Es sind noch 3 Tage und dann fahren wir als Familie in den Urlaub. Es geht zwei Wochen nach Dänemark an die Nordsee. Und wie in jedem Jahr haben wir die Erwartung, dass wir uns ausruhen, erholen, ein wenig herunterfahren und natürlich die Zeit als Familie genießen.
In den letzten Jahren haben wir immer wieder erlebt, dass wir nicht wirklich entspannter aus dem Urlaub wiederkamen. Das hatte zur Folge, dass auch der Start zurück in den Arbeitsalltag schwieriger als erhofft war. Und nun wünschen wir uns, dass wir das in diesem Jahr – mit Gottes Hilfe – besser hinbekommen. Ein bisschen haben wir ja auch schon dazugelernt.
Familie, Paar oder Single?! Ich denke, dass die nachfolgenden vier Gedanken, die mir in diesem Jahr dabei helfen sollen, unsere Sommerpause als Familie gut anzugehen, auch hilfreich für dich sein könnten.
VORBEREITEN
Bevor ich so richtig gut entspannen kann, muss ich mich um andere Dinge kümmern. Das fängt bei der Urlaubsplanung und -buchung an und hört bei Wohnungsputz (denn ich möchte in eine geputzte Wohnung zurückkommen) und Kofferpacken auf. Vorbereitungen sind jedoch nicht nur To-dos, die ich abhake, sondern auch, wie ich emotional in die Auszeit starte.
Wir haben uns als Ehepaar neulich bei einer Date Night die Frage gestellt: Was erwarten wir eigentlich von diesem Urlaub? Was wünschen wir uns? Wie wollen wir diese Zeit füllen? Was brauche ich? Was brauchst du? Was brauchen unsere Kinder? Was brauchen wir zusammen? Damit wir einander nicht noch zusätzlich stressen, ist es ganz gut, vorher zu klären, was die Erwartungen an die gemeinsame Zeit sind. Das ist sicherlich auch als Paar nicht unwichtig. Und selbst wenn du ganz allein verreist und dich erholen möchtest, dann kannst du dich genauso fragen, was du dir von dieser Auszeit erhoffst.
Wir haben letztes Jahr festgestellt, dass wir nicht wieder herumreisen wollen, für uns ein Ort für zwei Wochen ausreicht und ein bis zwei Highlights mehr als genug sind. Wasser, frische Luft, hoffentlich viel Sonne und ein paar gute Romane für mich, Puzzles und Outdoorspiele. Das passt für uns als Familie.
LOSLASSEN
Ich weiß nicht, ob du das kennst? Du beginnst den ersten Tag des Urlaubs ganz langsam mit einer Tasse Kaffee oder Tee und plötzlich ist dein Kopf voller Gedanken, die dich daran hindern, den Moment zu genießen. Du denkst vielleicht an die Arbeit oder an ein Gespräch aus der letzten Woche, an eine noch nicht beantwortete E-Mail oder irgendetwas anderes, das absolut nichts mit dem zu tun hat, was dich in den nächsten Tagen oder Wochen erwarten wird. Du kannst nicht wirklich loslassen, und zwar das, was du gerade erst verlassen hast: Deinen Alltag!
Ich lerne immer noch, immer wieder und immer mehr, im Moment zu leben. Das bedeutet nicht, dass ich ignorant bin und nicht wüsste, dass Dinge in unserer und in der Welt anders sind, als du und ich es uns vielleicht gerade wünschen. Doch ich möchte einfach nicht mehr erleben, dass meine freie Zeit von meiner Arbeitszeit oder anderen Herausforderungen gedanklich dominiert wird. Denn ändern kann ich das in diesem Moment sowieso nicht. Also setze ich dieses Mal vor unserem Urlaub einen Punkt.
Dabei helfen mir auch diese Worte von Jesus: „Deshalb sorgt euch nicht um morgen, denn jeder Tag bringt seine eigenen Belastungen. Die Sorgen von heute sind für heute genug.“ (Matthäus 6:34)
Und so erlebe ich mit großer Hoffnung die freie Zeit bewusster, wenn ich aufhöre, mir über das, was übermorgen passieren könnte, Gedanken zu machen. Was mich zu dem nächsten Punkt bringt …
AUFHÖREN
Gewisse Alltagsdinge dürfen auch zu Hause bleiben. Mach im Urlaub etwas anders. Schau zum Beispiel keine Serien oder Filme, auch wenn die Ferienwohnung mit einem Smart-TV ausgestattet ist. Schalte dein Smartphone aus und mach mal keine Fotos, die du währenddessen oder hinterher mit all deinen Freunden und Bekannten teilen willst. Stattdessen lies mal wieder ein gutes Buch. Mach ein Kreuzworträtsel, bis du nicht mehr weiterweißt. Oder geh stundenlang spazieren, wandern, biken. Laufe barfuß am Strand entlang und sammle Muscheln. Flaniere durch die Stadt und schau dir die Schaufenster an, ohne zu shoppen. Male ein Bild. Geh auf den lokalen Markt und koche dir selbst oder deiner Familie danach ein 3-Gänge-Menü. Sei bewusst dort und tu etwas, das deine Seele echt aufatmen lässt.
Vor ein paar Jahren wurde ich in einer persönlichen Krise mit dieser Frage konfrontiert: Was hast du als Kind richtig gern getan, das du heute nicht mehr oder nur sehr selten tust? Ich war eine absolute Leseratte. Ich habe diverse Genres gelesen und es geliebt, für ein paar Tage in eine Geschichte so richtig tief einzutauchen. Vier Romane für die nächsten zwei Wochen liegen seit über einem Monat noch unberührt neben meinem Bett. Zudem habe ich meinem Mann versprochen, dass ich zumindest in der ersten Urlaubswoche alle sozialen Medien meide. Vielleicht schaffe ich es auch in beiden.
GENIEßEN
Du darfst es dir oder ihr dürft es euch auch mal richtig gut gehen lassen. Überlege dir ein paar Highlights, die zu schönen Erinnerungen für dich und deine Familie werden können. Du darfst genießen! Auch dann, wenn dir die fürchterlichen Lebensrealitäten an anderen Orten dieser Welt durchaus bewusst sind.
Denn alles hat seine Zeit: „Weinen hat seine Zeit wie auch das Lachen. Klagen hat seine Zeit wie auch das Tanzen.“ (Prediger 3:4)
Lebe im Moment. Genieße, was gerade möglich ist. Und sei dankbar dabei.
Wir freuen uns auf frischen Fisch, Wattwandern und einen ganzen Tag im Legoland.
Dir eine schöne Sommerpause, ob sie kleiner oder größer ausfallen sollte.
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