STAYONFIRE Logo und Wordmark

Ester aus der Bibel - Was wir heute noch von ihr lernen können

BlogPost · Berufung

Welche Rolle spielen eigentlich Frauen in der Bibel?

Eine Frage, die du dir vielleicht auch schon mal gestellt hast und die in aktuellen theologischen und gesellschaftlichen Diskussionen keine unbedeutende Rolle spielt.

Nun ja, heute möchte ich dir gern von einer besonderen Frau erzählen, nach der in der Bibel ein eigenes Buch benannt wird, welches ihre Geschichte mit Gott erzählt: Ester.

1. Was passiert ist:

Ester lebte in aufbrausenden Zeiten: Die babylonische Gefangenschaft des Volkes Israel lag ungefähr 100 Jahre zurück. Dennoch lebte Ester als Teil einer jüdischen Gemeinschaft mitten im persischen Reich. Sie alle waren aus dem babylonischen Exil noch nicht in ihr Heimatland Israel zurückgekehrt.

Der König von Persien, das Land, in dem Ester lebte, suchte eine neue Königin. Hierzu veranstaltete er, von seinem Ruhm getrieben, einen Schönheitswettbewerb. Ester stellte sich selbst zur Wahl, gab dabei aber nicht preis, dass sie eigentlich jüdischer Herkunft war. Und: Ester gewann! Der König war dermaßen begeistert und angetan von Ester, dass er sie kurzum zur neuen Königin von Persien an seiner Seite ernannte.

Gleichzeitig geschah Schreckliches in Persien: Der König ließ sich dazu überreden, alle Juden in Persien töten zu lassen. Also auch Ester, die ihre jüdische Identität bislang nicht preisgegeben hatte und die nun Angst um ihr eigenes Leben und das ihrer jüdischen Gemeinschaft im Land umtrieb. Ester schloss daraufhin gemeinsam mit Mordechai, einem Mitarbeiter des Königs und ebenfalls einem Juden, diesen Plan: Ester wollte ihre jüdische Herkunft dem König bekannt machen und ihn dadurch überreden, die Vernichtung der Juden im Land nicht durchzuführen.

Dabei ereignete sich der folgende bemerkenswerte Dialog. Mordechai sprach zu Ester:

„Vielleicht bist du gerade deshalb Königin geworden, um die Juden aus dieser Bedrohung zu retten!“ (Ester 4:14)

Und die Antwort von Ester darauf war absolut mutig und geradezu unglaublich:

„Dann will ich zum König gehen, obwohl ich damit gegen das Gesetz verstoße. Wenn ich umkomme, dann komme ich eben um!“ (Ester 4:16)

Tatsächlich gelang Ester ihr Vorhaben. Wie genau, das kannst du gern selbst einmal im Buch „Ester“ in der Bibel nachlesen. In jedem Fall wirkte Gott spürbar. Bis heute erinnern sich Juden weltweit an Ester und ihr Zutun dafür, die damals geplante Vernichtung der Juden zu vereiteln, und zwar am jüdischen Festtag „Purim“.

2. Was wir von Ester lernen können:

Was können du und ich nun von Ester lernen?

Einerseits wohl, unsere eigenen Gaben zu nutzen: Ester war schön. Ihre Schönheit hatte sie sich nicht selbst zuzuschreiben, Gott hatte sie so ansehnlich und ästhetisch ansprechend erschaffen. Weshalb? Na ja, vielleicht wirklich, weil Gott bereits vor Esters Geburt wusste, dass sie durch ihre Schönheit genau im richtigen Moment zur Königin von Persien werden würde.

Welche Gaben hast du von Gott bekommen? Es kommt immer darauf an, wie wir unsere Gaben nutzen, und nicht darauf, welche wir bekommen haben. Um im Beispiel der Schönheit zu bleiben, können wir diese natürlich für eigenen Ruhm oder für viele wechselnde Partnerschaften nutzen. Das ist jedoch nicht in Gottes Sinne. Gleichzeitig ist Schönheit absolut nichts Schlechtes. Also: Wozu nutzt du vielleicht deine besondere Schönheit? Oder wie nutzt du deine eigenen Gaben? Lässt du sie zu Gottes Ehre gebrauchen oder nur für deine eigene Ehre? Gott kann und möchte Großartiges durch dich bewirken!

Andererseits können wir von Ester definitiv ihren vorbildlichen Mut lernen! Ester war so entschlossen, sich für Gottes Volk und entgegen jedem Unrecht einzusetzen, dass sie selbst ihr eigenes Leben dafür aufs Spiel setzte, nur damit nicht noch mehr Menschen ihr Leben lassen müssten. Was für eine ausgesprochen mutige Frau Ester doch war!

Solch ein Mut konnte definitiv nicht von ihr selbst stammen. Nein, Ester war als Jüdin mit dem Gott der Bibel im Alten Testament verbunden. Sie zog all ihr Vertrauen und ihre Hoffnung, und zwar in allen Momenten des Lebens, sichtbar aus Gottes Hand! Ihr war bewusst, dass es kein Zufall war, dass sie gerade jetzt als Jüdin Königin von Persien geworden war. Gott hatte seine Finger im Spiel. Ester hatte ein Feingefühl dafür, Gott in ihrem Leben zu erkennen. So wies sie Mordechai nicht ab oder erklärte ihn etwa für verrückt, als dieser ihr zusprach, dass mehr hinter ihrem Königin-Sein stecken musste als nur ihr dadurch entstandener Status!

Wo hat Gott kürzlich in deinem Leben gewirkt? Reflektiere für dich, weshalb du dort bist, wo du bist. Was könnte Gott mit dir in deinen Freundschaften, in deiner Beziehung, an deinem Arbeitsplatz, in deiner Schule oder Uni, in deiner Gemeinde vorhaben? Bitte Gott, dass er dir die Augen dafür öffnet, weshalb du genau jetzt dort bist, wo du bist, und was er dort mit dir vorhat!

Ester ist eine inspirierende Frau. Und ich hoffe, ich konnte dich dazu einladen, von Esters Geschichte begeisterter für unseren Gott zu werden. Und ebenso für seinen liebevollen Blick auf dich! Gerade dann, wenn du selbst eine Frau bist.

Annemieke
Binggeli

Werde ein Teil der Community!

Google Play StoreApple App Store

Copyright 2025 © STAYONFIRE e.V.

Datenschutzerklärung·Impressum