Viele warten mit ihrer Taufe auf ein Zeichen von Gott. Ich möchte dir heute eines sagen:
„Das größte Zeichen, das es für deine Taufe geben kann, ist deine Entscheidung für Jesus Christus. Hast du dich entschieden, ist das größte Zeichen bereits durch Gottes Gnade geschehen.“
Wenn du Jesus als deinen Herrn und Retter angenommen hast, gibt es nur wenige Gründe, auf ein weiteres Zeichen zu warten. Vielmehr kann man es wie der Äthiopier in der Apostelgeschichte 8 halten. Er meinte nach seiner persönlichen Entscheidung ziemlich pragmatisch:
„Dort ist Wasser! Spricht etwas dagegen, dass ich jetzt gleich getauft werde?“ (V. 37)
Jede Taufe ist besonders, tiefgehend und unvergesslich. Doch das sollte sie in erster Linie nicht deshalb sein, weil sie zum perfekten Zeitpunkt mit den richtigen Leuten und einer großen Party im Anschluss daherkommt. Jede Taufe sollte in erster Linie besonders, tiefgehend und unvergesslich sein, weil diese Taufe eine Entscheidung für Jesus Christus öffentlich macht.
Manchmal haben wir die Tendenz, hinter einer geistlichen Praxis ein Event zu bauen, das am Ende die ursprüngliche Bedeutung der geistlichen Praxis ablöst. Ein gutes Beispiel dafür ist auch die eigene Trauung bzw. Hochzeit. „Mit Gott habe ich wenig am Hut, aber der Einzug in die Kirche kommt auf Fotos dennoch gut. Lass uns das machen!“ Na ja, anderes Thema …
Wichtig: Ich spreche nur von Tendenzen. Beides hat seinen Platz. Das „Eigentliche“ sowie das „Drumherum“. Das „Drumherum“ sollte uns nur nicht vom „Eigentlichen“ abhalten. Was es bei der Taufe manchmal aber tatsächlich tut.
Um dir auf deinem Weg zu helfen, möchte im Folgenden kurz ein paar Fragen beantworten.
Was heißt es, auf Jesus Christus hin getauft zu werden?
Auf Jesus Christus hin getauft zu werden, bedeutet im Kern Identifikation. Identifikation mit Jesus. Mit seinem Tod, mit seiner Auferstehung, Lehre und Botschaft. Das, was mit Jesus passiert ist (Tod und Auferstehung), passiert geistlich in dir (vgl. Römer 6).
Was drückt die Taufe aus?
Die Taufe symbolisiert deine Entscheidung für Jesus und macht diese öffentlich sichtbar. Du lässt dein altes Leben ohne Gott zurück und lebst von nun an ein neues Leben mit Gott. Du wirst untergetaucht (das Alte stirbt), und du wirst wieder hochgeholt (etwas Neues beginnt). Von nun an hast du einen neuen Herrn in deinem Leben. Du willst seinen Geboten folgen.
Wenn du schon immer mit Jesus unterwegs warst, ändert das nichts an der Symbolik. Das Untertauchen steht weiterhin für das Leben, welches wir potenziell ohne Gott führen könnten. Großartig, dass du es nie erleben musstest!
Ist die Taufe nur ein Symbol oder mehr?
Beides. In der Bibel haben Symbole eine stärkere Bedeutung als für uns heute bzw. werden nicht so stark voneinander getrennt. Das Symbol trägt die Bedeutung in sich. Ich würde also sagen: Die Taufe ist ein Symbol – ja, aber sie ist mehr, als wir heute unter einem Symbol verstehen. Da passiert geistlich etwas während der Taufe.
Brauche ich die Taufe, um gerettet zu werden?
Ich würde sagen, Nein. Dennoch ist die Taufe ein logischer und konsequenter Schritt in deiner Nachfolge als Jünger. Nicht, weil du dann erst die volle Rettung hast, sondern weil Jesus es so wollte. Er liebt es, wenn wir unsere Entscheidung öffentlich durch die Taufe sichtbar machen.
Weshalb ist die Taufe so wichtig?
Einerseits, weil Jesus uns damit beauftragt hat, einander zu taufen. Und andererseits, weil die Taufe eine Auswirkung auf uns und unser Umfeld hat. Es macht etwas mit uns und den umstehenden Menschen, wenn wir unseren Glauben an Jesus öffentlich bekennen. Wie weiter oben erwähnt, so trägt die Symbolik der Taufe auch eine geistliche Kraft und Bedeutung mit sich. Wenn Taufe Identifikation bedeutet und meine Entscheidung diese Identifikation beschließt, dann ergibt es Sinn, diese Identifikation durch die Taufe zu zeigen.
Darf man sich als Erwachsener ein zweites Mal taufen lassen?
Eine große Frage, zu der es verschiedene Meinungen gibt. Ich persönlich glaube, es ist okay, sich ein zweites Mal als Erwachsener taufen zu lassen, wenn man als Säugling getauft wurde. Ich sehe darin keinen Widerspruch, sondern eine Bestätigung. Wenn die betroffene Person es möchte, würde ich sie sogar darin bekräftigen und unterstützen, dies zu tun. Ich finde es gut. Das persönliche Gewissen sollte an diesem Punkt jedoch nicht übergangen werden.
Welche Rolle spielt die Gemeinde bei der Taufe?
Nach meinem Verständnis wird man in die Gemeinde Christi „hineingetauft“. In der Apostelgeschichte lesen wir beispielsweise immer wieder davon, wie Menschen nach der Taufe der Gemeinde „hinzugetan“ wurden. Das ergibt auch dann Sinn, wenn Paulus die Gemeinde mit einem Leib vergleicht. Durch die Taufe wird man Teil des Leibes, was sich für mich in der Zugehörigkeit bzw. Mitgliedschaft einer lokalen Ortsgemeinde widerspiegelt. Sicherlich gibt es in der Apostelgeschichte auch andere Erzählungen, wie z. B. die des Äthiopiers, der wahrscheinlich keine hippe Gemeinde bei sich zu Hause hatte. Das mag stimmen, bedeutet wiederum aber auch nicht, dass er nicht dankbar gewesen wäre, wenn es so gewesen wäre. Kurzum: Ich glaube, dass es sinnvoll ist, in eine lokale Ortsgemeinde „hineingetauft“ zu werden und ihr zugehörig zu sein. Sicherlich gibt es Umstände, die diesen Schritt erschweren oder gar unmöglich machen. Das wäre dann ein Einzelfall.
Und so schließt sich mit dem Äthiopier der Kreis:
„Dort ist Wasser! Spricht etwas dagegen, dass ich jetzt gleich getauft werde?“
Diese Frage möchte ich dir stellen. Was spricht dagegen? Hast du dich für unseren Jesus Christus entschieden? Dann zeig es. Erlebe die Taufe in deiner Gemeinde!
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