Herzschlag. Leidenschaft. Aufatmen. Innere Ruhe und Abenteuer. Diese Begrifflichkeiten kommen mir unmittelbar in den Kopf, wenn ich daran denke, dass etwas bevorsteht, was ich gerne mache. Natürlich gehören diese Begriffe nicht durchweg zu allen Tätigkeiten. Was ich dir jedoch sagen möchte, ist, dass du es merken wirst, wenn dich etwas ausfüllt. Du merkst es, wenn du jemanden triffst, den du gernhast. Du wirst anders denken und eine Vorfreude empfinden, wenn du dich nicht abmühen musst, und du begreifst, dass ein für dich schöner Moment bevorsteht oder gerade vorhanden ist.
Genau so sollte es doch sein, wenn ich über meine Berufung nachdenke. Berufung ist ein großer und behafteter Begriff bei Christen. Mit diesen Zeilen möchte ich dir zunächst die Angst vor dieser Begrifflichkeit nehmen. Berufung ist Leidenschaft. Berufung ist Herzschlag, Freude und innere Ruhe. Deine Berufung wird sich in deiner Persönlichkeit zeigen. Es sollte niemals darum gehen, sich untereinander zu überbieten, wer denn das Beste oder Gefährlichste in seinem Leben als Christ angeht. Deine Berufung sollte dich widerspiegeln. So wie du einzigartig bist und wie du anderen Gott näherbringst. Wir sind berufen, wie die Jünger Jesu, hinauszugehen und anderen von Jesus zu erzählen (vgl. Matthäus 28:19-20). Ich denke, dies kann jeder mit seiner Einzigartigkeit am besten individuell umsetzen. Somit sollte sich auch Berufung dort wiederfinden, wo du siehst, dass du gebraucht wirst.
Um deine Berufung zu erkennen, schlage ich vor, dass du dir erst einmal Zeit für dich nimmst. Was machst du gern? Was ist deine Leidenschaft und was bewegt dein Herz? Wo erkennst du Ungerechtigkeiten und was lässt dich nicht ruhig schlafen? Welche Freude hat Gott in dein Herz gelegt? Worauf wartest du? Geh dafür! Nimm dir die Zeit, darüber nachzudenken, wie du damit deinem Nächsten eine Freude machen kannst. Deine Berufung kann genauso dort gelebt werden, wo du dich politisch engagierst oder für die Umwelt einsetzt. Denke groß. Denke weit. Wir haben doch einen Gott, dem keine Grenzen gesetzt sind. Trau dich, mit diesen Resultaten dein Herz zu zeigen und auf dieses zu hören. Dort, wo dein Herz aufblüht, ist Berufung gepflanzt.
Ich denke, dass jeder von uns – neben dem generellen Auftrag als Christ, Jesus und sein Wesen dem Nächsten näherzubringen – seine eigene Geschichte schreibt. Dort, wo du aufblühst, ist deine Berufung. Dieser Punkt ist an deine Identität als Christ gebunden, da du, indem du ihn in deinem Leben angenommen hast, das ausstrahlst. Ob du es nun Berufung, Leidenschaft oder Aufgabe nennst, ist zweitrangig. Keine Sorge: Ebenfalls glaube ich nicht, dass du dein Leben lang auf eine Aufgabe festgelegt bist. So, wie du im Laufe deines Lebens dich veränderst, reifst und weiterentwickelst, dürfen sich auch deine Leidenschaften anpassen. Nimm diese Aufgaben an, welche sich dir im Verlauf des Lebens zeigen. Vielleicht gibt es eine Zeit, wo du gibst und investierst, und im weiteren Verlauf deines Lebens hast du es auf dem Herzen, hinauszugehen und körperlich anzupacken, dort, wo es benötigt wird. Das ist das Schöne am Leben und an dem, was Gott uns aufs Herz legt. Es ist und bleibt aktiv. Wichtig ist, dass du lernst, zu verstehen, wer du in Gott bist, und ebenso Gott und sein Herz kennenzulernen. Danach fang an, dies in den verschiedensten Aktivitäten und Aufgaben zu leben.
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