurückzuschauen. Lass uns lernen, dankbar für den Ort und den Moment zu sein, in dem wir uns gerade befinden. Lass uns anfangen, für das Gelernte dankbar zu sein, anstatt durchweg auf das zu schauen, was wir noch lernen müssen, und keinerlei Geduld mehr zu haben. Lass uns dankbar sein, dass wir Entscheidungen treffen können und sogar müssen. Dankbarkeit anstelle von Vorwürfen. Den Blick nach vorn anstatt immer wieder pessimistisch zurück.
Es ist gut, wie es war. Wenn dies noch nicht so ist, darf es so werden. Zum Jahresbeginn möchte ich nicht mit weiteren Vorsätzen um die Ecke kommen. Vielmehr möchte ich dich ermutigen, den Mut zur Entschlossenheit anzugehen. Eine Entschlossenheit, die Ruhe und Frieden in dem Vergangenen finden kann. Eine Entschlossenheit, die aufrichtet, wenn ich wieder keine Kraft habe, und die darum weiß, dass Gott gut ist – in und mit meinen Fehlern.
Beginne dieses neue Jahr doch mal mit Gedanken der Ruhe, statt darüber nachzudenken, was alles hätte besser sein können. Besser geht‘s immer, doch glücklicher werde ich dann, wenn ich diese Ruhe annehmen kann, die Gott ermöglicht.
2 Comments
pneumatheou
Hallo Mona
Könnte man nicht sagen:
Es war nicht alles gut, wie es war, es kann nun dafür aber besser werden?
Manchmal sind gewisse negative Erfahrungen unvermeidlich,
damit man klar den Weg erkennt, den man nicht mehr gehen möchte.
Der Frieden ergibt sich aus der Neu-Orientierung und -Ausrichtung,
so ergibt sich das geduldige Mitgefühl
für die eigenen Verfehlungen und die der Anderen.
Wie denkst du darüber?
Mona Kleinfeld
Lieben Dank für deinen Kommentar. Du, ich glaube, dass wir im Endeffekt gar nicht auseinanderliegen, sondern es im Kern auf dasselbe hinausläuft. Natürlich ist nicht alles gut, was im Leben passiert – mit meinem Beitrag möchte ich aber den Aspekt in den Vordergrund stellen, dass man Dinge und Geschehnisse lernen darf anzunehmen, indem ich aus dem Passierten gelernt und für mich Feedback gezogen habe. Frieden und Ruhe finden, und dies merkst du ja auch richtig an mit deinem Kommentar. Besten Dank dafür und alles Liebe, Mona