Nun hast du eine Entscheidung für ein Leben im Glauben an Jesus Christus getroffen. Doch damit stehst du in deiner Familie vielleicht entweder teilweise oder auch ganz allein da.
Das bedeutet je nach individueller Situation, dass du mit mehr oder weniger großen Herausforderungen konfrontiert bist.
In manchen Familien wirst du für deinen Glauben angefeindet, auch in Form von psychischer oder physischer Gewalt. Wenn du dich mit solch einer schwerwiegenden Verfolgung für deinen christlichen Glauben in deiner eigenen Familie konfrontiert siehst, möchten wir dir vor allen anderen Impulsen ans Herz legen, dir professionelle Hilfe zu suchen! Je nach Schwere greifen hier die üblichen bekannten Anlaufstellen für Gewalt innerhalb der eigenen Familie, darüber hinaus findest du ein offenes Ohr bei professionellen Seelsorgeanlaufstellen unter 0800-1110111 und 0800-1110222. Anonyme Hilfe findest du auch bspw. online unter www.seelsorge.erf.de.
Nach diesem Statement zu Handlungsschritten für den Fall, dass dein Glaube in deiner Familie zu solch schwerwiegenden Gefahren für dich führt, wollen wir dir in diesem Beitrag nun ein paar Impulse dafür mitgeben, wenn du innerhalb deiner Familie nicht in diesem Ausmaß für deinen Glauben verfolgt wirst: Wie kannst du deinen Glauben in deiner ungläubigen Familie leben?
1. Muss ich als Christ meine ungläubige Familie verlassen?
In der Bibel finden wir folgende Worte vor: „Zieht nicht an einem Strang mit Leuten, die nicht an Christus glauben. Was haben denn Gottes Gerechtigkeit und die Gesetzlosigkeit dieser Welt miteinander zu tun? Was haben Licht und Finsternis gemeinsam?“ (2. Korinther 6:14)
Ups, warte mal: Bedeutet das etwa, dass ich nun meine ungläubige Familie verlassen sollte? Nein, ganz sicher nicht!
Hier ist es wichtig, den Kontext dieser vermeintlich so eindeutigen Bibelstelle zu begreifen:
In 2. Korinther 6 geht es darum, dass die christliche Gemeinde in Korinth an den Götzenkulten der Menschen in ihrer Stadt beteiligt war. Die Korinther Christen ließen sich auf geistliche Gemeinschaft mit den Heiden ein, sie beteten gemeinsam mit ihnen fremde Götter an! Daher warnte Paulus die Christen in Korinth in seinen Briefen immer wieder davor, sich auf eine explizit geistliche Gemeinschaft mit den Nichtchristen bezüglich deren Götzendienstes einzulassen (vgl. dazu auch 1. Korinther 10:7-22).
Und genau hier ist der springende Punkt: Gott verbietet im Rahmen der Bibel immer und grundsätzlich die Verehrung anderer Götter, sprich Götzen! Geistliche bzw. glaubenstechnische Gemeinschaft mit Andersgläubigen, eine Vermischung ihrer Kulte und ihrer Religion mit dem eigenen Glaubensleben ist in der Bibel also nicht in Ordnung für einen Christen.
Es liegt ein Unterschied darin, ob du nun mit deiner Familie ein Brettspiel spielst oder sonst irgendeine Freizeitaktivität unternimmst oder ob du aktiv an den Veranstaltungen ihrer eigenen Religion teilnimmst und hier fremde Götter anbetest.
„Geistliche“ Gemeinschaft, also deine aktive und unterstützende Teilnahme an ihren anderen religiösen Aktivitäten, weil deine Familie einer anderen Weltanschauung oder Religion angehört, ist nicht das, was Gott in deinem Leben unterstützt.
Deine Familie hinter dir lassen? Das wäre hier aber ebenso der falsche Weg! Nur die beschriebene „geistliche“ Gemeinschaft sollte vermieden werden, damit du nicht selbst auf andere religiöse Abwege gerätst und Gott durch Götzendienst beleidigst. Liebe deine Familie, auch wenn sie nicht an dasselbe glaubt wie du. In der Bibel wird immer wieder deutlich, dass wir allen Menschen in Liebe begegnen sollen – egal, wer sie sind und an was sie glauben!
2. Jesus möchte, dass seine Jünger auf Nichtchristen zugehen!
Ein Auftrag an alle Nachfolger Jesu ist es, Menschen vom Evangelium zu berichten. Das geht bekanntlich meist nur dann, wenn man aktiv auf Leute zugeht, die Jesus noch nicht kennen. Das gilt auch für die eigene Familie.
Jesus spricht zu seinen Jüngern: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Menschen die rettende Botschaft.“ (Markus 16:15)
Weiß deine nicht christliche Familie, dass du an Jesus glaubst? Biblisch gesehen hast du hier die Möglichkeit, insbesondere durch diese persönliche Beziehung ein lebendiges Zeugnis für Jesus zu sein und deinen Familienmitgliedern damit ebenso die Erlösung durch Jesus zu ermöglichen! Passend dazu das folgende Zitat: „Du bist die einzige Bibel, die manche Ungläubigen jemals lesen werden.“ (John MacArthur)
Deine nicht christliche Familie ist also grundsätzlich eine Chance zur Evangelisation! Sei dazu ermutigt, deinen Glauben innerhalb deiner Familie zu teilen, indem du erzählst, weshalb du dich für Jesus entschieden hast. Berichte davon, welche Gebetserhörungen du bereits erleben durftest. Deine Familie dürfte sich potenziell ja grundsätzlich von sich aus dafür interessieren, was dein Leben prägt und was du so erlebst. Hier hast du die perfekte Möglichkeit, von Jesus zu erzählen!
Lade deine Familienmitglieder aktiv dazu ein, deinen Glauben kennenzulernen! Nimm sie bspw. mit in deine Gemeinde, stelle ihnen deine christlichen Freunde vor, lass sie an deinem Leben und an deiner Veränderung teilhaben – außer sie wollen das absolut nicht. Dann kann deine Vehemenz eher für ein noch verschlosseneres Herz deiner Familie gegenüber Jesus sorgen!
Trotz all der Möglichkeiten zur Evangelisation bleibt deine Familie immer noch deine Familie und sollte nicht nur als reines Evangelisationsfeld gesehen werden! Denn das dürfte auf Dauer nur für gereizte Gemüter sorgen, weil sich deine Familie wahrscheinlich benutzt und von dir übergangen fühlt. Achte darauf, dass du mit deinen Familienmitgliedern also auch über nicht explizit religiöse Dinge sprichst, dass du die Beziehungen zu ihnen aufrechterhältst, wie es vor deiner Entscheidung für Jesus der Fall war, dass du weiterhin einfach Dinge mit ihnen unternimmst, ihnen zuhörst und dich in sie investierst.
Bete für die richtigen Möglichkeiten und für Weisheit, im richtigen Moment das richtige Wort über Gott anzusprechen, sodass es bei der entsprechenden Person auf fruchtbaren Boden fällt.
3. Suche dir christliche Freundschaften!
Für den Schutz und das Wachstum deines eigenen Glaubens ist es insbesondere dann mit Sicherheit ratsam, wenn du dir neben deiner nicht christlichen Familie vor allem Freunde und Bekannte suchst, die deinen Glauben an Jesus Christus teilen. Die Bibel ermutigt uns explizit dazu, Gemeinschaft mit Gläubigen zu haben und zu pflegen (vgl. z. B. Apostelgeschichte 2:46-47; 1. Petrus 3:8). So gehen wir Schritte der Nachfolge gemeinsam voran, beten füreinander, ermutigen und ermahnen einander, ziehen uns gegenseitig näher hin zu Jesus Christus!
Jesus sprach: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18:20)
Auf der geistlichen Gemeinschaft von Gläubigen untereinander liegt ein besonderer Segen. Und den darfst du eben exklusiv in deinen Freundschaften mit Christen erleben und leben.
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