Heute möchte ich dir gern von einem Buch erzählen, das mir für mein eigenes Leben wertvolle Impulse mitgegeben hat, die ich echt nicht mehr missen möchte!
Es heißt „Emotional gesund leiten“ und wurde von Peter Scazzero geschrieben, Pastor und Gemeindegründer in den USA. Außerdem sind seine Frau und er Leiter und Gründer des „Center for Emotional Health and Spirituality“, eines Zentrums, das emotionale und spirituelle Gesundheit fördern und verbreiten möchte.
Das Buch „Emotional gesund leiten“ ist scheinbar sogar so relevant, dass es im Rahmen meines Theologiestudiums vor ein paar Semestern zu einer Art Pflichtlektüre wurde. Im Fach Pastoraltheologie, also in dem Fach, bei dem es vor allem darum geht, was einen guten Pastorendienst ausmacht, gehört es zum Unterrichtsprogramm dazu. Und selbst wenn du nun kein/e Pastor/in werden möchtest – dieses Buch vermittelt dir vor allem, wie du gesunde Leiterschaft leben kannst. Also, wie du andere gesund anleiten kannst (sei es in der Gemeinde, in deiner Familie, im Freundeskreis oder bei der Arbeit), und wie du selbst bei all deinen Leitungsaufgaben nicht krank wirst, sondern vor allem emotional gesund bleibst!
Spannend. Denn zu dem Zeitpunkt, zu dem ich damals das Buch gelesen habe, befand ich mich in einer Situation, die meine Seelsorgerin schon in Richtung Burn-out-Syndrom gedeutet hat. Ich tat viel zu viel und meine emotionale Gesundheit, daraufhin auch meine körperliche, litt sehr darunter.
Aus eigener Erfahrung möchte ich dir also sagen: Es lohnt sich extrem zu lernen, wie emotional gesunde Leiterschaft aussieht. Leiterschaft, die deine mentale Gesundheit nicht angreift, sondern stärkt.
Eine Leitungsaufgabe kann manchmal wirklich anstrengend sein, doch im Grunde ist und bleibt sie immer ein Geschenk Gottes und sollte auch dementsprechend in unserem Leben behandelt und wertgeschätzt werden. Eine Leitungsaufgabe hat daher nie zum Ziel, dich emotional, körperlich oder auch geistlich auszulaugen. Sie sollte auch dir als leitende Person neue Kraft schenken und dich beleben!
Deshalb meine Empfehlung an dich, das Buch von Peter Scazzero zu lesen. Damit du eine Idee davon bekommst, was ich so alles aus diesem Buch mitgenommen habe, hier ein paar der größten „Learnings“, die ich mir beim Lesen damals extra notiert habe. Dazu notiere ich dir mal direkt, in welchem Kapitel des Buches du welches „Learning“ findest, und natürlich noch viel mehr Details zum jeweiligen Thema.
Kapitel 1: Vom Agnostiker zum Pastor mit Führungsqualitäten
Emotional gesund zu leiten, funktioniert nur durch eine solide geistliche Beziehung. Hier sollte sich ein Leitender regelmäßig, und vor allem ehrlich, reflektieren. Druck, Neid, sich selbst die Schuld für Verluste von Mitgliedern geben – alles zeigt eine Identitätskrise. Denn es gilt: „Ich bin nicht nur Gottes Arbeiter im Weinberg, sondern Gottes geliebtes Kind.“
Kapitel 3: Sich dem eigenen Schatten stellen
Der Emotionsquotient (EQ) ist für Führungspositionen deutlich wichtiger als der Intelligenzquotient (IQ). Deshalb ist es enorm wichtig, sich als Leiter mit seinen persönlichen Schatten auseinanderzusetzen, also der persönlichen Vergangenheit und den Folgen und Traumata, die man daraus in den aktuellen Dienst mitnimmt.
Kapitel 5: Der Liebe Gottes Raum geben
Der Liebe Gottes im eigenen Leben Raum zu geben, ist ein Führungsstil, der im Grunde in direkter Rebellion mit dem in der westlichen Welt anerkannten Führungsstil steht. Ein geruhsames Leben in der Verbundenheit mit Gott wird ein Schlüssel sein für die Aufgabe, die Gott für mich hat. Es ist ein berechtigter Lebensstil! Wir müssen das Geschenk unserer Begrenztheit annehmen.
Kapitel 6: Den Ruhetag feiern
Der Sabbat ist eine Einladung an uns, u. a. Gottes Schöpfung zu genießen, einfach zu ruhen. Ein Sabbat sollte also Dinge beinhalten, die mich auch wirklich fröhlich machen und meiner Seele guttun. Alles das kann uns Gottes Liebe zeigen, weil es uns erfreut. Ein entscheidendes Hindernis für die Einhaltung des Sabbats kann die eigene Scham sein. Bin ich bereit, mich mit mir selbst zu konfrontieren?
Kapitel 7: Planen und entscheiden
Das Messen von Erfolg innerhalb einer Gemeinde muss unbedingt das innere Wachstum (bspw.: Qualität der Ehen und Beziehungen der Gemeindemitglieder) einbeziehen. Darüber hinaus ist es eine große Versuchung für Gemeindeleitende, Entscheidungen zu treffen, die sämtliche Grenzen von uns geschöpflichen Wesen überschreiten. Solch grenzlose Entscheidungen führen häufig zu Misserfolg.
Kapitel 9: Macht und gesunde Grenzen
Entscheidend ist für Leitende, dass sie erkennen, wie viel Macht sie eigentlich ausüben. Also müssen wir unsere Macht identifizieren und uns aneignen, dann unsere Macht klug ausüben und uns dabei anderen unterordnen und ebenso Rollenkonflikte erkennen und gut gestalten. Vor allem sind Leitende Diener, so hat es Jesus vorgelebt. Eine Gemeinde ist kein Unternehmen und auch kein Familienbetrieb, sie ist Leib Christi!
Kapitel 10: Abschied und Neuanfang
Als Leitende müssen wir veränderungsfähig sein, entgegen der Einstellung der westlichen Welt, Abschiede seien etwas Schlechtes. Denn auf den Tod folgt immer die Auferstehung. Abschiede gelingen nur dann, wenn der/die Vorgänger/in dazu bereit ist, loszulassen und zugleich die Verbindung aufrechtzuerhalten.
So weit ein paar „Weisheitskrümel“, so formuliere ich es jetzt einfach mal, aus dem besagten Buch „Emotional gesund leiten“ von Peter Scazzero. Den ganzen Kuchen gibt‘s dann im Buch selbst. 🙂
Wie gesagt, ich kann es dir aus eigener Erfahrung nur empfehlen, insbesondere dann, wenn du selbst eine leitende Person bist oder es gern werden möchtest. Viel Freude und Segen beim Lesen, Lernen und Leben!
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