Hier sitze ich also. 14 Wochen des Sommersemesters sind geschafft und die Semester- und Sommerferien haben begonnen. 14 Wochen des Arbeitens, Erledigens und Gestresst-Seins. Wochen, die voller To-dos und Abgaben sowie ehrenamtlichen Verpflichtungen und sportlichen Herausforderungen waren. 14 Wochen, die mich immer wieder an meine Grenzen brachten und doch Momente des Glücklichseins, der Dankbarkeit und des Stolzes bereithielten.
14 Wochen, nach denen ich hier sitze – im Urlaub. Und nun soll ich am besten von jetzt auf gleich vom Arbeits- in den Entspannungsmodus schalten. Doch wie soll und kann das bloß gelingen?
Stress ist etwas, das wir, so denke ich, alle kennen. Demzufolge kennen wir uns zumindest mit dem Begriff aus und wissen in vielen Fällen auch, wo wir ihn in unserem Alltag erleben. Doch wissen wir eigentlich auch, was wir dagegen tun können? Und wenn ja, nutzen wir diese Chancen und Möglichkeiten überhaupt?
Somit habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich lernen kann, mit den zu erledigenden Aufgaben so umzugehen, dass es mich weniger stresst und mehr erfüllt. Lass mich dir also in diesem Blogbeitrag ein paar meiner Erkenntnisse mitgeben – vielleicht helfen sie auch dir:
1. Struktur und Disziplin
Mein persönlicher Favorit sind To-do-Listen! Ich liebe es, Dinge aufzuschreiben und so konnte ich auch schon mein Umfeld damit beeinflussen und davon begeistern. Mein Freund beispielsweise hat den Föhn in seinem Urlaub meines Erachtens nur deshalb vergessen, da er ihn sich nicht aufgeschrieben hatte 😉 Meine Ermutigung an dich ist also, dir aufzuschreiben, was du zu erledigen hast. Was steht an? Was kommt terminlich als Nächstes und was ist realistisch, (an einem Tag) zu schaffen? Nimmst du dir nämlich zu viel vor, bist du am Ende des Tages frustriert, obwohl du womöglich einiges geschafft hast.
Bei all dem, was du dir dann notierst, solltest du allerdings auch die Disziplin haben, dranzubleiben und das Bearbeiten der Aufgaben zu verfolgen. Schiebst du die Dinge zu lang auf, wird es auch zu Unzufriedenheit kommen. Deshalb achte darauf, vorausschauend zu denken und zu planen.
2. Ein Belohnungssystem einführen und einen Ausgleich finden
Anknüpfend an das Erledigen der To-dos habe ich für mich persönlich ein Belohnungssystem eingeführt. Ich habe gemerkt, wie hilfreich es sein kann, in unmittelbarem Zusammenhang zu wissen, wofür man arbeitet und die anstehenden Dinge erledigt. So überlege ich mir stets, auf was ich mich an einem Tag freue und was mein persönliches Highlight und somit eine Belohnung und ein Ausgleich zur Arbeit sein könnte. Das können beispielsweise ein Film oder eine Serie am Abend, ein gutes Essen, ein Treffen mit Freunden, eine sportliche Aktivität oder etwas anderes, das mir gefällt und guttut, sein. Überleg doch auch mal, was oder wer es schafft, dich zu motivieren. Was macht dir Spaß und auf was freust du dich? Nimm dir gezielt vor, dafür deine To-dos zu erledigen, und du wirst mit einem noch besseren Gefühl der Belohnung entgegensehen und dafür arbeiten.
3. „Me-Time“
Und wieder passend zu meinem vorherigen Punkt ein Trend-Begriff: „Me-Time“. Wie zuvor erwähnt, so ist Stress nicht unbekannt für diese Welt und das Internet und somit werbe sicherlich nicht nur ich damit, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Allerdings möchte ich es nicht aus einer egozentrischen Perspektive betrachten, in der man sich selbst in den Mittelpunkt und somit vor andere und vor die zu erledigenden Pflichten stellt. Vielmehr knüpfe ich an das Belohnungssystem an und ermutige dich, zu überlegen, was DIR konkret guttut. Ich erlebe, wie es uns in der heutigen Zeit immer schwerer fällt, sich dem Trubel der Welt zu entziehen, Social Media auszublenden und mal nur auf sich selbst zu hören. Vielleicht ist es auch einfach mal dran, still zu werden und NICHTS zu tun? Womöglich sogar in der Gegenwart Gottes?
4. Explizite Ruhezeiten und progressive Muskelentspannung
Still zu werden und „nichts“ zu tun, kannst du unter anderem mithilfe expliziter Ruhezeiten für z. B. progressive Muskelentspannung. Hierbei geht es um Wege und Möglichkeiten zur Entspannung, und das aus körperlicher, geistiger und muskulärer Sicht. Das dauert meist nicht länger als 10 Minuten und führt dazu, dass du dich danach „leichter“ und erholter fühlst. Probier es doch mal aus und stöbere im Internet nach Anleitungen für z. B. diesen Weg der Entspannung! Manchen Menschen hilft dies vor allem auch kurz vor dem Einschlafen.
5. Ausreichend Schlaf
Die Nacht ist zum Schlafen und nicht zum Arbeiten da (dies gilt natürlich nicht für Menschen im Schichtbetrieb 😉 )! Ja, es gibt Nachteulen und es gibt Morgenmuffel, doch ich rate dir eines: Arbeite nie nach 24 Uhr, denn der wichtigste Schlaf ist der vor Mitternacht. Auch wenn du nicht alle To-dos des Tages erledigt hast, überlege dir gut, ob es unumgänglich ist, die dunkelsten Stunden des Tages zu nutzen, um bloß alles erledigt zu bekommen. Vielmehr solltest du ausreichend Schlaf tanken und lieber ein bis zwei Stunden früher aufstehen, um am kommenden Tag mehr Zeit für die nicht erledigten Dinge zu haben. Denn bekommst du weniger Schlaf, wird dein Körper noch mehr Probleme haben, mit dem Stress umzugehen.
All das erinnert mich auch an Jesus und Gottes Zusagen in der Bibel. Blicke ich auf Jesu Lebensstil, fällt mir immer wieder auf, wie entspannt dieser Mann doch war. Ganz im Gegenteil zu seinen 12 Jüngern war er derjenige, der nicht die Kontrolle über die Situation verlor, der nicht mitten im Sturm panisch vor Angst aufschrie und der sich nicht um Nahrung, Kleidung und Unterkunft sorgte. Und dennoch umsorgte Gott ihn mit allem, was er brauchte, Gott gab ihm mehr als genug und gibt auch uns die Zuversicht in Matthäus 6:26: „Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid?“ Das auf unseren Stress bezogen gibt uns also eine ganz neue Perspektive. Wir sollten uns nicht immer negativ vom Stress beeinflussen lassen, sondern unsere Aufgaben und To-dos mit der Kraft Gottes angehen und sicher sein, dass er viel mehr für uns bereithält, als wir heute schon sehen, und dass wir letztlich für die Ewigkeit leben.
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