In einer Woche werde ich 40 Jahre alt sein. Ich schließe ein weiteres Jahrzehnt ab und beginne ein neues. Ich habe neulich in einem Podcast diese Aussage gehört: „Als ich jung war, da wollte ich die Welt verändern. Als ich mittleren Alters war, da wollte ich andere verändern. Als ich alt war, da wollte ich mich selbst verändern.“
Nun bin ich noch nicht wirklich alt – hoffe ich zumindest, für einige der Leser und Leserinnen vielleicht schon –, aber ich komme immer mehr an den Punkt, dass ich mich mit anderen Menschen zusammen verändern möchte. Und zwar mit denen, die in meinem natürlichen Lebensraum sind. Mit denen, die ich zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen kann. Die ich, wenn es brennt, wenn Not ist, wenn Feste fallen, wie sie fallen, spontan besuchen könnte. Mit denen ich ganz ungezwungen, natürlich unterwegs bin. Ich werde immer mehr zu einem Dorfmenschen, der in der Großstadt lebt. Und zwar in Moabit. Das ist mein Kiez. Mein Dorf. Und ich liebe es.
Und das bedeutet für mich, dass mein „Ja“ zu manchem, das ich liebe, zu einem „Nein“ oder „Nicht mehr“ werden muss und mein Fokus sich auf die Dinge richtet, die mir direkt vor Augen liegen.
Deshalb zuerst einmal DANKE! Danke, dass ich euch fast 3 Jahre begleiten durfte. Danke, dass ich mit den anderen STAYONFIRE-Bloggern, Vloggern, Poetry-Slammern und Co. diese wundervolle Plattform mit guten, hilfreichen, wertvollen Beiträgen füllen durfte. Danke, dass ihr meine Artikel und Ansichten gelesen habt und immer wieder der eine oder die andere bei mir persönlich konkretes Feedback eingeholt hat. Danke, dass ich Teil davon sein durfte. Es ist und war mir Ehre sowie Privileg. Und der Content wird ja nicht gelöscht, auch wenn ich hier nicht mehr bloggen werde.
Und dann auch auf Wiedersehen. Leider. Aber ich bin ja nicht weg. Nur mehr hier. Dort, wo ich lebe. Und wer mich besser kennenlernen möchte, weiß nun, wo er oder sie mich finden kann. Ich liebe gute Gespräche in echt. Kaffee oder Tee in der Hand und einander so richtig anschauen, miteinander lachen und manchmal auch gemeinsam weinen. Also schau gern mal vorbei oder zieh gleich ganz in mein Dorf! J
Ich für meinen Teil möchte im Jahr 2023 noch mehr einfach SEIN. Mehr präsent sein. Hier sein. Mit Gott, mit Jesus sein. Mit mir selbst und mit meinen Mitmenschen. Mit meinen Kindern und mit meinem Mann. Mit den Menschen, die ich geistlich begleiten darf und die mich geistlich begleiten.
Ich habe für mich erkannt, dass weniger oft einfach mehr ist und dass echte Präsenz in meinem Leben mehr gute und gesunde Früchte bringt, als viel zu viel auf einmal machen zu wollen. Ich wünsche mir, dass dieses „Es-ist-alles-zu-viel-Gefühl“ seltener und nicht so häufig wie in den letzten Jahren an mein Herz klopft. Ich möchte weniger Dinge richtig gut machen, und nicht alles auf einmal. Und ich möchte mich nicht mit einer mittelmäßigen Version von Glauben zufriedengeben, weil mein Kopf und mein Leben einfach ständig überfüllt sind. Ich sehne mich nach einem Leben, das mit Qualität und nicht Quantität, mit Gottes Geist und täglichem Wirken, mit echt guten, dafür weniger Beziehungen gefüllt ist. Dieses Leben versuche ich, mehr und mehr selbst zu leben, und dazu lade ich die Menschen in meinem natürlichen Lebensraum ein.
Aber das kann ich nur, wenn ich zu manchem, das ich liebe, Danke und auf Wiedersehen sage.
Denn: „Eile und Liebe sind unvereinbar miteinander.“ (John Mark Comer)
In allem möchte ich euch mit ganzem Herzen ermutigen, dranzubleiben. STAY ON FIRE! Stelle Fragen, ringe mit Gott, zweifle, klage und klage Gott an, wenn notwendig, aber bleib dran.
Gott ist größer als all das und er ist ein Gott, der dich sieht!
Da nannte Hagar den HERRN, der zu ihr gesprochen hatte, El-Roï [hebr.: der Gott des Sehens]. Denn sie sagte: „Ich habe den gesehen, der mich sieht!“ (1. Mose 16:13 – Jahreslosung 2023)
Euch allen ein gesegnetes, von Gott begleitetes und mit seinem Frieden erfülltes neues Jahr!
Danke. Danke. Danke! Und auf Wiedersehen! Oder bis bald in meinem Kiez!
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