Jonatan aus der Bibel - Was wir heute noch von ihm lernen können
BlogPost · Soziales Leben
Herzensmensch. Seelenverwandter. Treu und klar in Worten sowie Taten. Die Liste der Eigenschaften eines guten bzw. besten Freundes könnte ewig weiter fortgesetzt werden. Sicherlich fällt dir nun eine Person ein, die dies für dich widerspiegelt und mit der du selbst in inniger Freundschaft verbunden bist.
Schauen wir in die Bibel, so wird uns die wohl außergewöhnlichste und innigste Freundschaft durch David und Jonatan nähergebracht. Jonatan kämpfte für seinen Vater Saul in großem Ausmaß gegen die Philister. Solltest du noch einmal im Detail nachlesen wollen, wie Samuel Saul durch Gottes Reden zum König von Israel salbte und dieser durch seinen Ungehorsam die allumfängliche Zusage Gottes für sein Königreich entzogen bekam, so schau dir gern das Buch 1. Samuel an. Nun aber weiter in unserem Verlauf mit Jonatan und David. Aufgrund des Ungehorsams von Saul hatte Samuel diesem bereits mitgeteilt, dass Gott einen neuen Anführer für sein Volk bestimmt hatte, und zwar einen Mann nach Seinem Herzen. Wie du sicherlich weißt, fand Samuel diesen in David, welchen er durch Gottes Weisung in Bethlehem salbte. Als begabter Harfenspieler gelangte David im weiteren Verlauf an den Hof von Saul.
Um an dieser Stelle einmal einzugreifen: Ist es nicht bemerkenswert, wie Gott Seine Wege gestaltet und zusammenführt?! Wie es überhaupt erst dazu kam, dass David und Jonatan sich begegneten. Jonatan hatte sich in der Zeit, während David Harfe lernte und Schafe hütete, als ruhmreicher Krieger bewiesen. Beide mögen somit charakterlich anders geprägt worden sein, und doch wurden sie unzertrennlich. Folgend soll Jonatan mehr in den Fokus gerückt werden, auch wenn zur Freundschaft natürlich immer mindestens zwei gehören. Unmittelbar nachdem David seinen persönlichen Ruhm gegen Goliat erlangte, lesen wir in 1. Samuel 18:1-4:
Nach seinem Gespräch mit Saul fühlte sich Jonatan mit David tief verbunden und er liebte ihn wie sein eigenes Leben. Von diesem Tag an behielt Saul David bei sich und ließ ihn nicht mehr nach Hause zurückkehren. Jonatan schloss mit David einen Freundschaftsbund, weil er ihn liebte wie sein eigenes Leben und besiegelte ihn, indem er ihm sein Gewand, seine Rüstung, sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel schenkte.
In lediglich vier Versen wird beschrieben, wie innerlich sich die Freundschaft der beiden zeigte. Das, was Jonatan David gab und womit er den beschriebenen Freundschaftsbund besiegelte, sind für mich Dinge, die er selbst als ruhmreicher Krieger wahrlich brauchte. Die wichtigsten Dinge, die er hatte, gab er der Person, die ihm sein Leben bedeutete. Du wirst sicherlich wissen, worauf ich nun hinauswill – wenn wir ehrlich zu uns sind, stellt sich doch die Frage, wann wir selbst so etwas zuletzt getan haben, oder? Unserem besten Freund oder der besten Freundin das geben, was uns ausmacht bzw. was für uns unerlässlich ist. Gern geben, anstatt zu nehmen. Und zwar auch das, was uns in einer gewissen Weise mehr kostet. An diesem Punkt unterscheidet sich Bekanntschaft von inniger Freundschaft und Jonatan darf uns hierbei ein Beispiel sein.
Auf einer anderen Ebene gesehen machte sich Jonatan durch das Ablegen seiner Rüstung verwundbar und ebenso angreifbar. Bei wem kannst du dich verletzlich zeigen, wie du wirklich bist, und bei wem darfst du gewiss sein, dass dir kein wertendes Urteil entgegenschlägt? Halte an diesem Menschen fest. Bei mir selbst sind es nicht zahlreiche, und umso bedeutender sind sie für mich. Denn diese Menschen haben das Recht, zu sehen, wie es wirklich in mir aussieht, und Klartext zu reden. Die Grundlage ist ausschlaggebend, da ich weiß, wir stehen füreinander ein, auch wenn die Meinungen unterschiedlich sind. Jonatan stand zudem zwischen Saul und David, als sein Vater David umbringen wollte. Sicherlich keine erstrebenswerte Situation. Auch hier zeigt sich Jonatan als Vermittler und ehrbar, indem er zu seinem besiegelten Freundschaftsbund steht. Wenn wir uns nur ein klein wenig von ihm für unsere Freundschaften mitnehmen, haben wir so einiges gelernt.
Kleinfeld