Heute darf ich mit euch unsere Reihe zu den Persönlichkeiten in der Bibel fortführen. Bewusst habe ich mir Rahab ausgesucht, die dir sowohl aus dem Alten als auch dem Neuen Testament ein Begriff sein könnte.
Lass uns gemeinsam kurz beleuchten, in welchem Kontext sie vorkommt. Ihre Geschichte wird uns in Josua in den Kapiteln 2 bis 6 nähergebracht. Spannend finde ich aber vor allem, dass sie in Hebräer 11 im Rahmen der Aufzählung von Glaubenshelden aus dem Alten Testament einen Platz innehat. Doch lass uns zunächst einen kurzen Blick auf ihre Geschichte werfen, wie du sie im Alten Testament findest.
Wir befinden uns in der Begebenheit, dass Mose gestorben war und nun Gott zu Josua, Moses Diener, gesprochen hatte, dass dieser mit seinem Volk weiter in das von ihm verheißene Land ziehen sollte. Josua sandte daraufhin heimlich zwei Männer als Kundschafter aus, um sich das Land, auch Jericho, anzuschauen. Es wird berichtet, dass diese zwei Männer, dort angekommen, auf Rahab trafen – eine Prostituierte – und bei ihr einkehrten. Der König von Jericho wurde über diese Geschehnisse informierte, wandte sich an Rahab und forderte sie auf, die beiden Männer herauszugeben. Bedeutsam ist Rahabs Reaktion: Statt die beiden Männer herauszugeben, verbarg sie diese auf ihrem Dachboden und half ihnen, über die Stadtmauer sicher in das Gebirge zu fliehen. Sie wusste von Gott – und Obacht – glaubte daran, dass dieses Land Josua und dem Volk Gottes versprochen war. Rahab bat um Verschonung für ihre Familie und so kehrten die beiden Kundschafter zu Josua zurück und berichteten ihm über diese Vorkommnisse. Danach geht die Erzählung mit der Einnahme der Stadt Jericho weiter, bis wir in Josua 6:17 erneut mit der Person Rahab in Berührung kommen:
»Und die Stadt selbst und alles, was darin ist, soll dem Bann des HERRN verfallen sein. Nur die Hure Rahab soll am Leben bleiben, sie und alle, die bei ihr im Haus sind, weil sie die Boten versteckte, die wir ausgesandt hatten.« (Josua 6:17, Elberfelder)
Du magst dich womöglich fragen, weshalb ich mir Rahab ausgesucht habe, wenn sie doch auch bei Josua eher als Randfigur erscheint und wo es doch viele andere Namen gibt, die ihre Geschichte haben. Folgende Punkte ziehe ich für mich persönlich aus ihrem Verhalten heraus:
Zunächst gebraucht Gott jeden von uns. Egal, wo du in der Gesellschaft stehst, er sieht und kennt dich. Rahab war eine Prostituierte und damit fern jeglicher guten Stellung. Um bei Gott angenommen zu werden, geht es nicht um Perfektion, sondern um dich. Zu dem, was Rahab geben konnte, war sie bereit. Ihren Glauben sowie ihre praktische Hilfe. Sie widersetzte sich dem König von Jericho, da sie an Gott und seinen Verheißungen festhielt. Sie glaubte, ohne zu wissen, und bat um die Verschonung ihrer Liebsten. Zudem bot sie den Kundschaftern der Israeliten das an, was sie hatte. Es geht nicht darum, immer mehr zu geben, sondern dort bereit zu sein, wo man es sein kann. Rahab nahm die Kundschafter bei sich auf und wurde so mit ihrer Familie verschont, da sie glaubte.
Sie mag eine Randfigur in der Geschichte der Eroberung von Jericho sein, und doch bereitet sie durch ihr Handeln den Weg vor. Aus diesem Grund wird sie in Hebräer 11, im Rahmen der Glaubenshelden, ebenso erwähnt und wird für mich zu einer der zentralen Figuren. Für mich persönlich, und vielleicht auch für dich, ist sie ein Vorbild, von der wir noch so einiges lernen dürfen.
2 Comments
pneumatheou
Hallo Mona
Rahab fürchtete und glaubte an die Über-Macht des Gottes der Israeliten, der ein Befreier von Unterdrückten ist, der ein geduldiger aber auch ein konsequenter Richter ist. Sie wusste, dass wenn man Gottes Vorsatz und Willen im Wege steht, dies zum eigenen Schaden wäre. Durch ihren Glauben bat sie die Diener Gottes um Gnade, indem sie selbst den Dienern Gottes zuerst Gnade erwies. Dann musste sie im Vertrauen darauf all ihre Hoffnung darauf setzen und alles aushalten, egal was um sie herum geschehen würde! Sie säte Gnade und erntete Gnade – durch ihren Glauben.
Beeindruckend und nachahmenswert …
Mona Kleinfeld
So ist es – beeindruckend und nachahmenswert 🙂 Darf uns immer wieder ein Vorbild sein aufs Neue. Alles Liebe dir!