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Richtiger Umgang mit Zweifeln im Glauben

BlogPost · Glaubensleben

Zweifel im Glauben sind schlecht und kontraproduktiv.

Das dachte ich zumindest immer. Doch ist das wirklich so?

Sind Zweifel im Glauben wirklich so schlecht und kontraproduktiv? Wie kommt es, dass ich Menschen kenne, die durch heftige Zweifel im Glauben hindurchgegangen sind und dennoch einen tieferen Glauben haben als viele der scheinbar zweifelslosen Christen?

Um diese Frage zu beantworten, muss man sich wohl eine zweite Frage stellen.

Liegt der Ursprung von Zweifeln im wortwörtlichen Unglauben oder in der Neugier, spannende und zugleich schwierige Fragen zu stellen? Wenn Zweiteres der Fall ist, dann sind Zweifel alles andere als schlecht und kontraproduktiv. Vielmehr sind sie dann entscheidend wichtig.

Ich persönlich bin mit einem christlichen Familienhintergrund aufgewachsen, der sehr konservativ geprägt war. Selten wurden Dinge im Glauben hinterfragt. Auf viele Fragen hatte man eben eine schnelle und einfache Antwort parat.

Es hat mich schon fast etwas überfordert, als mir Christen begegnet sind, die im Glauben weitaus kritischer unterwegs waren, als ich es gewohnt war. Ich würde fast sagen, dass ich mich echt auf eine Reise begeben habe.

Eine Reise, in der mein persönlicher Glaube durch Zweifel herausgefordert wurde und auch immer noch wird. Doch auf meiner Reise durfte und darf ich bis heute eine Sache lernen:

Zweifel haben die Kraft, meinen Glauben zu stärken.

Wie komme ich dazu?

  1. Zweifel machen meinen Glauben vor Gott ehrlich.
  2. Zweifel durchbrechen die Oberfläche und führen mich in die Tiefe.
  3. Zweifel schenken mir Demut und Verständnis gegenüber Nichtchristen.
  4. Zweifel führen mich zu einer eigenen Meinung und machen mich widerstandsfähig.
  5. Zweifel fordern mich heraus, manche Fragen offen zu lassen.
  6. Zweifel bringen Farben in meine zu einfache „Schwarz-Weiß-Perspektive“.

Entscheidend bei all dem ist nur, wie wir mit unseren Zweifeln im Glauben umgehen. Ich glaube, das größte Problem sind nicht die Zweifel an sich, sondern es ist die Annahme, dass wir keine Zweifel haben dürfen.

Gott begegnet dir in deinen Zweifeln. Er schüttelt nicht seinen Kopf und sagt voller Zorn: Wie kannst du nur zweifeln!? Er schaut dich vielmehr an und möchte dir seine Liebe zeigen. Lies dir mal durch, wie Jesus nach seiner Auferstehung Thomas begegnet ist (Johannes 20:24-29).

Lass dich nicht von deinen Zweifeln bestimmen. Geh ihnen vielmehr nach. Studiere und trau dich, tiefer zu gehen. Gottes Botschaft ist zu groß, zu gut, dass deine Zweifel es schaffen könnten, sie zu zerstören. Das möchte ich glauben! Für dich und für mich!

Tim Keller schreibt in seinem Buch Warum Gott?

„Ein Glaube ohne jeden Zweifel ist wie ein menschlicher Körper ohne Immunsystem. Menschen, die (ob nun aus Gleichgültigkeit oder Zeitmangel) naiv durchs Leben gehen, ohne sich ernsthaft zu fragen, warum sie glauben, was sie glauben, werden hilflos sein, wenn die Schläge des Lebens oder die bohrenden Fragen des gewieften Zweiflers kommen. Der Glaube eines Menschen, der sich nicht jahrelang geduldig mit seinen Zweifeln auseinandergesetzt und sie erst nach langem Überlegen verworfen hat, kann über Nacht zusammenbrechen.“

Genau dazu ermutige ich dich: Begegne deinen Zweifeln. Überdenke, durchbete, reflektiere. Behalte die Oberhand und lass dich nicht vom Glauben wegtreiben. Nein, sondern nutze sie vielmehr, um deinen Glauben standhaft zu machen! Such dir gute Freunde, mit denen du reden kannst. Das hat auch mir geholfen.

Und denke nicht, dass deine Zweifel dich „unchristlich“ machen. Du bist ein Kind Gottes. Gott hält deine Zweifel aus. Bleib dran.

Thaddäus
Schindler

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